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martes, 30. abril 2024
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Cecilia Mackenna Echaurren – neue chilenische Botschafterin in Berlin

«Deutschland ist für unser Land ein wichtiger Partner»

Akkreditierung als chilenische Botschafterin im Schloss Bellevue am 19. Juli 2018: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Gespräch mit Cecilia Mackenna Echaurren im Salon Luise. Foto: Felix Zahn
Akkreditierung als chilenische Botschafterin im Schloss Bellevue am 19. Juli 2018: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Gespräch mit Cecilia Mackenna Echaurren im Salon Luise. Foto: Felix Zahn

 

Cecilia Mackenna ist die neue chilenische Botschafterin in Deutschland.
Cóndor-Chefredakteur Arne Dettmann führte mit ihr ein Interview.

Acá la entrevista en español – haga click

Cóndor: Deutschland ist für Sie kein Neuland. Was hat Sie dazu bewogen, an der Universität Heidelberg an einem Aufbaustudium teilzunehmen?

Obwohl ich keine familiären Beziehungen zu Deutschland aufweise, hatte ich mich damals dazu entschlossen, an der Universität Heidelberg ein Aufbaustudium zu machen. Als Philosophieabsolventin bedeutete mir Heidelberg ein wichtiges Leitbild. Es handelt sich um eine Universität mit einer langen Tradition und Geschichte. Die Hochschule hat im Laufe der Zeit viele chilenische Studenten aufgenommen. Als ich dort war, absolvierte gerade eine große Gruppe Chilenen Aufbaustudien. Von denen haben später viele wichtige Regierungsämter ausgeübt, beziehungsweise sie waren Botschafter in Deutschland. Die Verbindung zwischen Chile und Heidelberg hat sich erhalten und daher hat die Universität auch das Heidelberg-Center für Lateinamerika in unserem Land eingerichtet.

 

Das war 1978/79. Deutschland hat sich danach durch die Wiedervereinigung sehr verändert. Wie empfinden Sie das heutige Deutschland?

Gewiss, Deutschland hat sich nach der Wiedervereinigung sehr verändert. Dieses Bestreben, dieser Traum der Deutschen über Jahrzehnte hinweg wurde mit dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch von Ostdeutschland Wirklichkeit. Wir haben diesen wichtigen Augenblick der Welt- und Europapolitik voller Anteilnahme miterlebt. Dank der deutschen Einheit ist die Bundesrepublik zu einer führenden Kraft in der westlichen Welt geworden und hat zudem ihre internationale Präsenz verstärken können.

Obwohl der Mauerfall in dem Moment eine Gegebenheit des Zufalls war, entsprach er eindeutig einer Wunschvorstellung. Die Tatsache beendete nicht nur den Kalten Krieg, der die Welt in unvereinbare Blöcke gespalten hatte, sondern erlaubte einen großen und wichtigen Impuls zur Integration Europas, zu der im Laufe der Zeit die meisten osteuropäischen Staaten Anschluss fanden.

Ich erinnere mich, als ich Ende der 1970er Jahre in Deutschland lebte, dass nur wenige an die Möglichkeit eines derartigen friedvollen Wechsels glaubten. Die Logik des Kalten Krieges war eine Logik der Konfrontation, die die politische Tätigkeit beherrschte. Deutschland gab mit seinem Wiedervereinigungs-Vorgang der Welt ein großes Beispiel. Obwohl dabei Kosten entstanden, hat das Land seine wirtschaftliche Präsenz auf der Welt festigen können. Chile ist diesem Phänomen gegenüber nicht gleichgültig geblieben. Deutschland stellt für unser Land ein wichtiger Partner dar. Viele deutsche Unternehmen in Chile sind ein Vorzeigebeispiel für Innovation und gute Verfahrensweisen. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung unserer Wirtschaft.

 

Sie waren außerdem chilenische Botschafterin in der Schweiz sowie Übergangskoordinatorin bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf. Was war dabei Ihre Aufgabe? Und welche Erfahrungen haben Sie in der Schweiz gemacht?

Meine Arbeit in der Schweiz steht im Zusammenhang mit der Ernennung von Juan Somavia zum Generaldirektor der ILO mit Sitz in Genf. Er ist Chilene wie ich und bat mich sechs Monate vor seiner Amtseinführung die entsprechende Koordination zu übernehmen. Das war im Oktober 1998. Im Anschluss blieb ich bis zum Juli 2000 in seinem Kabinett.

Im Oktober 2003 wurde ich zur Botschafterin in der Schweiz ernannt. Die bilateralen Beziehungen beider Länder sind traditionell sehr eng. Die ersten schweizerischen Auswanderer kamen zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Missionare in Chile an, gefolgt von Händlern während des 19. Jahrhunderts in Valparaíso, wo 1851 das erste Konsulat der Schweiz in ganz Südamerika eingerichtet wurde.

Ähnlich wie im Fall von Chile und Deutschland teilen wir auch mit der Schweiz die gleichen Werte und Prinzipien in der internationalen Politik. Darüber hinaus sind bedeutende Unternehmen aus der Schweiz in Chile präsent und auch vom Namen her durchaus bekannt. Die historischen und kommerziellen Verbindungen sowie Verträge zwischen den beiden Ländern erleichtern die Botschaftsarbeit ungemein.

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