«Es ist schon recht dramatisch»
Von Silvia Kählert
Lebensmittel und Handys – dafür sammelt nun die Albert-Schweitzer-Schule im sozialen Brennpunkt in Bajos de Mena. 170 Familie sollen nicht Hunger leiden und brauchen eine emotionale Betreuung.
«Es ist schon recht dramatisch», beschreibt Sabine Köhler die Situation. Die Quarantäne in Puente Alto, zur der Bajos de Mena gehört, aber auch in den Comunas wie Las Condes und Providencia bedeutet für viele der Eltern der 250 Schüler der Albert-Schweitzer-Schule, dass sie nicht mehr arbeiten können, keinen Lohn mehr erhalten und sich teilweise nicht einmal mehr Lebensmittel kaufen können. «Daher haben wir vor drei Wochen damit angefangen, Lebensmittelpakete im Wert von 30.000 Pesos jeweils zu verteilen», sagt die Psychologin, die vor 17 Jahren die Schule auch mit Hilfe der lutherischen Erlöserkirche gründete. Die Lebensmittel konnten durch die Spende der Fundación Trabün erworben werden. «Eigentlich war diese Stiftung im März an uns herangetreten, um unsere Familien sozial und emotional zu unterstützen. Da nun die Pakete notwendiger waren, haben sie entsprechend reagiert.»
Zwei Mal wird es noch möglich sein, Pakete zu kaufen. Dann werden wieder Spenden benötigt. Daher startete die Erlöserkirche nun einen Aufruf in ihrer Gemeinde für diese Aktion.
Ebenfalls sehr wichtig sei die Anschaffung von Handys, erklärt Sabine Köhler: «Mit Hilfe der Handys ist es den Lehrern und Sozialpädagogen möglich, mit den Familien Kontakt zu halten, was die Vermittlung von Schulstoff für die Kinder angeht und die psychologische Unterstützung.» Die Firma Entel hat bereits 100 Chips gespendet.
Den Familien fehlen nicht nur die Geräte, die Online-Unterricht ermöglichen, hinzukommt, dass viele der Eltern aufgrund ihrer eigenen Ausbildung nicht in der Lage sind, den Kindern beim Lernen zu helfen. Einige sind Analphabeten oder können aufgrund ihres eigenen Werdegangs ihren Kindern nicht die notwendige Zuwendung und Unterstützung geben. Daher bemühen sich die Lehrer, so gut es geht, den Kindern online zu helfen, schulisch am Ball zu bleiben.
Alle drei Wochen verteilen die Lehrer und andere Freiwillige an der Albert-Schweitzer-Schule Lebensmittelpakete und Aufgaben zum Lernen für die Schüler.
Wer die Familien der Albert-Schweitzer-Schule unterstützen möchte, kann entweder gute gebrauchte Handys spenden (wenden an Sabine Köhler: skohlera@gmail.com) oder um den Erwerb von neuen Handys und von Lebensmitteln zu ermöglichen, auf folgendes Konto einen Geldbetrag überweisen:
Corporación Educacional Albert Schweitzer
colegios@gmail.com
RUT 65.149.800-7
Banco Santander
Konto 7401179504