Eine zentrale Säule der deutsch-chilenischen Kulturarbeit
Spezialausgabe – Instituto Chileno Alemán de Cultura de Los Ángeles
1975 es el año de fundación del Instituto: se aprobaron los estatutos del Instituto Chileno Alemán de Cultura de Los Ángeles. Con motivo de su 50º aniversario, Werner Kulenkampff, un acompañante de larga trayectoria del instituto, rememora sus inicios y las figuras clave, además de ofrecer una mirada a las iniciativas culturales actuales.

Wer waren die Gründer des Instituto Chileno-Alemán de Cultura de Los Ángeles und wie und warum entstand die Idee zur Gründung?
Die große Initiatorin und Gründerin unserer Einrichtung war das geschätzte Mitglied der deutsch-chilenischen Gemeinde von Los Ángeles: die Deutschlehrerin Tante Agnes Brachmann Heilmann de Bornhardt.
Sie wurde 1921 in Groß Schneen bei Göttingen, Niedersachsen, geboren. Im Jahr 2014 verstarb sie in Concepción im Beisein ihrer Familie, bei ihrem Sohn Klaus. Fast ihr ganzes Leben verbrachte sie auf dem Familienanwesen «Las Vertien-
tes de San Gerardo» in Los Ángeles, das sich bis heute im Besitz der Familie Bornhardt Daube befindet.
Als persönliche Anekdote möchte ich erwähnen, dass ich meine ersten drei Schuljahre als Privatunterricht gemeinsam mit meinen Geschwistern sowie den Bornhardt-Brachmann-Geschwistern im Haus von Tante Agnes verbrachte. Ihr Anwesen grenzt an das Grundstück «Vigo» der Familie Kulenkampff – wir sind bis heute Nachbarn.
Wie kam es zu den ersten Unterrichtsstunden und wie waren die Anfänge des Instituts?
Aus Sorge um ihre Muttersprache gründete Agnes Bornhardt das sogenannte «Goethe-Institut von Los Ángeles». Der Unterricht fand damals im Liceo Alemán del Verbo Divino statt, da viele Schüler der Deutschen Schule Los Ángeles – die nur bis zur sechsten Klasse ging – dort weiterlernten. Der Unterricht begann im Jahr 1970 unter der Schirmherrschaft des Goethe-Instituts in Concepción.

Ende der 1980er Jahre wurden die Aktivitäten in den heutigen Räumlichkeiten fortgesetzt, die mit der bedeutenden finanziellen Unterstützung von Herrn Gustavo Wyneken entstehen konnten. Im August 1975 fand die offizielle Einweihung auf dem Campus Los Ángeles der Universität von Concepción statt.
In welchem Gebäude befindet sich das Institut heute?
Viele Jahre später, erneut mit dem unermüdlichen Engagement von Herrn Gustavo Wyneken – der auch den heute nach ihm benannten Chor leitete –, wurde das heutige Gebäude errichtet. Es beherbergt den Chor sowie weitere Einrichtungen der deutsch-chilenischen Gemeinschaft.
Welchen Beitrag hat das Instituto Alemán über die Jahre zur lokalen Gemeinschaft geleistet?
Das Institut war stets die verbindende Klammer zwischen den deutsch-chilenischen Institutionen. Wir bieten regelmäßig Deutschunterricht an.
Im zweiten Semester jedes Jahres finden die «Jueves Culturales» statt, bei denen jeweils sechs Veranstaltungen angeboten werden. Die Themenvielfalt reicht von einem Zyklus deutscher Operetten über deutsches Kino bis hin zu einer Präsentation des Musikwissenschaftlers Alexis Krause im Jahr 2024 zum Jubiläum von Richard Wagner, mit besonderem Fokus auf der Oper «Tannhäuser».
Das Jahr 2024 wurde mit einem Streichkonzert und einem Konzert für klassischen Gesang abgeschlossen. Das Interesse an den «Jueves Culturales» ist stetig gewachsen – deshalb wollen wir dieses Angebot verstärken und im laufenden Jahr weitere Veranstaltungen hinzufügen.
Welche Rolle spielen diese Initiativen heute?
Sie stärken die Identität der deutschsprachigen Gemeinschaft, bestehend aus Nachkommen deutscher, österreichischer und schweizerischer Einwanderer. Zum Beispiel haben wir symbolisch Kerzen auf der Avenida Alemania aufgestellt, die an die ersten drei Schiffe erinnern, die 1858 in Talcahuano ankamen und vermutlich über den Río Biobío bis Nacimiento fuhren und von dort mit Wagen nach Los Ángeles gelangten.
Außerdem wurde ein Wassermühlenmodell errichtet, das den industriellen Fortschritt symbolisiert, sowie vier Fahnenmasten, auf denen jedes Jahr die Flaggen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Chiles zu den jeweiligen Nationalfeiertagen gehisst werden.
Wie kooperieren das Instituto Chileno-Alemán de Cultura und die Deutsche Schule Los Ángeles?
Das Institut wird jedes Jahr von der Deutschen Schule unterstützt, die ihre Einrichtungen auch für Aktivitäten des Instituts zur Verfügung stellt. Der Schwerpunkt liegt derzeit auf ergänzendem Deutschunterricht für Schüler, Eltern und andere Interessierte.
Welche Pläne hat das Institut für die kommenden Jahre?
Wir möchten weiterhin mit anderen Institutionen zusammenarbeiten und kulturelle Veranstaltungen wie die historischen und kulturellen Vorträge an den Donnerstagen weiterentwickeln.
Welche Programme bietet das Institut derzeit an? Was ist der inhaltliche Schwerpunkt?
Der Fokus liegt auf dem Deutschunterricht – im Präsenzunterricht mit den Lehrerinnen Verena Bielefeld und Carolina Fiegelist und online mit Unterstützung von Frau Aida Müller. Wir arbeiten außerdem an der Entwicklung digitaler Angebote und einer stärkeren Präsenz in sozialen Netzwerken, um unsere Bekanntheit in der Region Los Ángeles zu erhöhen.

Wie viele Mitarbeiter hat das Institut derzeit?
Aktuell beschäftigen wir vier Mitarbeiter im Bereich Deutschunterricht im Institut. Darüber hinaus unterstützen wir sieben Lehrkräfte des Conservatorio de Amigos de la Música, die rund 50 Schüler betreuen, – sowohl in der Koordination als auch in der Planung von Unterricht, Konzerten und weiteren Aktivitäten.
Die Fragen stellte Silvia Kählert.



