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Tuesday, 25. November 2025
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Matthias Wagner

Schulleiter der Deutschen Schule Concepción

«Wir formen eine Brücke zwischen den Kulturen»

Las experiencias adquiridas en distintos cargos directivos y durante estancias en colegios en el extranjero benefician a Matthias Wagner en su nuevo puesto: desde 2024 es director del Colegio Alemán de Concepción. «La combinación del trabajo pedagógico directo con los niños en las clases junto con la posibilidad de crear y aprovechar espacios de acción siempre me ha motivado y me ha impulsado a seguir adelante».

«Wir kommen mit einiger „Vorerfahrung“ zurück in dieses schöne Land und erleben es bis heute als ein Privileg, hier sein zu dürfen», erklärt Matthias Wagner. Geboren und aufgewachsen in Lohr am Main in Unterfranken absolvierte er sein Englisch- und Geographiestudium auf Lehramt an der Universität Würzburg. Er sammelte erste Auslandserfahrungen in den USA und arbeitete an Gymnasien in Mühldorf am Inn, in Weißenhorn und in Königsbrunn, stets in Sichtweite der Alpen. 

«Für mich ist es der dritte Auslandseinsatz, für meine Frau der zweite», berichtet er. «Nach Erfahrungen beim Aufbau der Deutschen Schule Cuenca in Ecuador sowie als stellvertretender Schulleiter an der DS Santiago während sechs Jahren und der anschließenden Rückkehr nach Deutschland bringe ich nun alle Kompetenzen an der DS Concepción ein, um die Schule weiterzuentwickeln», stellt er fest.

Seine Arbeit an der DS Concepción erlebte Matthias Wagner von Anfang an als sehr motivierend: «Ich wurde von der Schulgemeinschaft sehr herzlich aufgenommen. Dieser Eindruck hält bis heute an und ich versuche, diese Herzlichkeit auch an die Schulgemeinschaft zurückzugeben.»

Das erste Jahr war für ihn «von zahlreichen inneren und äußeren Herausforderungen geprägt, die schnelles Handeln erforderten; daher wurden umfangreiche Aktionspläne umgesetzt, um die Qualität der Schule und ihrer Abschlüsse langfristig zu sichern».

Ein Schwerpunkt seiner pädagogischen Arbeit liegt auf der deutschen Sprache: «Die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur ist das Kerngeschäft jeder Deutschen Auslandsschule. Wir formen eine Brücke zwischen den Kulturen. Dies gelingt auf der Basis eines schlüssigen und anspruchsvollen Deutschkonzepts, das die Lerner herausfordert und erreicht, dass die Schüler methodologisch und pädagogisch gut abgeholt und natürlich auch motiviert werden.» Da Deutsch nicht nur Pflichtfremdsprache, sondern auch Unterrichtssprache in Fächern wie Biologie und Geschichte ist, «erfordert dieser Kanon ein hohes Deutschniveau unserer Schülerschaft».

Der Schulleiter zeigt sich überzeugt von der Qualität des internationalen Bildungsabschlusses: «Die Deutsche Schule Concepción ist eine von vier Schulen in Chile mit dem Schulziel des Gemischtsprachigen Internationalen Baccalaureate (GIB). Dieses Schulziel ist mit dem deutschen Abitur gleichgestellt.» Seine Vision für die Schule verbindet akademische Exzellenz mit Verantwortung und praktischen Kompetenzen: «Wir sind davon überzeugt, dass die Bildungsphilosophie, die hinter diesem Programm steht, Kindern und Jugendlichen eine ganzheitliche Bildung ermöglicht und die Fähigkeit zu lebenslangem Lernen aufbaut. Weitere fächerübergreifende Qualifikationsmerkmale machen unsere Absolventen zu mündigen Bürgern, die Werten und Idealen verpflichtet sind.» 

Auch die Vorbereitung auf die chilenische Universitätszugangsprüfung, die PAES, ist für ihn ein wichtiger Bestandteil der schulischen Arbeit: «Diese Ziele gilt es qualitativ und langfristig zu sichern.» 

Eine zentrale Bedeutung sieht der Pädagoge im Leben und Erfahren von Gemeinschaft: «Ich mag das Sprichwort „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen“. Diese Erkenntnis erscheint mir auf Schulgemeinschaften übertragbar.» Alle Mitglieder der Schulgemeinschaft sollten Verantwortung übernehmen: «Eine Öffnung der Schule, die Gestaltungsspielräume aufzeigt, bringt natürlich auch die Verpflichtung mit sich, an einem gemeinsamen Ziel mitzuarbeiten.» Was im Mannschaftssport selbstverständlich sei, müsse auch auf die Erziehungsarbeit übertragen werden: «Auch die Metastudien des Bildungsforschers John Hattie belegen dies.»

Für die langfristige Entwicklung wird ein umfassendes Konzept an der DS Concepción verfolgt, damit sich «Schule zu einem nachhaltigen Lernort» entwickelt sowie akademische, persönliche und gesellschaftliche Kompetenzen miteinander verbunden werden: «Nachhaltigkeit orientiert sich für mich dabei an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, die weit über die ökologische und ökonomische Tragfähigkeit hinausgehen. Die Schüler sollen auf die Herausforderungen der modernen Welt vorbereitet werden. Es geht um die Bildung einer Persönlichkeit, es geht um den Aufbau von lebens-
praktischen Kompetenzen und es geht um den Umgang mit den technischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.»

Auch eine stärkere Profilierung als «MINT-freundliche Schule» steht auf der Agenda, um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technologie gezielt zu fördern.
Innovation und digitale Bildung seien zusätzliche Bestandteile: «Es geht um den Mehrwert, den Digitalität in der Bildung schaffen kann.»

Neben der Arbeit genießt Matthias Wagner gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter Paula die Natur, die Küste, die Berge und die kulturelle Vielfalt Concepcións. «Meine Frau, die auch Lehrerin ist, fühlt sich in unserer Schulgemeinschaft ebenfalls sehr gut aufgehoben», stellt er erfreut fest und fügt hinzu: «Einen ganz besonderen Platz im Leben hat meine Familie. Die Gewissheit, dass wir uns aufeinander verlassen können und füreinander da sind, gibt mir die notwendige Stärke, um auch schwierige Situationen durchzustehen.» Ein wichtiges Leitmotiv sei für ihn immer gewesen: «Beurteile einen Menschen nicht nach seinen Worten, sondern nach seinen Taten.».

Foto: DS Concepción

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