Von Michael Köbrich
Ergreifend, vielseitig und alle Erwartungen der rund 60.000 Zuschauer und 7.000 Sportler übertreffend – das Mega-Sport-
event startete mit einer unglaublichen Einweihungsfeier. Präsident Gabriel Boric erklärte am 20. Oktober im Estadio Nacional «die 19. Ausgabe der Panamerikanischen Spiele feierlich für eröffnet».
Ehrengast war der deutsche Sportfunktionär, Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Es kam von ihm viel Lob für die Organisation der vom 20. Oktober bis zum 5. November andauernden Spiele, die wichtigste Veranstaltung, die Chile seit der Weltmeisterschaft 1962 und der Copa América 2015 ausgerichtet hat. «Guter Ausgangspunkt für kommende Wettkämpfe», betonte Bach.
Chiles Geschichte und Kultur brachten Dutzende von Tänzern in landestypischen Kostümen auf die Bühne. Das ganze Land war mit bewegenden Kulissen dargestellt, Berge und ein unendlich langes Meer kamen zum Vorschein kam. Worte von Pablo Neruda und Gabriela Mistral gaben den Rahmen dazu, vorgetragen von der chilenischen Schauspielerin Amparo Noguera.
Der Einmarsch der Fahnenträger der 41 teilnehmenden Länder mit ihren Sportlern beeindruckte: ein Multikulti-Auftritt, der «ein vereintes Amerika zu diesen Wettkämpfen einlädt», wie Sportminister Jaime Pizarro betonte. «A la Cima», die offizielle Hymne von Santiago 2023, trugen Anita Tijoux und Movimiento Original vor.
Das panamerikanische Feuer entzündete die ehemalige, 93-jährige Leichtathletin Lucy López, die 1951 bei den Panamerikanischen Spielen in Buenos Aires die Silbermedaille für Chile gewonnen hatte. Fahnenträger waren die Schwimmerin Kristel Köbrich und der Volleyballspieler Esteban Grimalt. Ein Konzert mit Sebastián Yatra sowie den chilenischen Bands Los Tres und Los Bunkers begeisterte das Publikum.
Bis zum 5. November ist das Ziel Chiles, die bisherige Bestleistung von 50 Medaillen von Lima 2019 zu verbessern. Bereits am Dienstag, 24. Oktober (Redaktionsschluss), nahm Chile den fünften Platz im Medaillenspiegel ein. Die Organisatoren erwarten rund 100.000 Touristen im Land und Einnahmen in Höhe von 120 Millionen Dollar.