Stellvertretende Wirtschaftsdelegierte der österreichischen Botschaft
Eine globale Karriere mit Kärntner Wurzeln
Marlene Burgstaller trabaja desde julio de 2024 en Advantage Austria, la sección comercial de la Embajada de Austria en Santiago. Originaria de Carintia, la trayectoria de esta diplomática con enfoque en asuntos económicos es tan diversa como su dinámica labor cotidiana, y su carrera refleja curiosidad, apertura y un fuerte deseo de hacer un trabajo con sentido a nivel global… ¡sobre todo cuando se trata de la transición energética!

«Ich bin in Gmünd in Kärnten aufgewachsen – wirklich wunderschön: Berge, Seen, grüne Wiesen und Wälder», erzählt Marlene Burgstaller mit leuchtenden Augen. Bald geht es mit der Familie wieder auf Urlaub in die Heimat: «Wir freuen uns jetzt schon auf die österreichische Jause – Brot, Speck, Käse.»
Der Wunsch, international zu arbeiten, entstand früh: «Mit 17 habe ich ein Auslandsschuljahr in Lille verbracht. Das war eine großartige Erfahrung, aus der mein Wunsch hervorging, dass ich etwas „Internationales mit Sprachen“ machen will.» Ihre Studienwahl war dabei weniger strategisch als «intuitiv und von Interessen geleitet». Sie begann mit Ungarisch, «weil Ungarn ein Nachbarland Österreichs ist» und setzte ihr Studium mit Internationaler Betriebswirtschaft fort, das sie später mit Rechtswissenschaften ergänzte, «weil ich die Skripten meiner Freunde spannend fand». Heute sagt sie rückblickend: «Meine Studienwahl war vielleicht wenig durchdacht, aber im Ergebnis das Richtige für mich.»
Ein prägendes Praktikum bei Advantage Austria in Caracas öffnete ihr schließlich die Tür zur internationalen Wirtschaftsdiplomatie – ein Bereich, in dem sie seither beruflich aktiv ist. Seit 2013 ist sie für die Außenwirtschaft tätig, mit Stationen in Israel, Serbien und nun Chile. «In Israel habe ich viel über die Hightechbranche gelernt, auch wie das Start-up-Ökosystem funktioniert. Mir gefällt die sehr direkte Kommunikation dort – da wird gleich Tacheles geredet.» In Serbien leitete sie ein großes Lehrlingsausbildungsprojekt. Österreich sei dort der größte ausländische Investor und habe auch politisch Gewicht.
Auch in Chile hat sie einen für sie bisher unbekannten Bereich kennengelernt: «Neu ist für mich hier alles, was mit dem Bergbau zu tun hat. Dies ist eine Branche, in der österreichische Unternehmen in Südamerika schon seit Jahren in der Herstellung von Maschinen und Industrieanlagen erfolgreich sind.» Und laut Marlene Burgstaller auch künftig sehr gute Chancen haben: «In vielen südamerikanischen Ländern ist die Nachfrage danach ungebrochen groß.» Auch was Kooperationen angeht, liegt aus ihrer Sicht «ein enormes Potenzial im Aufbau strategischer Partnerschaften – vor allem in den Bereichen Bergbau, Energie und Rohstoffe».
Besonders am Herzen liegt der Wirtschaftsdelegierten das Thema erneuerbare Energien, ein weiterhin wachsender Markt: «Der Anteil an Strom aus „grünen“ Quellen nimmt in Südamerika stetig zu. Österreichische Unternehmen sind erfolgreich als Anbieter innovativer und nachhaltiger Technologien, die hier gebraucht werden.» Gleiches gilt für «den Bereich urbaner Technologien, auch Verkehrskonzepte, Umwelttechnik und Wasserwirtschaft». Marlene Burgstaller betont: «Die Nachfrage nach Umweltlösungen wächst mit den Städten – insbesondere bei Waste-to-Energy-Anwendungen, Urban Technologies, Recycling und der Aufbereitung von Wasser.»
Als Frau in einem internationalen wirtschaftspolitischen Umfeld fühlt sich Marlene Burgstaller grundsätzlich gut akzeptiert. Doch nach ihrer Babypause habe sie andere Erfahrungen gemacht: «Ich musste ausdrücklich klarmachen, dass ich wieder im Ausland arbeiten will und meine internationale Karriere nicht für beendet erachte. Damit hatte ich nie gerechnet – und das hat mir über das Frauenbild in Österreich sehr zu denken gegeben.» Ihr Rat an junge Frauen, die in der Wirtschaftsdiplomatie eine Karriere anstreben: «Eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein, Humor und ein Plan B können auf jeden Fall sehr hilfreich sein.»
Im Alltag spielen Sprachen für die Österreicherin eine zentrale Rolle. «Ich lerne bei der Arbeit nicht nur Chilenisch, sondern auch Deutsch», sagt sie schmunzelnd, denn im sechsköpfigen Team von Advantage Austria in Santiago haben zwei ihrer Kollegen Deutsch als Muttersprache, zwei sind Chilenen und zwei stammen aus Österreich. Ihr neuester deutscher Lieblingsausdruck ist «Ringelpiez», ein humorvolles Wort, um ein buntes Durcheinander zum Beispiel bei Events zu beschreiben.
Abwechslungsreiche Events gefallen Marlene Burgstaller im Arbeitsalltag besonders. Dazu gehören auch häufige Veranstaltungen: «Wir organisieren Networking-Events, Messeauftritte, beantworten Fragen zu Chile, Peru und Bolivien, suchen Geschäftspartner, begleiten Unternehmen zu Ministerien, und pflegen Kontakte mit der EU-Delegation und anderen Mitgliedstaaten.» Besonders intensiv sei die Arbeit von März bis Juni und von Oktober bis Weihnachten – «da überschlagen sich die Veranstaltungen».
Und wie gefällt es ihr und ihrer Familie in Chile? «In meinem Beruf definiert das jeweilige Land, in dem ich arbeite, die Ziele. Jetzt bin ich seit einem Jahr in Chile und habe mich privat und beruflich eingelebt.» Gleichzeitig merkt sie kritisch an: «Ich war überrascht, welche Rolle die sozialen Klassen in Chile spielen. Es ist schade, dass man hier nebeneinanderher lebt und mittlerweile eine ziemliche Angst voreinander hat. Das hemmt die Entwicklung des Landes und verschlechtert die Lebensqualität jedes Einzelnen.»
Was motiviert sie? Am besten lässt sich das mit ihrem Lebensmotto zusammenfassen, wie Marlene Burgstaller selbst sagt: «Variatio delectat – Abwechslung macht Spaß.»
foto: Advantage Austria