Von Silvia Kählert

Ist es überhaupt noch möglich zwischen Chile und Deutschland zu reisen? Ja, es geht, aber so wie das Coronavirus ständig mutiert, so ändern sich auch ständig die Reisebedingungen.
War Airfrance lange Zeit eine zuverlässige Fluglinie in Corona-
zeiten, so ist es nun der Zwischenstopp Paris, der zum Problem wird. Per E-mail erklärte die französische Fluglinie einen Monat vor Reisebeginn im November bedauernd, dass der Aufenthalt zwischen Ankunft und Weiterflug nach Frankfurt nun 20 Stunden dauern sollte. In normalen Zeiten wäre man einfach mit dem Zug weitergefahren. Doch nun kann man nicht mehr so ohne Weiteres den Pariser Flughafen verlassen.
Also ruft man die Servicenummer an, die inzwischen KLM und Airfrance bedient, da beide Fluglinien zusammengelegt wurden. Und siehe da: Inzwischen gibt es einen Flug nach Amsterdam ohne den bisher zusätzlichen Zwischenstopp in Buenos Aires. Dieser Flieger hebt Mitte Dezember tatsächlich pünktlich ab.
Vor dem Abflug musste man für die Reise nach Deutschland die Seite www.einreiseanmeldung.de ausfüllen und sich dann nach der Ankunft in eine zehntägige Quarantäne begeben. Auch auf dieser Internetseite befinden sich Links, auf denen man sich über die seit dem 25. Januar wieder neuen Einreiseregeln nach Deutschland informieren kann!
Ab dem 7. Januar gilt für den Rückflug von Deutschland nach Chile: Die Reisenden müssen einen negativen Covid19-PCR-Test vorlegen, der nicht länger als
72 Stunden vor dem Abflug vorgenommen wurde. Frühestens 48 Stunden bevor man in Santiago landet, muss die «declaración jurada» (eidesstattliche Versicherung) auf der Seite www.c19.cl ausgefüllt und dafür dieser Test hochgeladen werden. Bei diesen Zeitfenstern kann man sich übrigens leicht durch den Zeitunterschied zwischen beiden Ländern vertun!
Inzwischen testen deutsche Hausärzte auch ohne Symptome. Doch die Tücke liegt in der Zeit, wie lange nach dem Abstrich das Testergebnis da ist. Jedenfalls ist das mir und einem Bekannten aus Kassel so ergangen. Hieß es noch am Freitagmorgen beim Hausarzt – also 48 Stunden vor dem Abflug am Sonntagmorgen: Spätestens in der Nacht zum Samstag ist das Ergebnis da. Daher begann ich am Samstag um 14 Uhr langsam auf heißen Kohlen zu sitzen, als immer noch keine Nachricht eingegangen war. Ich hatte Glück: Am Nachmittag trudelte der Schrieb mit dem – zum Glück – negativen Ergebnis ein.
Weniger erfolgreich war der Bekannte: Das Ergebnis kam zu spät und er musste den Flug umbuchen.
Klar, es gibt Schlimmeres. Denn eins ist sicher in Pandemiezeiten: Nichts ist sicher!