23 C
Santiago
8.9 C
Berlin
Sunday, 2. November 2025
HomeMagazinGeschichteÖsterreichisch-chilenische Geschichte

Österreichisch-chilenische Geschichte

Von Tirol zum Llanquihue-See

La inmigración austríaca en Chile marcó especialmente el sur del país. Desde los primeros colonos en el lago Llanquihue hasta las organizaciones de exiliados durante la Segunda Guerra Mundial, esta migración dejó huellas visibles hasta hoy en la cultura, la arquitectura y las asociaciones.

Als die ersten Zillertaler nach Chile kamen 

(sik) Die Geschichte der österreichischen Einwanderung nach Chile reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Eine kleine Gruppe Tiroler Flüchtlinge, die 1837 aus religiösen Gründen das Zillertal verlassen hatten und zunächst im preußischen Schlesien lebte, nutzte nach dem chilenischen Einwanderungsgesetz von 1845 die Möglichkeit, sich am Llanquihue-See niederzulassen. Das «Ley de Colonización de Terrenos Baldíos» wurde am 18. November 1845 unter Präsident Manuel Bulnes verabschiedet, um Ausländer gezielt anzuziehen, die zur wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Stärkung Chiles beitragen sollten.

Botschafter Werner Senfter und seine Frau Stefanie besichtigen das Museo Antonio Felmer. Der Museumsgründer erhielt vom österreichischen Bundespräsidenten im Jahr 1984 «Das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich» verliehen.

Im Jahr 1877 gründeten Einwanderer aus Böhmen nahe Puerto Varas die Siedlung Nueva Braunau – benannt nach ihrem Herkunftsort Broumov im heutigen Tschechien. Auch viele Kroaten und Dalmatiner aus der österreichisch-ungarischen Monarchie folgten dem Ruf nach Südchile.

1975 wurde in Nueva Braunau das Museo Antonio Felmer gegründet, das Gegenstände von österreichischen und deutschen Familien zeigt, die im 19. und 20. Jahrhundert in die Region eingewandert sind.

Zwischenkriegszeit und Exilgemeinschaft

Nach dem Zerfall der Monarchie 1918 setzte sich die Migration fort. Ab 1938, nach dem «Anschluss» Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland, flohen zahlreiche Österreicher jüdischer Herkunft nach Chile. 1940 gründeten sie in Santiago die Exilorganisation Austria Libre (siehe Kasten).

Diplomatische Beziehungen seit 1846

Die offiziellen Kontakte zwischen Österreich und Chile haben eine lange Tradition. Bereits 1846/47 tauschten Präsident
Manuel Bulnes und Kaiser Ferdinand I. diplomatische Schreiben aus – Chile war damit das erste ehemalige spanische Kolonialland, das von der Habsburgermonarchie anerkannt wurde. 1847 wurden die ersten Honorarkonsulate eröffne.

1870 legte eine Expedition unter Vizeadmiral Anton Freiherr von Petz den Grundstein für ein Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsabkommen. 1903 folgte die Eröffnung der ersten offiziellen Gesandtschaft Österreich-Ungarns in Chile. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einer Unterbrechung. 1948 wurden die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen und 1952 auf Botschaftsebene angehoben. Der erste österreichische Botschafter in Chile war Karl Hudeczek. Mit Werner Senfter übernahm der 20. Botschafter dieses Amt im Jahr 2024.

Enge Länderfreundschaft 

Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind bis heute von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Chile gewährte 1938 österreichischen Flüchtlingen Schutz; Österreich wiederum nahm nach dem Militärputsch von 1973 chilenische Oppositionelle auf. 

Seit Inkrafttreten des Handelsabkommens zwischen Chile und der Europäischen Union im Jahr 2003 haben sich die Wirtschaftsbeziehungen vertieft: Chile ist heute der zweitwichtigste Handelspartner Österreichs in Südamerika. Auch Universitätskooperationen und österreichische Kulturveranstaltungen in Chile stärken die Freundschaft.

Ein kulturelles Erbe, das bis heute nachwirkt

Zwischen 4.000 und 5.000 Österreicher siedelten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts in Chile an. Viele ihrer Familien leben noch heute in den Gebieten, die ihren Vorfahren im 19. Jahrhundert zugewiesen wurden. In Ortsnamen, Vereinen, Schulen und architektonischen Details ist dieses Erbe weiterhin präsent.

Der 1961 aus der Organisation Austria Libre hervorgegangene Verein der Österreicher in Chile ist bis heute aktiv und setzt sich dafür ein, dass die österreichischen Traditionen bekannt bleiben und gepflegt werden.

Quellen: 

www.austriacos.cl/home/chronik/; https://www.bmeia.gv.at/oeb-santiago-de-chile/oesterreich-in-chile

Anmeldung zum Cóndor-Newsletter

Wir senden Ihnen den regelmäßig erscheinenden Newsletter mit unseren Textempfehlungen zu.

- Werbung -

Mehr Lesen