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sábado, 13. septiembre 2025
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Das neue Saxon Science Liaison Office Chile

«Das Büro wird für Sichtbarkeit sorgen»

El estado federado alemán de Sajonia inauguró el 18 de agosto la Oficina de Enlace Científico Sajona en Chile, ubicada en Vitacura. Se encuentra en las instalaciones de la Liga Chileno Alemana en Vitacura y está bajo la dirección de la Universidad Técnica (TU) de Chemnitz.

Katty Maldonado leitet das Saxon Science Liaison Office (SSLO), das sich in den Räumlichkeiten des Deutsch-Chilenischen Bunds in Vitacura befindet. Professor Maximilian Eibl von der Technischen Universität Chemnitz koordiniert die Aktivitäten von Deutschland aus. Im Cóndor-Interview beschreibt der Prorektor der TU Chemnitz das Internationalisierungskonzept von Sachsen sowie die konkreten Ziele, künftigen Projekte und Aufgaben des Saxon Science Liaison Office in Chile.

Zur Person 1
Prof. Dr. Maximilian Eibl von der Technischen Universität Chemnitz ist ein
interdisziplinär ausgerichteter Wissenschaftler mit dem Schwerpunkt Medieninformatik. Als Prorektor für Lehre und Internationales engagiert er sich seit 2016 für die Internationalisierung und die Verbesserung der Bildungsqualität an der TU Chemnitz. Seine Forschungsfelder umfassen unter anderem Mensch-Computer-Interaktion, Information Retrieval und Künstliche Intelligenz. Maximilian Eibl war maßgeblich am Aufbau des Saxon Science Liaison Office in Santiago beteiligt und wird auch zukünftig die Arbeit des Büros in Chile leiten. 
Zur Person 2
Katty Maldonado koordiniert das Saxon Science Liaison Office (SSLO) in Chile. In dieser Funktion gestaltet sie die wissenschaftliche Zusammenarbeit und den akademischen Austausch zwischen Chile und Sachsen.
Zuvor war sie für das U.S. Air Force Office of Scientific Research in Santiago und São Paulo tätig und übernahm vielfältige diplomatische und internationale Aufgaben. Die gebürtige Chilenin verfügt über rund 20 Jahre Erfahrung in Wissenschaftsdiplomatie, internationalen Beziehungen und im Protokollwesen. Sie war unter anderem für die Protokollführung bei Staatsbesuchen von Barack Obama und Joe Biden verantwortlich. 

Katty Maldonado wuchs in Melbourne, Australien, auf. Sie hat einen Bachelor of Arts der Monash University sowie zwei postgraduale Diplome der Universität von Chile, mit den Schwerpunkten Internationale Beziehungen und Internationale Angelegenheiten. Sie spricht Französisch, Italienisch und Portugiesisch und lernt derzeit Deutsch.

Was war die Motivation für den Aufbau eines Saxon Science Liaison Office in Chile?

Der Freistaat Sachsen baut seit einiger Zeit an verschiedenen Standorten Verbindungsbüros auf, um die internationalen Kontakte sächsischer Hochschulen zu unterstützen. Die Hochschulen waren aufgefordert, Ideen für Standorte zu formulieren. Wir als TU Chemnitz haben Chile vorgeschlagen und den Zuschlag für den Aufbau eines Verbindungsbüros erhalten.

Welche konkreten Möglichkeiten eröffnet das neue Büro chilenischen Studierenden und Forschenden?

Chilenische Studierende können sich im Verbindungsbüro beziehungsweise über die Internetseite zu den Möglichkeiten eines Studiums in Sachsen informieren. Wir zeigen Wege nach Sachsen auf, bieten einen Überblick über die verschiedenen Studienmöglichkeiten und unterstützen bei logistischen und auch finanziellen Fragen.

Warum wurde gerade Chile als Standort für ein solches Büro ausgewählt? Gibt es Unterschiede zu den Büros zum Beispiel in Indien oder Vietnam? Was bietet Sachsen Studierenden oder Forschenden?

Jedes Büro ist tatsächlich etwas unterschiedlich aufgebaut. Das hängt mit regionalen Gegebenheiten zusammen oder auch den Möglichkeiten, die sich durch bestehende und neue Kooperationen ergeben. Wir sind beispielsweise beim Deutsch-Chilenischen Bund untergebracht, wofür wir sehr dankbar sind; andere Büros sind zum Beispiel an Universitäten untergebracht. 

Wir haben dem Freistaat Sachsen Chile als Standort vorgeschlagen, weil hier mehrere Faktoren sehr glücklich zusammenkommen. Zunächst hat Chile eine sehr große deutschsprachige Gemeinschaft und auch zahlreiche Deutsche Schulen. Das vereinfacht vieles. Wir wollen uns aber explizit nicht nur an die deutsche Gemeinschaft wenden, sondern an alle. 

Chile hat eine vorbildliche Schulbildung, sodass chilenische Studienanfänger, wenn sie eine bestimmte Mindestpunktzahl beim Schulabschluss erreicht haben, sofort in Deutschland studieren können. Studienwillige aus den meisten anderen Ländern der Welt müssen zunächst ein zweijähriges vorbereitendes Studienkolleg absolvieren. 

Und zuletzt forschen und lehren chilenische Universitäten auf sehr hohem Niveau, was sie für unsere Hochschulen als Kooperationspartner für Austauschprogramme aber auch wissenschaftliche Projekte hochinteressant machen – nicht zuletzt, weil in Chile Themen beforscht werden, wie Bergbau und Wasserstofftechnologie, die auch bei uns in Sachsen hohe Aktualität besitzen.

Gleichzeitig bietet Sachsen aber auch einiges: Wir haben eine wissenschaftlich herausragende Hochschullandschaft mit erstklassigen Studienbedingungen. Die TU Chemnitz beispielsweise wurde Anfang des Jahres zur beliebtesten Universität Deutschlands gewählt. Das Betreuungsverhältnis an sächsischen Hochschulen ist extrem gut, das heißt Studierende und Professoren arbeiten eng zusammen. Die Labore sind top modern und nicht nur für die Forschung reserviert, sondern eng mit der akademischen Lehre verbunden: Studierende lernen nicht nur theoretisch, sondern können ihr Wissen auch sofort im Labor anwenden. Daneben sind die Hochschulen Sachsens sehr gut auf internationale Studierende vorbereitet und haben entsprechende Aktivitäten im Programm. Und das alles ohne Studiengebühren. 

Auch neben dem Studium hat Sachsen einiges an Freizeitangeboten zu bieten. Das Erzgebirge lädt zum Skifahren und Mountainbiking ein. Die großen Städte haben ein reiches Kulturangebot, und ein Weihnachtsmarkt in Sachsen ist immer ein besonderes Erlebnis.

Wie konkret soll das Büro zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen sächsischen und chilenischen Hochschulen beitragen?

Zunächst einmal wird das Büro für Sichtbarkeit sorgen. Diese betrifft zwei Richtungen: Sichtbarkeit der sächsischen Hochschulen in Chile und umgekehrt Sichtbarkeit der chilenischen Hochschulen in Sachsen.

Daneben wollen wir Vernetzungstreffen – virtuelle und auch in Präsenz – organisieren. Wir sind dabei offen, auch außerhalb des Hochschulkontextes zu unterstützen. Zur Eröffnung beispielsweise war auch Frau Kathrin Hoffmann als Vertreterin des Industrievereins Sachsen mit dabei. 

Ganz praktisch wird es auch Stipendienmöglichkeiten für den Austausch geben. 

Gibt es bereits bestehende Kooperationen mit chilenischen Universitäten, auf die aufgebaut werden kann?

Ja, es gibt vereinzelte Kooperationen einzelner Wissenschaftler. Es gibt auch einzelne Chilenen, die zum Studium nach Sachsen gekommen sind. Aber die Kooperatio-
nen sind sehr personenabhängig und nicht institutionalisiert. Wir haben also ermutigende Beispiele und gleichzeitig noch viel zu tun.

Stehen bestimmte Themenfelder oder Studienrichtungen im Fokus?

Wir sind hier sehr breit aufgestellt. Sachsen hat drei Technische Universitäten; hier stehen natürlich die MINT-Fächer (Redaktion: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) klar im Fokus. In Chemnitz sind das beispielsweise Maschinenbau, Informatik, Elektrotechnik, Naturwissenschaften und Mathematik, zum Teil als klassische Fächer, zum Teil eingebettet in aktuelle Umgebungen wie der Bachelorstudiengang Mensch-Umwelt-Technik beziehungsweise eingehend auf neueste Themen wie der Masterstudiengang Wasserstofftechnik. Aber auch diese Technischen Universitäten vertreten wie die anderen Hochschulen Sachsens ein breites Fächerspektrum, das, um ein ungewöhnliches Beispiel zu nennen, beispielsweise bis zum Studium der Tanzpädagogik oder Choreografie an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden reicht. Kurz, in Sachsen gibt es ein breites Fächerspektrum, das alle Interessen bedient.

Welche Chancen sehen Sie für gemeinsame Forschungsprojekte oder Austauschprogramme?

Ich bin bisher auf großes Interesse an beiden gestoßen, sowohl in Sachsen als auch in Chile. Beides ist natürlich eng an Finanzierungsmöglichkeiten gekoppelt, dazu sind wir im Gespräch mit den entsprechenden Partnern in Politik und Wissenschaftsförderung. Ich persönlich sehe die Chancen als sehr gut an.

Wie sieht die Arbeit von Katty Maldonado als Leiterin des SSLO konkret aus?

Frau Maldonado ist eine geborene Netzwerkerin. Ihre Hauptaufgaben werden zum einen die Beratung von Studierenden sein zu den Möglichkeiten, kurze oder längere Aufenthalte in Sachsen zu realisieren. Zum anderen ist sie jetzt schon sehr aktiv, potentielle Partnerschaften zu sichten und die entsprechenden Personen miteinander in Kontakt zu bringen.

Sind bereits erste Projekte, Veranstaltungen oder Kooperationen geplant?

Wir sind tatsächlich bereits aktiv und haben zum Beispiel eine erste Online-Vorstellung sächsischer Hochschulen im Rahmen einer Videokonferenz mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen, durchgeführt. Oder: In Sachsen haben wir eine Veranstaltung für Schulen durchgeführt, um Interesse an schulischen Austauschmöglichkeiten mit chilenischen Schulen zu wecken. Solche Formate werden nun sukzessive ausgebaut und verstetigt.

Welche langfristigen Ziele verbinden Sie mit dem Büro in Chile?

Die Finanzierung durch den Freistaat ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. So weit reicht der Planungshorizont. In dieser Zeit kommt es darauf an, das Verbindungsbüro zu einem Dreh- und Angelpunkt der Kooperation zwischen Chile und Sachsen zu machen. Ziel muss es sein, dass Sachsen in chilenischen Köpfen und Chile in sächsischen Köpfen präsent ist. Wenn dies gelingt und wir genügend Partnern den Mehrwert des Verbindungsbüros beweisen können, gehe ich davon aus, dass wir auch Wege finden, eine längerfristige oder dauerhafte Finanzierung zu finden.

Die Fragen stellte Silvia Kählert.

Interessierte Schüler und Schülerinnen, Studentinnen und Studenten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder andere wenden sich an Katty Maldonado beziehungsweise informieren sich über die Internetseite:

E-Mail: chile-office@tu-chemnitz.de

Adresse:  Avenida Vitacura 5875, Santiago

Internetseite: https://www.study-in-saxony.de/chile

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