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jueves, 16. enero 2025
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Magda Pape – die perfekte Sporttrainerin für Generationen von Schülern

Von Walter Krumbach

Magda Pape mit ihrer Enkelin Karin Landon Maturana

Der Cóndor veröffentlicht in loser Reihenfolge Portraits über Frauen in Chile mit deutschsprachigen Vorfahren, die eine Pionierrolle spielten oder besondere Leistungen erbracht haben. Magda Pape führte nicht nur zahlreiche Sportlerinnen in Chile zu Höchstleistungen, sondern förderte sie auch in menschlicher Hinsicht.

Jahr 1991 gab die Deutsche Schule Santiago ein Buch zu ihrem 100-jährigen Bestehen heraus, in dem herausragende verstorbene Lehrer wie Johannes Haberkorn, Raquel Martinoli und Alfonso Pizarro geehrt wurden. Über Magda Pape ist hier zu lesen: «Generationen von Schülerinnen erhielten durch Magda Pape über die Formung und die Ausbildung ihrer körperlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten hinaus eine Charakterbildung, eine Persönlichkeitsformung, die weit über sportliche Triumphe hinausgeht. Die Liebe ihrer Schülerinnen, die Anhänglichkeit, dieses Echo auf die nimmermüde Fürsorge, die Magda Pape ihren Schülern zukommen ließ, dies alles hat dieses Menschenleben, dieses vollendete Menschenleben Magda Pape reich gemacht und ihr den verdienten Platz in den Herzen ihrer Schülerinnen und in der Schulgemeinschaft eingebracht.»

40 Jahre bei der DS Santiago aktiv

Klaus Rudek, der damalige Schulleiter, brachte es mit dieser Würdigung auf den Punkt: Die Sportlehrerin Magda Pape war nicht nur darauf bedacht, ihre Schülerinnen zu den bestmöglichen Leistungen anzuspornen, sondern auch ihr Selbstbewusstsein zu stärken und anzuregen.

Magda Pape war 40 Jahre als Sportlehrerin an der Deutschen Schule Santiago tätig – von 1948 bis zu ihrem Tod im August 1987. Jedes Jahr nahmen ihre Schüler der DS Santiago an den Wettkämpfen des Club Atlético Santiago und anderer Vereine teil, und bei jeder Gelegenheit konnten sie zahlreiche Preise entgegennehmen.

Verschiedene dieser Schülerinnen vertraten später Chile auf internationalen Sportwettbewerben, wo sie bedeutende Leistungen erzielen konnten. Einige unter ihnen waren Sylvia Kinzel, Cristina Schüler, Carla Maturana, Andrea Wilcke, Carla González, Karin Ebensperger, Carolina Weil, Patricia Deck, Claudia Brien, Ximena Mesa und Claudia Hölzel. Eine von ihnen, Sylvia Kinzel, die später ebenfalls Lehrerin der Deutschen Schule werden sollte, äußerte einmal über Magda Pape: «Ihre Professionalität, Bescheidenheit und Beharrlichkeit waren Charaktereigenschaften, die in jenen Spuren hinterließen, die die Gelegenheit und das Glück hatten, sie kennenzulernen.»

Ein begeisterndes Vorbild für Disziplin

Magda Pape wurde am 24. April 1925 in Santiago geboren. Zwischen 1931 und 1942 besuchte sie die DS Santiago. Sie tat sich nicht nur im Turnunterricht, sondern auch in Mathematik und Sprachen hervor. Im Sport widmete sie sich bevorzugt der Leichtathletik, dem Turnen und dem Schwimmen, wo sie außergewöhnliche Leistungen erzielen konnte.

Ihre Entscheidung, an der Universidad de Chile Leibeserziehung zu studieren, war somit eine logische Folge des bisher geleisteten. 1947 machte sie ihr Diplom mit dem Prädikat «Distinción máxima» (Summa cum laude). Während ihrer Studienzeit war sie Mitglied der nationalen Leichtathletik-Riege. So konnte sie an der Südamerikanischen Meisterschaft im Diskuswurf, im 100-Meter-Hürdenlauf und im Weitsprung teilnehmen.

1951 heiratete sie den Rechtsanwalt Raúl Maturana, der sich ebenfalls als Leichtathlet für die Universidad de Chile sportlich betätigte. Aus der Ehe entsprangen vier Kinder,   eine Rechtsanwältin und drei Sportlehrer.

Ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens war die Tätigkeit als Trainerin im Club Manquehue. Jeden Nachmittag, egal ob es regnete, fror oder die pralle Sonne herabschien, war ihre unverkennbare Gestalt auf der Laufbahn zu sehen. Das ganze Jahr über, samstags und sonntags, auch in Ferienzeiten, war Magda Pape ihren Schülern durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihre ansteckende Begeisterung ein Vorbild. Dies änderte sich selbst nicht, nachdem bei ihr eine schwere Krebserkrankung im Jahr 1981 diagnostiziert wurde, gegen die sie sieben Jahre stoisch ankämpfte. Ihr ging es in ihrem Beruf darum, diszipliniert zu sein und die gesetzten Ziele zu erreichen. Ihr war klar, dass wer im Leistungssport etwas vollbringen will, bereit sein muss, hart zu arbeiten und dabei kein Opfer zu scheuen, und sei es auch noch so groß. Um der jüngeren Generation ein gutes Beispiel vorzuleben, war Magda Papes Persönlichkeit ein Idealfall!

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