Floriansjünger auf Schulungslager

Deutsch-chilenische Jugendfeuerwehren auf großer Reise: Hatte die deutsche Hauptstadt die angehenden Floriansjünger der Jugendabteilungen des Verbandes der Deutsch-Chilenischen Feuerwehrkompanien gleich nach der Ankunft richtig mit einem kräftigen Gewitter, Blitz und Donner empfangen, Zelte und Gepäck durchnässt, so ließ dann doch die Sonne voll Wärme und Licht auf das Jugenddorf am Müggelsee scheinen. Dort hatte die Landesjugendleitung der Berliner Feuerwehr ein Schulungslager für 300 Berliner Jugendliche und 26 Gäste aus Chile vorbereitet.
Von Dietrich Angerstein
Überraschend war im Juni ein Brief aus Berlin eingetroffen mit der Einladung an der Teilnahme eines zehntägigen Jugendlagers mit seinen Wettbewerben und, wie sich jeder vorstellen kann, hatte diese Einladung erst für viel Aufsehen und dann mühselige Vorbereitungsarbeiten gesorgt. Es war gar nicht einfach gewesen, in verhältnismäßig kurzer Zeit 23 Teilnehmer unter 18 Jahren mit drei Ausbildern, die Deutsch sprechen sollten, auszusuchen. Aber es hatte geklappt.

Vielleicht hatte sich manch einer der 23 Jugendlichen – unter ihen zwei junge Damen – der Jugendfeuerwehren der deutsch-chilenischen Feuerwehrkompanien die Teilnahme am Schulungslager der Berliner Jugendfeuerwehren anfangs ein wenig anders vorgestellt, weniger anstrengend, mehr Unterhaltung. Ein Schulungslager aber, wie von der Berliner Jugendfeuerwehr geplant, sollte in erster Linie der Ausbildung, dem Sport und der Handhabung moderner Geräte des Brandschutzes und der Rettung dienen, hohe Anforderungen an die Teilnehmer stellen, den Teamgeist fördern. Und daran hatten sich eben die angereisten chilenischen Jugendlichen zu gewöhnen, wobei natürlich auch der Spaß, das gegenseitige Kennenlernen nicht zu kurz kommen sollten.
Sportliche Aufgaben eines werdenden Feuerwehrmannes
Was sie allerdings recht schnell taten und den 300 Berliner Kameraden beweisen konnten, belegten sie doch schnell erste Plätze in den Wettbewerben, die täglich abzulegen waren. Unter den Sportarten waren Langlauf, Staffellauf, Kugelstoßen, Weitsprung, aber auch Knotenflechten und vieles andere angesagt, bei denen die Teilnehmer aus den 19 deutsch-chilenischen Jugendbrigaden ihr Können zeigten, bevor es an die eigentlichen Aufgaben eines werdenden Feuerwehrmannes überhaupt erst ging.

Immerhin gelangt es den chilenischen Teilnehmern, wenn auch nicht immer gleich den ersten Platz, doch dann stets die zweiten, dritten oder gar die vierten Plätze im Rahmen der Wettbewerbe zu belegen, jedenfalls schafften sie die Bedingungen der Leistungsspangen der Deutschen Jugendfeuerwehren, was alle mit Stolz erfüllte. Hevorzuheben ist auf jeden Fall, dass die zwei jungen Damen aus La Unión und Puerto Varas vom Start weg tüchtig waren und in nichts ihren männlichen Kameraden nachstanden.
Deutsch-chilenische Jugendfeuerwehren unternehmen eine Rundfahrt in Berlin
Natürlich waren auch Besuche und Rundfahrten durch die deutsche Hauptstadt mit im Programm. Ein Lehrbesuch in der Abteilung Technischer Dienst 1 bot Einblick in die mannigfaltigen technischen Dienste, die die Berliner Feuerwehr verrichten muss und die weit über das hinausgehen, was wir in Chile von unseren Feuerwehren erwarten.

Den Abschluss dieser ereignisreichen Tage bildete ein Empfang in der chilenischen Botschaft in Berlin. Es war die Gelegenheit, diese wichtigste chilenische Vertretung in Deutschland ausgiebig über die Notwendig einer intensiven Ausbildung junger Feuerwehrleute in Chile zu informieren.

Ein Dank gebührt dem Landesjugendleiter der Berliner Feuerwehr Helge Weber und dem Branddirektor des Technischen Dienstes Dr. Peter Wagner, die diesen Besuch ermöglichten.