Wie Huilo Huilo den südlichen Andenhirsch zurückbringt
En el denso Bosque Templado Lluvioso de los Andes Australes, donde existe una enormidad de ecosistemas únicos en el mundo y los ríos bajan rugiendo desde las montañas, vive un animal que casi había desaparecido: el Huemul del Sur, el ciervo nacional de Chile y una de las especies de mamíferos más amenazadas de Sudamérica.

Dass heute wieder Hue-muls in der Region Los Ríos beobachtet werden können, ist dem beharrlichen Einsatz der Fun-
dación Huilo Huilo zu verdanken. Das «Centro de Conservación del Huemul del Sur», das dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, war bei seiner Gründung im Jahr 2005 ein Pionierprojekt – ein Versuch, die Art in einem Gebiet wieder anzusiedeln, in dem sie seit den 1980er Jahren ausgestorben war.
Rund 40 Huemuls im Schutzgebiet
Alles begann mit zwei Tieren: Tukun und Pewun, ein Männchen und ein Weibchen aus der Region Aysén. Kurz darauf kam Ñom, ein weiteres Weibchen aus Futaleufú, hinzu. In den ersten Jahren konzentrierte sich das Projekt auf Beobachtung und Forschung: Die Tiere sollten sich an die neue Umgebung innerhalb des Biologischen Reservats Huilo Huilo – einem 100.000 Hektar großen, privat geschützten Gebiet – anpassen, während Fachleute aus Chile und Argentinien ihr Verhalten dokumentierten.
Parallel dazu begann die Stiftung mit einer intensiven Arbeit, die darauf abzielte, die bestmöglichen Bedingungen zum Schutz des Huemuls zu schaffen. Diese Arbeit umfasste die Sensibilisierung der umliegenden Gemeinden hinsichtlich der Bedeutung des Huemuls für das lokale Ökosystem, den Schutz der Natur sowie die Rolle eines nachhaltigen Tourismus bei der Förderung der lokalen Entwicklung und der Erhaltung des Naturerbes.

Der Durchbruch kam, als sich in der kontrollierten Umgebung die ersten Jungtiere erfolgreich entwickelten. Damit war klar: Der Huemul kann auch außerhalb seines ursprünglichen Rückzugsgebiets im Süden überleben. Nach 20 Jahren «leben dank der Arbeit des
Zentrums heute rund 40 Exemplare im Reservat sowie zwei Familiengruppen, die wieder in die freie Wildbahn entlassen wurden», erklärt Eduardo Arias, Leiter für Naturschutz der Fundación Huilo Huilo.
Erster transnationaler Huemul-Korridor
Zum Jubiläum 2025 wagte die Stiftung den nächsten Schritt: Gemeinsam mit der Administración de Parques Nacionales (APN) Argentiniens wurde der erste transnationale Huemul-Korridor geschaffen. Diese biologische Verbindung soll Lebensräume beiderseits der Anden verknüpfen und eine genetisch stabile Population ermöglichen – ein Modell, das künftig auch für andere Arten angewandt werden könnte. «Der Huemul ist eine Schirmart», erklärt das Team der Stiftung. «Wenn es gelingt, ihn zu schützen, bewahren wir gleichzeitig die Wälder, die Flüsse und unzählige andere Lebensformen.»
Doch die Herausforderungen bleiben groß. Die Huemuls sind scheu und empfindlich gegenüber menschlicher Störung; Krankheiten, Verlust des Lebensraums und streunende Hunde setzen ihnen zu. Darum konzentriert sich die Stiftung heute nicht nur auf Zucht und Monitoring, sondern auch auf Umweltbildung und die Einbindung der lokalen Bevölkerung.
Das Projekt steht beispielhaft für einen neuen Ansatz im Artenschutz: Forschung, Ökotourismus und Gemeinwohl als Teil eines gemeinsamen Ökosystems. Besucher der Biosphäre Huilo Huilo können heute geführte Touren unternehmen, um mehr über den Huemul und seinen Lebensraum zu erfahren – ohne die Tiere zu stören.
Was 2005 als visionärer Versuch begann, hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, die weit über Chile hinausstrahlt. Nach zwei Jahrzehnten intensiver Arbeit ist der Huemul zurück – noch verletzlich, aber lebendig. Und mit ihm wächst die Hoffnung, dass sich Natur und Mensch in den südlichen Anden wieder näherkommen können.
Quelle und Fotos: Fundación Huilo Huilo
Südlicher Huemul

Der Huemul (Hippocamelus bisulcus) ist in den Anden Chiles und Argentiniens heimisch und bewohnt subantarktische Wälder und Gebirgsregionen zwischen 500 und 1.700 Meter Höhe. Es handelt sich um eine robuste Kleinhirschart (Schulterhöhe um 90 Zentimeter, Gewicht 60 bis 100 Kilogramm) mit graubraunem Fell und kurzen Beinen, die an Kälte und Feuchtigkeit angepasst ist. Die Männchen tragen ein einfaches, gegabeltes Geweih. Ihre Nahrung besteht aus Blättern und Trieben einheimischer Baumarten, insbesondere aus dem Lenga- und Coigüe-Wald. Insgesamt gibt es heute weniger als 1.500 Exemplare, weshalb der Huemul von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur als vom Aussterben bedroht eingestuft wird. Zu den größten Bedrohungen zählen der Verlust seines Lebensraums, verwilderte Hunde und die Konkurrenz durch den Rothirsch. Der Huemul ist das nationale Symbol Chiles und sein Schutz bedeutet die Erhaltung des gesamten andin-patagonischen Ökosystems, das ihm Lebensraum bietet.



