Pfarrer
«Ich würde gerne den deutschsprachigen Gottesdienst stärken»
Su gestión pastoral frente a la Iglesia Luterana de Temuco se caracteriza por un permanente interés en poner al día la congregación, una empresa nada de simple para una institución que difunde valores espirituales, en tiempos en que las redes sociales tienen múltiples ofertas tentadoras. Ello resulta especialmente sensible en el caso de los jóvenes, que constituyen el grupo etáreo clave para el futuro de la comunidad.

Vor zwölf Jahren trat er sein Amt als Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Temuco an. Dabei «fand ich mehrere Herausforderungen vor, denn ein pastoraler Wandel ist für eine Gemeinde immer schwierig», meint er, «und dazu kommt, dass normalerweise die Menschen eine enge Bindung zum scheidenden Seelsorger aufbauen. Pfarrer Andreas Handstein, der vorher dort war, ist eine sehr charismatische Person; er hatte eine starke Verbindung zur Gemeinde.» Eine der Herausforderungen, die Rojo erkannte, war eine Erneuerung der Liturgie: «Wir hatten deutsche Gesangbücher aus den 1960er Jahren, also mussten wir die Lieder aktualisieren. Dies gelang dank einer Spende des Gustav-Adolf-Werks, das uns Bücher mit Chorälen, die heutzutage in Deutschland gesungen werden, sandte.» Diese Veröffentlichung biete ein breiteres Spektrum an musikalischen spirituellen Ausdrucksformen, urteilt er.
Eine weitere Herausforderung bestand darin, den Grundriss der Kirche zu ändern. Zuvor betrat man sie durch die Rückseite, einen dunklen Raum, und kam dabei an den Räumlichkeiten des «Cocoliche»-Kindergartens vorbei. Es gab einen Wettbewerb für die Architekten aus der Umgebung und der Gemeinde. Schließlich konnten zwei Vorschläge kombiniert werden: der Innenumbau des einen Architekten und der Außenumbau des anderen. Dadurch wurde die Kirche von außen besser sichtbar. Als das Projekt abgeschlossen war, kamen viele Menschen, die dachten, es handele sich um eine neue Kirche, denn sie hatten nicht gemerkt, dass es in der Gegend schon einmal ein Gotteshaus gegeben hatte. «Dadurch entstand ein größerer und hellerer Raum, es war viel besser», urteilt Rojo.
Seine dritte Aufgabe war, Personen, die nicht deutschsprachig waren, der Gemeinde näherzubringen: «Wir begannen mit einer Übersetzung mithilfe eines Projektors. Ich habe den Eindruck, dass dies vielen half, die den Gottesdienst bereits auf Deutsch besucht hatten, ihn nun besser zu verstehen.» Nach elf Jahren wagte die Kirche dann den nächsten Schritt: jeden Sonntag einen spanischsprachigen Gottesdienst abzuhalten. Seit Mai des vergangenen Jahres finden regelmäßig Gottesdienste in beiden Sprachen statt. Die Gemeinde befürchtete zwar anfangs, dass diese Gepflogenheit zu einer Spaltung zwischen denen führen könnte, die den einen, beziehungsweise den anderen Gottesdienst besuchten. Dies traf jedoch nicht ein. Vielmehr gab es von Anfang an eine gute Balance, wie Pfarrer Rojo betont.
Eine weitere Notwendigkeit war die Modernisierung des Kindergartens der Kirche, dem «Cocoliche». Es sei eine «Neugestaltung» nötig gewesen, denn, wie Pfarrer Eduardo Rojo meint, «die Pädagogik macht heute ständig große Fortschritte. Die Erwartungen und die Anforderungen steigen ständig, und der Wettbewerb mit ähnlichen Einrichtungen nimmt zu. Es war für uns sehr wichtig, einen externen Evaluationsprozess zu fördern, um Stärken und Schwächen zu ermitteln, Verbesserungsmöglichkeiten zu finden und mehr Personen zu integrieren. Dieser Prozess führte zu einer Erneuerung und besseren Ausbildung des Teams sowie zu veränderten Strategien bei der Arbeit mit Kindern.»
Eine wichtige Aufgabe ist für ihn heutzutage, Kinder und Jugendliche zu gewinnen – was besonders schwierig ist, weil sie sich eher von religiösen Themen distanzieren. In dieser Hinsicht «gab es einige ausgesprochen positive Entwicklungen in der Gemeinde», betont Rojo. Eine davon war die Einladung von Kindergruppen um die Mittagsstunde. «Da die Deutsche Schule gleich neben der Kirche liegt, luden wir sie zum Mittagessen ein, und anschließend kehrten sie zu ihren außerschulischen Aktivitäten zurück. Das ersparte den Eltern zwei Fahrten.» Die Gemeinde betreut seit vielen Jahren Kindergruppen und auch Konfirmandengruppen. Dieses Jahr sind es sogar zwei für Jugendliche. «Außerdem ist es uns endlich geglückt, parallel zum normalen Gottesdienst einen Kindergottesdienst abzuhalten», erzählt er voller Stolz. «Bei uns gab es das lange nicht, da viele Familien in der Landwirtschaft tätig sind und am Wochenende aufs Land fahren.» Die Wiedereinführung war so erfolgreich, dass neuerdings zu bestimmten Gelegenheiten wie dem Erntedankfest und dem ersten Advent die Kinder vom «Cocoliche» den Erwachsenengottesdienst durch ihren Gesang bereichern, sodass bei diesen Festlichkeiten über 130 Personen teilnehmen.
Eduardo Rojo, der auf eine solide Ausbildung zurückblicken kann – er studierte in München, Heidelberg und Bonn Theologie – unterrichtet auch an der Deutschen Schule Temuco. Ein Fach, das ihm besonders am Herzen liegt, ist Formación Valórica (Wertebildung), in dem die Schüler auch die Gelegenheit haben, ihre Probleme darzulegen und Gedanken auszutauschen. Außerdem unterrichtet er Deutsch, «was äußerst anregend ist, weil mich Sprachen schon immer interessiert haben. Jetzt sehe ich die Dinge viel stärker aus einer pädagogischen Perspektive, sowohl in der Arbeit mit Erwachsenen als auch mit Kindern».
Projekte für die Zukunft hat er jede Menge. So will er die Diakonie und die ökumenische Arbeit ausbauen. In Zusammenarbeit mit Katholiken und Methodisten organisiert er Taizé-Gottesdienste, die abwechselnd in den Kirchen der beiden Konfessionen abgehalten werden und, wie er findet, «eine wunderbare Stärkung der Spiritualität und Gelegenheit der Besinnung sind». Und: «Ich möchte den deutschsprachigen Gottesdienst stärken. Das kostet viel Kraft – jeden Sonntag zwei Gottesdienste abzuhalten, ist für mich manchmal eine Herausforderung…»