Spezialausgabe Universidades
Zum ersten Mal in seiner Geschichte, anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Inveca-Netzwerks und des 20-jährigen Bestehens des Heidelberg Center Lateinamerika (HCLA) der Universität Heidelberg, fand die Jahrestagung des Netzwerks parallel in Chile und Deutschland statt.
So stellten am 20. und 21. Oktober in Santiago Inveca-Mitglieder ihre Forschungsarbeiten vor, und die besten Beiträge waren dann Teil von Podiumsdiskussionen. Außerdem bot sich reichlich Gelegenheit zum Knüpfen von Kontakten und zur Erkundung möglicher wissenschaftlicher Kooperationen. Bei dem Treffen ging es um die Positionierung der chilenischen Wissenschaft auf globaler Ebene mit Unterstützung durch die Zusammenarbeit mit Deutschland, die Motivierung zukünftiger Forscher, ihr Studium in Deutschland fortzusetzen und das Aufzeigen von Forschungsprojekten zwischen Chile und Deutschland sowie die Rolle von Kooperationsnetzwerken.
Die Teilnehmer, Studenten und Doktoranden, die ihr Studium in Deutschland fortsetzen möchten, Akademiker und Forscher mit Kooperationsprojekten zwischen Chile und Deutschland und Wissenschaftler im Bereich Forschung und Entwicklung in der Industrie, die an einer internationalen Zusammenarbeit interessiert sind, nahmen mit groβem Interesse an diesen zwei Tagen an verschiedenen thematischen Podiumsgesprächen und Diskussionen teil. Dabei ging es unter anderem um die Rolle der angewandten Forschung auf dem Markt, wissenschaftlich fundierte Innovation und das Profil von Forschern, die Stipendien für Deutschland erhalten möchten.
Unter den Sprechern waren unter anderem auch die chilenische Botschafterin in Deutschland, Magdalena
Atria, Vertreter der Deutschen Botschaft in Chile, der chilenischen Ministerien für Wissenschaft, Technologie und Innovation sowie Umwelt, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, der Bayerischen Repräsentanz für Südamerika, der Universität Heidelberg, verschiedener chilenischer Uiversitäten, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Alexander von Humboldt-Stiftung sowie der Fundación Chile.
Netzwerk chilenischer Forscher in Deutschland
Das Netzwerk Inveca e.V. ist eine gemeinnützige, unabhängige und interdisziplinäre Non-Profit-Organisation mit einem multidisziplinären Team von Wissenschaftlern, die derzeit in Deutschland forschen. Seit 2012 hat das interdisziplinäre Netzwerk mehr als 120 in Deutschland lebende chilenische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammengebracht, um auf der Grundlage ihrer Erfahrungen über akademische Fragen, Wissenschaftspolitik und die Entwicklungsmöglichkeiten der Wissenschaft zu diskutieren.
Ziel ist es, die Interaktion zwischen verschiedenen Akteuren aus unterschiedlichen Wissensbereichen zu fördern, um durch die Zusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland den Einfluss auf die wissenschaftliche Entwicklung und Bildung zu erhöhen. Um solche Gesprächsräume zu schaffen, wird jährlich eine Konferenz in Deutschland organisiert, die es ermöglicht hat, die Beziehungen zu wissenschaftlichen Organisationen in beiden Ländern zu stärken. In diesem Jahr fand diese erstmals parallel in Santago und Heidelberg statt.
Heidelberg Center Lateinamerika – Exzellenzzentrum in Forschung und Lehre
Das HCLA ist der Campus der Universität Heidelberg in Lateinamerika. Es ist das erste und einzige Postgraduiertenzentrum einer deutschen Universität in Lateinamerika. Im April 2002 in Santiago eröffnet, gewann es im Jahr 2009 einen renommierten Wettbewerb für seine akademische Qualität, der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) organisiert und aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert worden war. Damit wurde es zu einem der fünf Exzellenzzentren in Forschung und Lehre, die Deutschland weltweit fördert. Die Hauptaufgabe des Centers ist das Fördern, Organisieren und Betreuen von Graduiertenprogrammen (Promotionen, Master- und Diplomstudiengängen), die gemeinsam mit renommierten lateinamerikanischen Universitäten angeboten werden. Am Heidelberg Center werden Weiterbildungsseminare, Symposien und Sommer- bzw. Winterschulen in verschiedenen Disziplinen und über aktuelle Themenfelder organisiert. Durch diese akademischen Aktivitäten wird der Austausch von Dozenten und Forschungsergebnissen zwischen Heidelberg und den lateinamerikanischen Ländern gefördert. Der Aufgabenbereich des HCLA orientiert sich an Studienfeldern und Themenbereichen, die für die lateinamerikanische Lehre und Forschung von strategischer Bedeutung und eng mit dem Erhalt und dem Schutz der Umwelt verknüpft sind. Daher widmet es sich solch unterschiedlichen Themen wie Astronomie, internationales Recht, Geowissenschaften, medizinischer Physik, medizinische Informatik oder Psychotherapie.