«Yakana y los lobos»
Nach einer Reise über den Ozean kommt das Lamamädchen Yakana in den Alpen an, um Schafe zu hüten. Bald entdeckt es aber die Gefahren, die sich hier verbergen. Mit Hilfe ihrer Freunde, der Libelle Lilu und dem Pelikan Kinaku, lernt Yakana, sich ihren Ängsten zu stellen und denjenigen zu helfen, die am schutzbedürftigsten sind.
«Yakana und die Wölfe» ist ein Buch, das den Leser auf eine fantastische Tour von Südamerika nach Europa entführt. Die Protagonistin ist ein Lamamädchen, das sich auf die Reise ans andere Ende der Welt begibt, um eine Schafherde vor einem schrecklichen Raubtier zu schützen: dem Wolf. Die Rückkehr des Wolfes nach Europa ist heute ein viel diskutiertes Thema. Immer häufiger werden Lamas als Hüter auf den Almen eingesetzt, um die Schafe vor diesen Raubtieren und anderen Gefahren zu schützen, denn sie sind zu Menschen nicht so aggressiv wie Hunde und verteidigen die ihnen anvertrauten Schafe erstaunlich gut.
Danièle Ball greift in ihrem neuen Buch nicht nur traditionelle literarische Themen der Kinder- und Jugendliteratur – wie Tiergeschichten – auf, sondern stellt auch die Problematiken Migration, Anpassung an eine neue Umgebung, Umgang mit Angst sowie Solidarität, Engagement und Entschlossenheit in den Mittelpunkt. Die französische Schriftstellerin lebt seit 2002 in Chile. «In diesem Buch habe ich eigentlich meine eigene Geschichte umgekehrt erzählt», erklärt sie. «Ich bin mit meinen Kindern aus dem Elsass nach Chile gekommen, weil ich ein Buch über Araukarienbäume schreiben wollte. Am Ende sind wir hier geblieben und haben uns an die ungewohnte Umgebung angepasst, so wie Yakana an die Alpen.»
In einem weiteren ihrer Bücher, «Yatiri y el Hada de las Brumas», geht es um das Thema Wassermangel, genauer um die Camanchaca, den typischen Nebel im Norden Chiles. Die Geschichte von dem Aimara-Jungen und der Nebelfee hatte einen Kapellmeister aus La Serena dazu inspiriert, eine Symphonie zu komponieren, die im Januar 2023 in La Serena und anschließend in Monte Patria als Ballett aufgeführt wurde. Eine Fortsetzung der Yatiri-Geschichte wird gerade illustriert und soll in diesem Jahr erscheinen.
In verschiedenen europäischen und chilenischen Verlagen wurden Danièles rund 30 Kinder- und Jugendbücher sowie vier Werke über Bäume und Pflanzen veröffentlicht. Über dieses Thema schreibt sie außerdem Artikel, hält Vorträge in Institutionen und Universitäten und arbeitet daneben als Übersetzerin. Neben ihrer Muttersprache Französisch spricht sie Englisch, Spanisch, Elsässisch und Deutsch. «Ich habe zwölf Jahre für eine deutsche Versicherungsgesellschaft gearbeitet und hatte schon immer viele Freundschaften und Beziehungen zu Deutschland und Österreich. Die deutsche Sprache liebe ich sehr, und Goethe ist mein Lieblingsdichter, -schriftsteller und -philosoph», betont sie. Ihre fast akzent- und fehlerfreie Aussprache ist bewundernswert!