Der Mainzer, der das Wissen für alle öffnete
Su invento revolucionó el mundo – sobre su persona se sabe poco: se trata de Johannes Gutenberg, el creador de la imprenta con tipos móviles. Lo cierto es que el nacido en Maguncia fue un técnico genial – y dotado de una fuerte voluntad, como lo demuestran varios documentos de procesos judiciales.
(sik) Gutenberg hieß eigentlich Johannes Gensfleisch zur Laden – der Name «Gutenberg» leitete sich vom Wohnsitz seiner Familie am Gutenberghof in Mainz ab. Er hinterließ keine persönlichen Schriften, nur aus einigen Urkunden, Briefen und Gerichtsakten lässt sich sein Lebensweg rekonstruieren.

Gutenberg kam um das Jahr 1400 als Sohn von Friele Gensfleisch und Else Wirich in Mainz zur Welt. Der Vater zählte zur Oberschicht der Patrizier und war vermutlich im Tuchhandel tätig.
Es gibt Hinweise darauf, dass der Patriziersohn 1418 und 1419 in Erfurt studierte. Spätestens ab 1434 hielt Gutenberg sich in Straßburg auf, wo er ein Projekt begann, das in zeitgenössischen Dokumenten als «Aventur und Kunst» bezeichnet wird. Unter Kunst verstand man handwerkliches Können. Möglicherweise hat er in dieser Zeit mit der Entwicklung des Drucks begonnen.
Die revolutionäre Erfindung
Ungefähr 1448 kehrte Gutenberg in seine Heimatstadt Mainz zurück und begann mit dem Aufbau einer Druckwerkstatt. Er holte sich Mitstreiter ins Boot – allen voran den finanzkräftigen Mainzer Kaufmann Johann Fust. Gemeinsam mit dem Techniker Peter Schöffer setzte er die Werkstatt in Betrieb und entwickelte die erste erfolgreiche Druckerpresse.
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Kernstück seiner Erfindung waren die beweglichen Lettern aus Blei: kleine Klötzchen, die zu Wörtern und Zeilen zusammengesetzt werden konnten. Damit ließ sich Text nicht nur schnell drucken, sondern auch leicht korrigieren – ein enormer Fortschritt gegenüber der Handschrift.
Dazu entwickelte Gutenberg eine besondere Tinte, die auf Papier und Pergament haftete. Das Ergebnis: Bücher konnten nun in Massen produziert werden – schneller, in kleinerem Format und für viel mehr Menschen erschwinglich.
Seine Erfindung traf auf eine günstige historische Situation: die Reformation. Allein in Wittenberg erschienen bald rund 900 Titel pro Jahr, hergestellt in sieben Druckereien mit einer Gesamtauflage von etwa 7.000 Exemplaren.
Damit wurde Wissen nicht länger ein Privileg, sondern für breite Bevölkerungsschichten zugänglich – eine kulturelle Zeitenwende. Es entstand neben Schulgrammatiken, Flugblättern und Kalendern bis 1455 die sogenannte 42-zeilige Bibel, ein wegen seiner Perfektion bis heute bewundertes Meisterwerk. Experten haben errechnet, dass allein die Herstellung des Satzes, für den rund 100.000 Bleilettern gegossen wurden, rund zwei Jahre gedauert hat. Bis zur Fertigstellung des 1282 Seiten starken Werkes in einer Auflage von 180 Stück waren nach Angaben des Mainzer Buchwissenschaftlers Stephan Füssel 230.760 Arbeitsschritte nötig.
Bis dahin war das Vervielfältigen von Büchern eine elitäre, mühsame Angelegenheit – Mönche kopierten Seite um Seite von Hand. Die Erstellung eines Buchs konnte Jahre dauern. Daher waren Bücher Luxusgüter, teurer als ein Haus. Gutenbergs Methode, mit wiederverwendbaren Metallbuchstaben abzudrucken, bedeutete eine ungeheure Effizienzsteigerung.
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«Ein unübersehbarer Nutzen»
Ein reicher Mann wurde Gutenberg mit seiner Erfindung nicht. Ein Prozess gegen seinen Geldgeber Johann Fust endete mit einem Vergleich, der sein Unternehmen finanziell zurückwarf.
Eine Fehde zwischen dem vom Papst abgesetzten Mainzer Erzbischof Diether von Isenburg und seinem Nachfolger Adolf von Nassau führte 1462 außerdem dazu, dass Nassau die Stadt eroberte und Gutenberg mit seinen Mitarbeitern vertrieb. Erst 1465 wurde der Erfinder der Druckkunst rehabilitiert und vom Erzbischof wegen seiner Verdienste zum Hofmann ernannt. Am 3. Februar 1468 starb Gutenberg und wurde in der Mainzer Franziskanerkirche beigesetzt.
Die Revolution war aber nicht mehr aufzuhalten. Mit der 42-zeiligen Bibel ebnete Gutenberg der Bildung den Weg. Ohne den Buchdruck hätte es die schnelle Verbreitung von Humanismus, Reformation und Aufklärung kaum gegeben.
Wissen wurde demokratischer, Ideen konnten sich plötzlich mit großer Geschwindigkeit verbreiten. Luther, Kopernikus, Shakespeare – sie alle profitierten davon, dass man ihre Texte nun massenhaft drucken konnte.
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Und was für ein Mensch war Gutenberg selbst? Ein Tüftler, der eher in der Werkstatt hantierte, als die große Bühne zu suchen. Zu Ruhm und Reichtum brachte er es nicht, Prozesse, Geldnöte und Ärger mit Geschäftspartnern begleiteten ihn – er muss wohl ein Dickkopf gewesen sein.
Auch für eine Ehe war er anscheinend nicht bereit: Die Mainzer Bürgerstochter Anna von Isernheim verklagte den damals Dreißigjährigen im Jahr 1436, weil er ein gegebenes Eheversprechen nicht einhielt. Damals galt ein solches Versprechen bereits als rechtlich bindend. Das Gericht gab Anna Recht, Gutenberg musste eine Entschädigung zahlen – und blieb zeitlebens unverheiratet.
Der Aufstieg des Buches zum Massenmedium, der Rückgang des Analphabetentums und die Explosion des Wissens bis zum 18. Jahrhundert mit all ihren Auswirkungen auf das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben sind ohne den Buchdruck nicht denkbar.
«Wir verdanken dem Bücherdruck und der Freiheit desselben undenkbaren Gutes einen unübersehbaren Nutzen», schrieb Goethe in «Dichtung und Wahrheit». Mehr als 350 Jahre lang, bis zur Erfindung der Schnellpresse 1811, wurde Gutenbergs Drucktechnik fast unverändert angewandt.
Der Mainzer steht als Symbolfigur für Innovation, Medienfreiheit und Demokratisierung von Wissen. Deshalb kürte ihn das Magazin Time-Life im Jahr 2000 zum «Mann des Jahrtausends»
Ein Weltrekord – die größte Bibelseite zum Geburtstag
Meister Johannes Gutenberg wäre sicher beeindruckt: Zu seinem 625. Geburtstag hat die Internationale Gutenberg-Gesellschaft im April dieses Jahres in der Mainzer Innenstadt die größte Bibelseite der Welt gedruckt.
Dabei handelte es sich um die erste Seite des Johannes-Evangeliums aus der Gutenberg-Bibel im Monumental-Format von 5 mal 7,20 Metern. Das Format habe sich aus den größten auf dem Markt erhältlichen industriellen Papierrollen ergeben. Die Vorlage für die Bibelseite wurde aus zwölf hölzernen, computergefrästen Druckstöcken zusammengesetzt.
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Um die Farbe auf das Papier zu pressen, kam ein Kleinwagen zum Einsatz, der viele Male über die Druckstöcke fuhr, dabei allerdings eine kleine Stelle ausließ, sodass die fertige Seite einen Druckfehler aufweist.