El océano es mucho más que el telón de fondo de nuestros sueños de verano: es el corazón y los pulmones de nuestro planeta. Salvarlo no es una idea romántica, sino una cuestión de supervivencia. Y nos afecta a todos.

Mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Ein Kind stellte kürzlich zu Recht die Frage, warum die Erde eigentlich Erde und nicht Wasser heißt.
Ozeane sind das größte zusammenhängende Ökosystem der Erde. Sie produzieren mehr als 50 Prozent unseres Sauerstoffs, absorbieren rund 30 Prozent des vom Menschen verursachten CO₂ und speichern mehr als 90 Prozent der überschüssigen Wärme, die durch den Klimawandel entsteht. Der Welttag der Ozeane am 8. Juni soll an die immense Bedeutung der Meere für unser tägliches Leben erinnern.
Wer an den Ozean denkt, denkt an Urlaub: Wellenrauschen, salzige Luft, endlose Horizonte. Doch das blaue Wunder ist unter Druck – die Realität unter der Oberfläche ist alles andere als idyllisch. Jahr für Jahr gelangen schätzungsweise 10 bis 12 Millionen Tonnen Plastikmüll ins Meer – das entspricht einem voll beladenen Müllwagen pro Minute. Ganze Meeresregionen, wie der sogenannte «Great Pacific Garbage Patch», bestehen mittlerweile aus schwimmendem Plastikmüll – und wachsen weiter. Die Erwärmung lässt Korallenriffe bleichen und sterben, die Versauerung des Wassers erschwert es vielen Meerestieren, Kalkschalen zu bilden – das betrifft nicht nur Muscheln, sondern auch winzige Planktonarten, die am
Anfang der Nahrungskette stehen. Gleichzeitig ist etwa ein Drittel der globalen Fischbestände überfischt, viele
Die Doku «Ozean» mit David Attenborough
Mahnung und Magie
Seit Jahrzehnten erforscht der Brite David Attenborough mit spektakulären TV- und Kino-Dokus die Natur. Jetzt erkundet er das Meer als Quelle allen Lebens, zeigt dessen Bedrohung und Wege zur Rettung.
Berlin (dpa) – Delfine auf ihren Zügen durch endlos erscheinende Wasserwelten, gigantische Bergmassive in den Tiefen der Meere, die Schönheit von riesigen Korallenriffen: Mit atemberaubenden Bildern, wie es sie so zuvor noch nie im Kino zu sehen gab, feiert der weltberühmte britische Naturforscher, Dokumentarfilmer und Schriftsteller David Attenborough die Schönheit der Ozeane und ihre Bedeutung als Quelle allen Lebens.
Vielfach kann das Publikum staunen und schwelgen. Doch der Bruder des 2014 mit 90 Jahren verstorbenen, legendären Spielfilmregisseurs Richard Attenboroug («Gandhi») weist in - dank neuester Technik - wirklich spektakulären Aufnahmen auch eindringlich auf die Gefährdung der Wasserwelten hin. Menschliche Aktivitäten, wie etwa übermäßiger räuberischer Fischfang oder Abbau von Bodenschätzen, sind zu einer tödlichen Gefahr für die Quelle des menschlichen Lebens geworden. Doch Attenborough belässt es nicht bei einer bitteren Bestandsaufnahme. Hoffnungsvoll zeigt er Wege auf, wie die Menschheit eine Gesundung der Ozeane unterstützen kann.
Die eindrucksvolle Dokumentation läuft seit 8. Mai nahezu weltweit in den Kinos. David Attenboroughs ausdrücklicher Wunsch war es, den Film rechtzeitig vor der UN-Ozeankonferenz 2025 zu zeigen. Diese findet vom 9. bis 13. Juni in Nizza statt. Deutschland ist mit dem Forschungsschiff «Meteor» im Hafen der französischen Stadt präsent, das als «deutscher Pavillon» für Veranstaltungen zu Meeresschutz und Meeresforschung dienen wird.
Arten sind vom Aussterben bedroht.
Auch wirtschaftlich ist das Meer ein Gigant: Die sogenannte «Blaue Ökonomie» trägt über 2,5 Billionen Euro jährlich zur Weltwirtschaft bei – durch Fischerei, Tourismus, Handel und Energie. Etwa 90 Prozent des globalen Warenhandels erfolgt über Seewege. Das bedeutet aber auch: Wenn der Ozean kippt, trifft es nicht nur Natur und Klima – sondern auch Wirtschaft, Sicherheit und Ernährung.
«Awaken New Depths» – Neue Tiefen des Bewusstseins
Der Tag der Ozeane wurde 2009 offiziell von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Das diesjährige Motto lautet: «Awaken New Depths» – «Wecke neue Tiefen». Gemeint ist damit: Wir müssen tiefer gehen – in unserem Verständnis, in unserem Mitgefühl, in unserer Entschlossenheit. Es reicht nicht mehr, nur Strandspaziergänge zu lieben. Wir müssen das Meer schützen, bevor es zu spät ist. Denn der Ozean kann sich erholen – wenn wir das wollen. Schutzgebiete. Nachhaltiger Fischfang, plastikfreie Verpackungen, klimaschonende Mobilität – der Beitrag jedes Einzelnen zählt. Denn eins ist klar: Geht es dem Ozean schlecht, geht es uns allen schlecht.