Abiturientin der Deutschen Schule Santiago
Raus aus der Komfortzone
Carolina Behn obtuvo su Abitur en 2024 en el Colegio Alemán de Santiago con una calificación sobresaliente de 1,0. Sus raíces alemanas han influido profundamente en su desarrollo personal y le han abierto numerosas puertas. Actualmente contempla la posibilidad de cursar estudios universitarios en Marburgo o Múnich, con un enfoque principal en las ciencias de la comunicación.

«Meine Schulzeit hat mich als Person definitiv am meisten geprägt», stellt Carolina Behn beim Rückblick auf ihre Jahre an der Deutschen Schule Santiago fest. «Es sind die wichtigen Erfahrungen, wie meine Teilnahme an internationalen Debatten des Wettbewerbs der Vereinten Nationen, Model United Nations, und meine sportliche Entwicklung als Basketballspielerin, die besonders wichtig für mich waren.»
Ihre Lieblingsfächer seien immer Geschichte und «Lenguaje» gewesen: «Geschichte, als Fach, das Diskussionen und kritisches Denken fördert, hat mir sehr geholfen, meine eigenen Meinungen zu bilden und zu lernen, Argumente zu formulieren. Außerdem sorgte mein Geschichtslehrer immer dafür, den Unterrichtsstoff mit der Gegenwart zu verbinden, sodass wir die aktuelle Situation durch die Beschäftigung mit der Vergangenheit besser verstehen konnten.» Das Fach «Lenguaje» habe ihr vermittelt, «meine Fähigkeiten in Lesen, Analyse und Schreiben zu entwickeln».
Das hat ist ihr anscheinend sehr gut gelungen: Carolina gehört zu den drei Schülern in Chile, die in diesem Fach 1.000 Punkte in der PAES 2024 erreicht haben. Was ist ihrer Meinung nach der Grund für diese außergewöhnliche Leistung? «Ich glaube, dass ich immer versuche, Fragen statt Antworten in dem, was ich lese und lerne, zu suchen. Ich war schon immer neugierig und wollte verstehen, was um mich herum geschieht, und Lesen eröffnet mir den Zugang zu Wissen, Perspektiven und neuen Welten.» Zudem hinterfragt sie das, was sie liest: «Das hat mir bei der Analyse und dem Verständnis von Texten geholfen. Außerdem gefällt es mir sehr, verschiedene Wege zu finden, um das, was ich kommunizieren möchte, mit Worten auszudrücken.»
Grundsätzlich lerne sie mit dem Ziel, «zu verstehen, statt auswendig zu lernen». Dabei geht es ihr um das Verständnis im Kontext und die Zusammenhänge. Daher stelle sie sich beim Lernen und Lesen selbst Fragen: «Warum passiert das? Wie und warum funktioniert das so?» Um zu lernen und ihre Kenntnisse zu überprüfen, hilft ihr auch, den Stoff einer anderen Person zu erklären.
Die 18-Jährige ist auch sportlich aktiv: Sie ist die beste Basketballspielerin des Turniers für Schulen Libascopar. Wie kam sie zu der Sportart? «Mein älterer Bruder spielte Basketball und bat mich, mit ihm zu trainieren.» Das habe ihr so gut gefallen, dass sie sich mit acht Jahren in der Basketball-AG der DS Santiago angemeldet hat. Mit elf Jahren war sie die erste Schülerin, die in der Abteilung des Frauen-Basketballs des Clubs Manquehue mitspielte. Sie stellt fest: «Ich trainierte fünfmal in der Woche und verbesserte mich dabei technisch sehr. Doch die größte Veränderung, die ich erlebte, war mein gestiegenes Selbstvertrauen, vor allem als ich begann, meine Rolle auf dem Spielfeld mit mehr Sicherheit auszuüben.» Im zweiten Halbjahr 2022 gewann ihr Team den ersten Libascopar-Goldpokal. Im ersten Halbjahr 2023 und in beiden Halbjahren 2024 erreichte es den ersten Platz.
Zurzeit bewirbt sich die Abiturientin für ein DAAD-Stipendium. Was das Studium betrifft, hat sie zwei Studiengänge in die engere Wahl gezogen: Kommunikationswissenschaften mit dem Nebenfach Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München oder «Sprache und Kommunikation», das sie mit dem Nebenfach Friedens- und Konfliktforschung kombinieren würde: «Die Fächer eröffnen mir viele Möglichkeiten: von der Arbeit als Journalistin bis hin zu Aufgaben im Bereich internationale Beziehungen. Genau das habe ich für mein Studium gesucht: Freiheit, um all meinen Interessen nachzugehen, und die Möglichkeit, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.»
Ein Studium im Ausland helfe außerdem «aus der Komfortzone herauszukommen. Weitere Pluspunkte sind, dass ein Studium in Deutschland es ermöglicht, unabhängiger zu werden und meinen Horizont zu erweitern». Auch ihr Bruder studiert in Deutschland und seine Erfahrungen über das Studentenleben gefallen ihr.
Carolina Behn ist mit der deutschen Sprache und Kultur von klein auf in Kontakt: «Meine Vorfahren sind um das Jahr 1900 von Deutschland in den Norden Chiles gezogen, um in den Salpeterminen zu arbeiten. Seitdem ist die deutsche Kultur über viele Generationen hinweg auf der väterlichen Seite meiner Familie präsent. Obwohl ich mein ganzes Leben in Chile verbracht habe, hatte der Kontakt zur deutschen Kultur einen großen Einfluss auf mich. Sie hat nicht nur meinen Horizont erweitert, sondern mir auch viele Türen für die Zukunft geöffnet, wie die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren.»
Im Januar und Februar im vergangenen Jahr hat sie einige Wochen in Ratingen bei Düsseldorf verbracht: «Dort konnte ich alles genießen, was Deutschland zu bieten hat: Essen, Museen, Parks und Landschaften. Es war definitiv eine unvergessliche Erfahrung. Neben der Möglichkeit, die deutsche Sprache zu üben und mich besser auszudrücken, hatte ich die Gelegenheit, neue Kulturen und interessante Menschen kennenzulernen. All das hat mir geholfen, als Person zu wachsen und selbstständiger außerhalb meiner Komfortzone zu agieren.»
Für sich selbst hat sie die Erkenntnis gewonnen: «Eine der größten Herausforderungen für mich ist, zu akzeptieren, dass wenn man sich für neue Erfahrungen öffnet, auch Fehler begeht – und diese wertvollen Lektionen sind, wenn wir den Mut haben, sie zu machen und aus ihnen zu lernen.»
Foto: Privat