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Der deutsche Künstler Jan Vormann in Providencia

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«Städte, auch wenn sie grau und funktional sind, können Räume für Spiel und Fantasie sein.»
(Ivan Chtcheglov, 1933-1998)

El artista alemán Jan Vormann interviene las calles de Santiago con su proyecto «Dispatchwork», colocando piezas de Lego en las grietas de espacios públicos.

Die Bewohner des Wohnkomplexes Torres de Tajamar in Providencia wurden im März Zeugen eines ungewöhnlichen Kunstprojektes: Zwischen den Spalten der Treppenstufen, an denen der «Zahn der Zeit» genagt hat, waren plötzlich bunte Farben zu sehen.

Straßen, Bürgersteige, Mauern, Böden, Treppen und Strukturen sind für eine lange Lebensdauer ausgelegt, aber mit der Zeit geben sie nach und brechen. Fliesen, Beton, Kopfsteinpflaster, Stein oder Asphalt bekommen Risse und Schlaglöcher und hinterlassen (unschöne) Spuren der Nutzung in den Städten.

Der deutsche Künstler Jan Vormann restauriert und verziert seit fast 20 Jahren Spalten und Löcher mit seiner Technik «Dispatchwork» mit Lego-Steinen an Gebäuden in Ländern wie Frankreich, Italien und China. Die auffälligen Farben wecken die Neugier der Passanten, die überrascht auf die auffälligen bunten Steine stoßen.

«Kunst im öffentlichen Raum ist wenig vorhersehbar und erreicht Menschen, die nicht unbedingt nach ihr suchen. Ich mag es, den Raum subtil zu verändern, Situationen zu schaffen, die nicht alltäglich sind, so dass man direkt mit etwas konfrontiert wird, womit man nicht gerechnet hat. Ich versuche, den Alltag, die Realität, ein lustiger Moment zu ergänzen oder ein anderes Bild zu schaffen», erklärte Vormann.

Die chilenische Hauptstadt sagt er: «Die Risse in Santiago sind in gewisser Weise etwas Besonderes, weil sie neben der Abnutzung der Strukturen auch auf seismische Bewegungen und Erdbebenzurückzuführen sind. Auch das Material ist anders, denn es gibt nicht so viele traditionelle rote Tonziegel, sondern mehr Beton und Keramikfliesen. Das könnte man als eine besondere Form von Brüchen in Santiago betrachten.»

Er wurde als Sohn einer tunesisch-französischen Mutter und eines deutschen Vaters in Bamberg geboren. Vormann wuchs in der bayerischen Stadt auf und studierte an der Universität Bamberg zunächst Kunstgeschichte und Konservierung, später Bildende Kunst. Er erwarb sein Diplom in Bildhauerei an der Kunsthochschule Weißensee Berlin.

Am 21. März eröffnete der Künstler die Ausstellung «Utopía fragmentada» in der Galería Solar (Av. Providencia 927, Loc. 3), die bis zum 26. April geöffnet ist.

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