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lunes, 12. mayo 2025
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Porträt – Jenny Neumann

Geschäftsführerin des Instituto Chileno-Alemán de Cultura in Los Ángeles

«Eine Brücke zwischen den Kulturen»

Desde 2024, Jenny Neumann ocupa el cargo de directora general del Instituto Chileno-Alemán de Cultura en Los Ángeles, una función en la que ha encontrado su plena realización profesional. Sus raíces alemanas, su identificación con sus antepasados germanos y su profundo interés por la literatura fueron los factores que la impulsaron a estudiar traducción de alemán y español.

«Meine Lebensgeschichte ist auch von meinen Wurzeln geprägt. Ich stamme väterlicherseits von den ersten deutschen Siedlern ab, die 1882 in diese Gegend kamen, und diese Verbindung zur deutschen Kultur und Sprache war immer Teil meiner Identität», sagt Jenny Neumann. «Ich bin in Collipulli geboren, verbrachte aber meine Kindheit und Jugend in Los Ángeles, einer Stadt, die ich tief in meinem Herzen als mein Zuhause empfinde.» Sie ist in einer Familie aufgewachsen, «in der die Liebe zur Erde und zur Bildung stark ausgeprägt war: Mein Vater war Landwirt und meine Mutter Lehrerin».
Für Jenny war die Geschichte ihrer Familie eine große Inspiration: «Die lange Reise meiner Vorfahren und ihre Bemühungen, sich anzupassen und zur Gemeinschaft beizutragen, bewundere ich sehr.» Sie beeindruckt außerdem die Leistung ihrer Vorfahren, «die in ein völlig fremdes Land kamen – damals für sie das „Ende der Welt“. Trotz aller Herausforderungen wie kulturelle Barrieren und Sprachprobleme bewältigten sie alles mit Stärke und Zusammenhalt. Wie wichtig diese Werte sind, habe ich durch meinen Vater, meine Onkel und andere Verwandte gelernt, und ich
versuche mein Leben danach auszurichten.

 Zudem gebe ich diese Prinzipien an meine Kinder weiter, da sie ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität sind».
Auch was ihren beruflichen Weg angeht, entschied sie sich, etwas mit der deutschen Sprache zu studieren, «um mich noch tiefer mit meinen Wurzeln zu verbinden. Schon als Kind fühlte ich, dass dies mein Lebensziel war». Hinzu kam ihr Interesse an Literatur: «Seit meiner Kindheit faszinierten mich Geschichte und Sprachen. Ich hatte immer ein Buch in der Hand und las alles, was mir in die Finger kam. Besonders interessierten mich die deutschen Bücher zu Hause, und ich verbrachte Stunden damit, sie zu verstehen. Meine Neugier war grenzenlos.»


Daher wählte sie als Studiengang Übersetzung Deutsch-Spanisch an der Universidad de Concepción: «Damit fand ich meine Berufung: eine Brücke zwischen den Kulturen zu sein.»
Beruflich aktiv wurde sie bereits im ersten Jahr an der Universität: «Damals hatte ich die Gelegenheit, Nachhilfestunden für Schüler der Deutschen Schule in Concepción zu geben. Diese Erfahrung war entscheidend für mich, denn sie vertiefte mein Interesse an der engen Verbindung zwischen der chilenischen und der deutschen Kultur.»


Später arbeitete sie am Tigo-Projekt der Universidad de Concepción. Das Transportable Integrierte Geodätische Observatorium (Tigo) war ein vom Bundesamt für Kartografie und Geodäsie entwickeltes Observatorium für hochpräzise geodätische Messungen. Eine seiner Hauptaufgaben bestand darin, Beobachtungsdaten für internationale Dienste bereitzustellen. Im Jahr 2001 wurde Tigo in Concepción in Betrieb genommen. Es ermöglichte, Beobachtungen mit geodätischen Raumverfahren wie VLBI (Very Long Baseline Interferometry), SLR (Satellite Laser Ranging) und GPS zu kombinieren. Zu dieser Aufgabe sagt Jenny: «Diese Arbeit war eine große Herausforderung für mich und brachte mir viel neues Wissen.»


Als Geschäftsführerin des InstitutoChileno-Alemán de Cultura in Los Ángeles hat sie ihre berufliche Erfüllung gefunden: «In dieser Position kann ich Aktivitäten gestalten, die die deutsche Kultur unserer Gemeinschaft näherbringen. Zudem habe ich das Privileg, mich mit anderen Einrichtungen zu vernetzen, die dieselben Ziele verfolgen.» Sie widmet sich mit großer Begeisterung dieser Aufgabe: «Es gilt, noch viele Initiativen in Los Ángeles zu fördern – es gibt noch viel zu tun, und ich finde es toll, ein Teil davon zu sein.»


Zudem gefällt es ihr sehr, «dazu beizutragen, dass mehr Menschen die deutsche Sprache entdecken und sich der Fülle ihrer Geschichte und Traditionen stärker bewusst werden. Ich glaube fest an die Kraft des interkulturellen Austauschs als eine Möglichkeit, unser Leben zu bereichern und die Bindungen zwischen den Ländern zu stärken».


Sie sieht jeden Tag ihrer Arbeit als eine Gelegenheit, weiterzulernen und Kenntnisse weiterzugeben: «Es bereitet mir große Freude zu sehen, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Deutschen nicht nur eine Sprache, sondern auch ein Tor zu neuen Erfahrungen, Chancen und Freundschaften finden.»


Auch in ihrer Freizeit pflegt sie die Traditionen ihrer Familie: «Meine größte Schwäche sind Desserts – besonders traditionelle. In unserer Familie bin ich die offizielle Torten- und Weihnachtsplätzchen-Bäckerin! Als leidenschaftliche Hobbyköchin liebe ich es aber auch, neue Rezepte auszuprobieren.» Außerdem motiviert sie ihr kleiner Sohn Heinz, immer wieder neue Orte zu entdecken: «Wir erkunden die Gegend gemeinsam zu Fuß. Das hilft, abzuschalten und die Natur zu genießen.»

foto: privat

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