Im Gespräch mit Michael Meyerhoff, Referent für Artenschutz und Umweltmanagement im Leipziger Zoo
Cuando el apasionado ecologista Michael Meyerhoff se formó como cuidador de animales de zoológicos en la Universidad de Bielefeld, no tenía ni idea de que pronto trabajaría durante siete años en Camboya, en un centro de conservación de primates, aves acuáticas y tortugas. ¿Por qué contribuye actualmente a la conservación de la Rana Nariguda de Darwin en Chile, un anfibio raro, único y fascinante? Descúbralo en este artículo.

foto: Zoo Leipzig
Als der leidenschaftliche Naturschützer Michael Meyerhoff an der Universität Bielefeld eine Ausbildung zum Zootierpfleger absolvierte, ahnte er sicherlich nicht, dass er bald danach sieben Jahre lang im Auftrag des Zoologischen Gartens Münster in Kambodscha in einem Artenschutzzentrum für Primaten, Wasservögel und Schildkröten arbeiten würde. Warum er jetzt in Chile einen Beitrag zur Erhaltung des seltenen Nasenfrosches leistet, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Von Charles Darwin entdeckt
Der britische Naturforscher Charles Darwin ist durch die Entwicklung einer ersten Theorie zur Evolution bekannt geworden. Doch diesen theoretischen Erkenntnissen ging eine jahrelange Forschungsexpedition, unter anderem zu südamerikanischen Küsten voraus, bei der er umfangreiche Sammlungen verschiedenster Arten anlegte. Im Süden Chiles fand Darwin einen kleinen Frosch mit einer auffallend langen Nase. Dieser erhielt ihm zu Ehren später den Name Rhinoderma darwinii – Darwin-Frosch. Er kommt – abgesehen von einem sehr kleinen Gebiet in Süd-Argentinien – nur in Chile zwischen den Provinzen Concepción und Palena vor.
Foto animaldiversity.org
Der einzigartige Mini-Frosch
«Er ist nur so groß wie ein Daumennagel und bewegt sich auf einer kleinen Fläche, meist auf moosigem Untergrund oder Laubstreu von Misch- und Nothofagus-Wäldern, deren grüne Färbung er imitiert – er kann aber auch in wenigen Wochen seine Farbe in braun, grau oder bambus verändern und sich somit an andere Böden anpassen. Auffallend ist die spitze Schnauze, der die Tiere ihren Namen verdanken. Dadurch erinnert die Kopfform des Frosches von oben an ein Laubblatt, wodurch er gut getarnt und vor Fressfeinden besser geschützt ist», erklärt Michael Meyerhoff.
foto: Ong ranita, CC BY-SA 4.0
Meyerhoff arbeitet seit vier Jahren im Leipziger Zoo als Referent für Artenschutz und Umweltmanagement. Bereits im Jahr 2000 veröffentlichte die Einrichtung einen Masterplan, um sich als «Zoo der Zukunft» zu positionieren. Mit einer Investition von 250 Millionen Euro wurde er zum modernsten Zoologischen Garten weltweit. Übrigens können Besucher seit 2017 beim Kauf ihrer Tickets mit einer freiwilligen Euro-Spende zu Fördermitteln beitragen.
Schutz für den Nasenfrosch
Auch der Artenschutz steht ganz oben auf der Projektliste des Zoos. Nachdem 2008 zum «Jahr des Frosches» deklariert worden war – es kam mit dem Sterben vieler Tiere zu einer globalen Amphibienkrise – betreibt die Einrichtung bereits seit 2009 gemeinsam mit der Universität in Concepción in Chile eine Zucht- und Forschungsstation für die stark gefährdeten Nasenfrösche und unterstützt seit 2018 die chilenische Organisation «Ranita de Darwin» gemeinsam mit der Universität Andres Bello.
foto: Mapa de Chile.svg, CC BY-SA 4.0
«Unser Zoologischer Garten ist weit mehr als nur ein Erholungs- und Bildungsort. Wir verfolgen eine Naturschutzstrategie und arbeiten hier in verschiedenen Ländern. In Chile wird die Umsetzung der Nationalen Schutzstrategie für die Nasenfrösche weiterhin fortgeführt und somit auch länderübergreifend mit Argentinien ein Beitrag zum Schutz der Lebensräume, zur Erforschung der Frösche und zur Sensibilisierung der Bevölkerung geleistet», so der Experte, der im Januar dieses Jahres in Chile weilte, um mit Fachkollegen nach Möglichkeiten der Zucht und Wiederansiedlung zu suchen. «Inzwischen arbeiten mehr als 25 Institutionen an diesem Projekt mit, von Behörden, wie der Servicio Agrícola y Ganadero und die Corporación Nacional Forestal, über Firmen, wie das Forstwirtschaftsunternehmen Arauco bis hin zu Nationalparks, wie das biologische Reservat Huilo Huilo. Hier wurden ein besonderer Ausstellungsraum in einer Waldhütte und ein Entdeckerpfad für Amphibien eingerichtet.»
Massive Gefährdungen
Welchen Bedrohungen sind die Nasenfrösche ausgesetzt? «Die kleinen Frösche reagieren sehr sensibel auf Veränderungen in ihrem natürlichen Umfeld. Dabei haben wir drei Hauptgefahren festgestellt: Einmal der Lebensraumverlust durch Rodungen und Anpflanzungen der Forst- und Agrarindustrie, dann der Klimawandel, der immer häufiger auch zu Waldbränden in südlicheren Regionen führt, und ein Pilz, der die Haut der Tiere befällt. Dieser aus Asien stammende Chytridpilz löst bei Amphibien die sogenannte Chytridiomykose aus, eine Krankheit, die in zahlreichen Ländern weltweit grassiert und zum globalen Amphibiensterben beiträgt – auch in Chile. So wurde der verheerende Pilz im Oktober 2024 im Parque Tantauco in Chiloé diagnostiziert.
«Für unsere Studien ist es sehr hilfreich, dass sich die Darwin-Frösche individuell stark unterscheiden», sagt Meyerhoff. «Nicht etwa wegen der langen Nasen, die haben sie alle. Aber die Bauchseite ist bei jedem Tier schwarz und mit weißen Flecken unterschiedlich gezeichnet – wie eine Art Fingerabdruck. Und so können bestimmte Individuen auch über einen gewissen Zeitraum beobachtet werden, zumal sie sich, wie schon gesagt wenig fortbewegen.»
Auch im Zoo Leipzig sollen bald Nasenfrösche gezeigt und ihre Art bekannt gemacht werden, so der Plan. Auf jeden Fall muss in Chile verstärkt am Schutz des Ökosystems für diese vom Aussterben bedrohte Tierart gearbeitet werden.
Wenn Landbesitzer, Unternehmen, Schulen oder staatliche und nichtstaatliche Organisationen und Institutionen dazu beitragen möchten, können sie sich hier informieren: artenschutz@zoo-leipzig.de