La «Caja Negra» es lo primero que se busca después de un accidente aéreo. El dispositivo ayuda a reconstruir el curso del vuelo. El científico australiano David Warren inventó y desarrolló este instrumento, que hoy en día es indispensable para los aviones.

David Ronald de Mey Warren wurde am 20. März 1925 als erstes von vier Kindern des anglikanischen Pfarrers Hubert Ernest de Mey Warren und seiner Frau Ellie auf Groote Eylandt geboren, einer Insel vor der Nordküste Australiens im Golf von Carpentaria. David zeigte schon früh ein großes Interesse an Wissenschaft und Technik. Als sein Vater ihm ein Detektorradio schenkte, brachte er sich dessen Funktionsweise selbst bei.
Im Jahr 1934 zog die Familie nach Sydney, wo sein Vater Gemeindepfarrer wurde. Er flog im gleichen Jahr von Launceston nach Melbourne. Das Flugzeug stürzte über der Bass-Straße ab und Davids Vater und alle weiteren zwölf Insassen des Flugzeugs starben. Die Trümmer wurden nie gefunden, was David tief bewegte und wahrscheinlich das spätere Interesse an der Untersuchung von Flugunfällen beeinflusste.
Die Mutter zog mit den Kindern nach Sydney. Nach dem Chemiestudium unterrichtete er zwei Jahre lang Mathematik und Chemie an einer Internatsschule und nahm dann eine Dozentenstelle an der Universität von Sydney an. 1950 begann er bei den Aeronautical Research Laboratories der australischen Luftwaffe in Südaustralien zu arbeiten. 1951 promovierte er am Imperial College in London.

Unbeirrbarer Forscher
1952 kehrte Warren nach Australien zurück und trat eine Stelle bei den Aeronautical Research Laboratories (ARL) in Fisherman’s Bend, Victoria, an. 1953 war er Mitglied eines Untersuchungsgremiums, das den Absturz der «Haviland Comet», des ersten kommerziellen Düsenflugzeugs, untersuchte. Es konnte aber nur spekuliert werden, was zu dem Unglück geführt hatte.
Warren begann darüber nachzudenken, wie man die Flug-Informationen in Zukunft aufzeichnen könnte, um die Ursachen von Flugunfällen besser zu verstehen. Diese Überlegungen führten ihn zu der Idee eines Cockpit-Stimmenrekorders, der die Gespräche zwischen den Piloten sowie wichtige Flugdaten aufzeichnen sollte.

Warren besuchte kurz darauf eine Messe in Sydney, auf der er ein tragbares Diktiergerät der deutschen Firma Telefunken entdeckte. Dies inspirierte ihn, diese Technologie für die Aufzeichnung von Fluginformationen zu adaptieren.
Im Jahr 1954 verfasste er einen Bericht über einen Cockpit-Stimmenrekorder. Doch weder die Pilotengewerkschaften noch die australischen Zivilluftfahrtbehörden erkannten den Nutzen des Geräts. Doch Warren ließ sich nicht entmutigen. Mit Unterstützung von Dr. Laurie Coombes, einem neuen Vorgesetzten, konnte Warren in seiner Freizeit weiter an einem Prototypen arbeiten. 1957 präsentierte er erstmals seine «Flight Memory Unit», die vier Stunden lang Stimmen aus dem Cockpit und Daten von acht Instrumenten im Flugzeug aufzeichnen konnte – aber es gab immer noch wenig Unterstützung durch die Luftfahrtbehörden.
Internationale Einführung
1958 konnte er dank des britischen Air Vice Marshal Robert Hardingham, der neu zu den ARL kam, seine «Flight Memory Unit» in London vor dem Royal Aeronautical Establishment und führenden Herstellern von Flugzeugen vorstellen. Während des Fluges nach London, als eine Turbine ausfiel, nutzte Warren die Gelegenheit, um die letzten vier Stunden des Fluges mit seinem Gerät aufzuzeichnen und der Welt zu beweisen, dass ein Flugdatenschreiber in der Luftfahrt notwendig war. Bei der anschließenden Präsentation in London überzeugte Warren mit den durch das Gerät aufgezeichneten Daten. Der Begriff «Black Box» wurde daraufhin erstmals von einem Journalisten verwendet.
Nach seiner Rückkehr in Australien wurde Warren von den ARL ein Team von Forschern zur Seite gestellt, um das Gerät weiterzuentwickeln. Am 23. März 1962 konnte die «Flight Memory Unit» in einem Testflug erfolgreich in einem Fokker Friendship-Modell getestet werden.
Leider scheiterte der Versuch, eine kommerzielle Version des Geräts zu entwickeln. Die britische Firma S. David & Son erwarb die Produktionsrechte von der ARL und brachte 1962 einen kommerziellen Flugschreiber auf den Markt. Gleichzeitig entwickelte das US-amerikanische Unternehmen United Data Control ein eigenes Modell.
1966 kam es in Australien zu einem tragischen Flugzeugabsturz, bei dem alle 29 Insassen ums Leben kamen. Dies führte dazu, dass Australien als erstes Land weltweit den Einbau von Flugdatenschreibern und Cockpit-Stimmenrekordern in allen Verkehrsflugzeugen verpflichtend machte. Dieser Schritt trug dazu bei, die Sicherheit in der Luftfahrt weltweit zu verbessern.
Späte Anerkennung des «Vaters der Black Box»
Trotz seiner herausragenden Erfindung erhielt Warren keine Lizenzgebühren, da die ARL nie Patente für seine Entwicklung anmeldete. Viele Elemente des Geräts wurden gemeinfrei, und Unternehmen weltweit, insbesondere in den USA, entwickelten die Technologie weiter. 2002 wurde Warren für seine Arbeit in der Luftfahrtindustrie mit dem Order of Australia ausgezeichnet. Im Jahr 2008 benannte die Fluggesellschaft Qantas einen Airbus A380 nach ihm.
David Warren starb am 19. Juni 2010 im Alter von 85 Jahren. In seiner Schatulle stand die Aufschrift: «Flight Recorder Inventor; do not open». 2013 wurde er posthum in die National Aviation Hall of Fame in Dayton, USA, aufgenommen und als «Vater der Black Box» geehrt.
Quelle: C. Byrne; «Tasmanien Aviation Giants – David Warren – The Inventor of the „Black Box“» 2022; Interview von Warren bei der BBC 1958 (www.bbc.com/news/av/world-australia-49031957).