Österreichischer Botschafter in Chile
Frau und Familie als Rückhalt

Werner Senfter asumió como Embajador de Austria en Chile en agosto de 2024. Nacido en Tirol Oriental, el diplomático, acompañado de su esposa Stefanie y sus tres hijos, ha acumulado una valiosa experiencia internacional, habiendo residido anteriormente en ciudades como Belgrado, Pekín, La Haya y Abuja, en África.
Chile war ein Ziel, auf das sich das Ehepaar Senfter mit seiner jüngsten, 17-jährigen Tochter von Anfang an gefreut hat – und die Vorfreude habe sich bestätigt, wie Botschafter Senfter und seine Frau beim Cóndor-Interview in der Botschafterresidenz unisono erklären: «Unsere ersten Monate in Chile waren für uns sehr angenehm: Wir genießen die zahlreichen netten Begegnungen mit den freundlichen und hilfsbereiten Chileninnen und Chilenen, den hohen wirtschaftlichen Entwicklungsstand des Landes und natürlich auch die atemberaubenden Landschaften, die es hier in großer Zahl zu bewundern gibt.»
Besonders positiv ist dem Botschafter das große Engagement der Auslandsösterreichergemeinde aufgefallen, wie «die vielen gemeinsam organisierten Aktivitäten des Vereins der Österreicher in Chile, zum Beispiel erst kürzlich ein Laternenfest, ein Chorsingabend und ein Knödelabend».
Werner Senfter ist 1970 in Osttirol geboren und auch in dieser südwestlichen Region von Österreich aufgewachsen: «Das malerische Dorf, in dem meine Familie lebte, ist in allen vier Himmelsrichtungen von bis zu 3.000 Meter hohen Gipfeln umgeben. Schon als kleiner Bub wollte ich unbedingt die Welt hinter diesen Bergen entdecken. Die geografische Nähe meines Dorfes zu Südtirol und die in den 1970er Jahren noch spürbare außenpolitische Brisanz der Südtirol-Frage weckten bereits von klein auf mein Interesse an internationaler Politik. Der Zusammenbruch der Sowjetunion, der Zerfall des Ostblocks und der Fall der Berliner Mauer Ende der 1980er Jahre gaben dann endgültig den Ausschlag für meine Studien- und Berufswahl.» Er studierte Politikwissenschaften, Englisch und Französisch an den Universitäten Innsbruck und Wien, wo er außerdem einen Postgraduate-Studiengang für Internationale Studien absolvierte.
Zu seinem Beruf erklärt er im Rückblick: «Ich kann sagen, dass ich alle meine bisherigen Aufgaben im Inland, wie die Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres, Westbalkan, Interne Revision und Angelegenheiten unserer Landsleute im Ausland, als sehr spannend und erfüllend empfunden habe.»
Lateinamerika und auch Chile kennt er bereits von einigen kurzen beruflichen Reisen in den Jahren von 2011 bis 2016. Nicht zuletzt seine älteste Tochter hat ihm das Land nähergebracht: «Sie absolvierte hier 2023 und 2024 einen neunmonatigen Working-Holiday-Aufenthalt, bei dem wir durch regelmäßige Videotelefonate sehr viel aus der Ferne vom Land zu sehen bekamen. Dem Zufall sei Dank wurde ich kurz darauf zum Botschafter in Chile ernannt.» Er fügt lachend hinzu: «Ich werde allerdings noch ein bisschen Zeit benötigen, um mich an die chilenische Variante des Spanischen zu gewöhnen.»
Zu seiner Arbeit in Chile sagt er: «Bei uns in Österreich ist es üblich, dass ein Botschafter vom Außenminister einen Brief mit auf den Weg bekommt, in dem die Aufgaben des Missionschefs für seine Zeit im Amtsbereich festgelegt sind.» Der Brief enthalte drei Schwerpunkte: «Erstens die Zusammenarbeit mit Chile, einem Österreich in vielen Bereichen, zum Beispiel Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, gleichgesinnten Land, auf allen Gebieten weiter auszubauen; zweitens die österreichische Wirtschaft auch in Chile gemeinsam mit unserem Wirtschaftsdelegierten hier in Santiago tatkräftig zu fördern; und drittens die Betreuung der Österreicherkolonie in Chile mit der gewohnten Qualität fortzusetzen.» Werner Senfter betont, dass es ihm bei seiner Arbeit in Chile besonders wichtig ist, «bei der Umsetzung dieser Schwerpunkte so eng wie möglich mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus den anderen EU-Staaten zusammenzuarbeiten, damit wir hier im Interesse Österreichs und Europas bestmögliche Ergebnisse erzielen».
Der Rückhalt seiner Frau und Familie sei für seine Laufbahn nicht zu unterschätzen, unterstreicht Werner Senfter, insbesondere während der Aufenthalte von drei bis vier Jahren in Abuja in Afrika, in Den Haag, in Peking und in Belgrad. Stefanie Senfter erklärt: «Wir haben uns stets bemüht, flexible, tolerante und weltoffene junge Menschen zu erziehen. Unser größter Wunsch war es immer, dass unsere Kinder mit all dem Wissen, den großartigen Erlebnissen und Abenteuern sowie dem Kennenlernen verschiedener Kulturen gute Menschen werden, die die Welt ein bisschen besser machen.»
Sie sei «unendlich dankbar, dass ich stets an all den verschiedenen Wohnorten uneingeschränkt für unsere Kinder da sein konnte, immer Zeit für sie hatte und dass wir in jedem Land stets das Beste und Positive angestrebt haben. Unser Haus war immer ein glücklicher Begegnungsort: ob wir nun in China mit der Kindergruppe Fasching gefeiert und die Eltern vor der Küche sehnsüchtig auf die frischen Krapfen gewartet haben, oder mit den Kindern im Fahrradsitz durch die traditionellen Gassen vorbei an der Verbotenen Stadt geradelt sind. Oder in Holland mitten im Winter mit Gummistiefeln am Meer Sandburgen bauten. Oder in Nigeria die Ostereier in Palmen versteckten oder unserem Sohn in der Hitze der Trockenzeit beim Fußballtraining mit einheimischen Jugendlichen zuschauten». Das Motto der Familie ist: «Gemeinsam sind wir stark – und wenn nun bald alle drei Kinder an verschiedenen Orten in Europa leben, fern von Santiago, dann kommt jetzt wohl eine weitere herausfordernde Zeit auf unsere Familie zu.»
Darum ist es nicht überraschend, dass Botschafter Werner Senfter neben «der Lektüre eines guten Buches – gerne auch aus einem mir bisher nicht so bekannten Themengebiet – oder auch bei einer längeren Wanderung in oder nahe Santiago, vor allem aus den Stunden, die ich mit meiner Familie verbringe», Kraft schöpft.
foto: Silvia Kählert