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lunes, 24. marzo 2025
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Gewaltfreie Kommunikation – eine Gesprächsmethodik

Von Sabine Köhler

El psicólogo estadounidense Marshall Rosenberg desarrolló la metodología conocida como Comunicación No Violenta. ¿Por qué vale la pena aprender esta técnica, incluso si no percibimos nuestra forma de comunicarnos como violenta?

Die Antwort ist: Alles, was wir sagen – ob beabsichtigt oder nicht –, kann das Nervensystem unseres Gegenübers in Alarmbereitschaft versetzen. Wenn sich eine Person durch unsere Worte unsicher oder angegriffen fühlt, trägt das nicht zu einer wertvollen zwischenmenschlichen Verbindung bei. Stattdessen führt es dazu, dass sich unser Gegenüber verschließt. Wenn wir also den anderen in einen Alarmzustand versetzen, können wir sicher sein, dass die Interaktion nicht das gewünschte Ergebnis bringen wird.

Das Üben der vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation in einer Übungsgruppe

Es gibt Ausdrucksweisen, die zwar positiv gemeint sind, aber dennoch eine unerwartet negative Wirkung haben können. Beispielsweise könnten Sätze wie «Du bist die Beste» oder «Das hast du toll gemacht» dazu führen, dass sich jemand unwohl fühlt – insbesondere, wenn diese Person die Aussage nicht nachempfinden kann.

Die Methode der Gewaltfreien Kommunikation hilft uns, sicherzustellen, dass unsere positive Absicht tatsächlich die gewünschte Wirkung hat. Damit dies gelingen kann, ist es entscheidend, ob bei den Menschen eine innere Erfahrung der Verbindung entsteht oder andernfalls das Gefühl, isoliert oder getrennt zu sein.

Hast du schon einmal erlebt, dass dir jemand sagte, dass etwas, das du gemacht hast, großartig sei – und du es selbst nicht so empfunden hast? Hat dich diese Diskrepanz vielleicht frustriert oder distanziert, anstatt dich zu erfreuen? Dies geschieht, wenn eine Diskrepanz zwischen unserer eigenen inneren Erfahrung und den Aussagen anderer besteht. Menschen mit einer Vorgeschichte von Beziehungstraumata erleben dies besonders häufig, da sie oft eine negative Selbstwahrnehmung haben und positive Urteile über sie emotional nicht nachempfinden können.

Die Methodik der Gewaltfreien Kommunikation

Marshall Rosenberg, Psychologe mit Erfahrung in der Konfliktlösung, entwickelte eine Kommunikationsmethode, die auf vier einfachen Schritten basiert. Diese Schritte sind zwar leicht zu verstehen, aber nicht immer einfach umzusetzen:

1.- Beobachten, ohne zu bewerten und zu urteilen 

Beschreibe einfach, was geschehen ist, ohne eine Interpretation oder Bewertung hinzuzufügen.

Beispiel: «Du hast mich letzte Woche mehrmals angerufen, als ich eine schwierige Situation durchgemacht habe.»
Diese Fakten sind unbestreitbar und schaffen eine gemeinsame Realität.

2.- Die eigene Emotion erspüren und ausdrücken

Beschreibe, welche Gefühle das Verhalten des anderen in dir ausgelöst hat.

Beispiel: «Als ich deine Anrufe erhielt, fühlte ich mich getröstet und unterstützt.»

Auch das ist unbestreitbar, da es sich um deine persönliche Erfahrung handelt. Anstatt zu sagen «Du bist ein toller Freund» – was dein Gegenüber möglicherweise nicht so empfindet –, drückst du aus, was passiert ist (du hast mich angerufen) und wie du dich dabei gefühlt hast (ich fühlte mich getröstet und unterstützt). 

3.-Die eigenen Bedürfnisse benennen

Teile mit, welches Bedürfnis hinter deinem Gefühl steht.

Beispiel: «Ich brauche Sicherheit, wenn du abends unterwegs bist.»

4.- Eine konkrete Bitte formulieren 

Stelle eine klare, umsetzbare Bitte an dein Gegenüber.


Beispiel: «Deshalb bitte ich dich, mich wissen zu lassen, wenn du später nach Hause kommst.»

Die beiden zentralen Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation

Bedürfniskarte mit dem Grundbedürfnis Achtsamkeit 

Unterscheidung zwischen objektiven Fakten und subjektiven Erfahrungen

Indem wir zwischen der gemeinsamen Realität («Du bist später nach Hause gekommen als vereinbart») und unserer eigenen Erfahrung («Ich habe mir Sorgen gemacht») unterscheiden, vermeiden wir negative Urteile über die andere Person, die diese in Alarmbereitschaft versetzen könnten. Das schafft eine Verbindung, auch wenn Meinungen oder Sichtweisen unterschiedlich sind.

Verantwortung für eigene Bedürfnisse übernehmen und offene Bitten formulieren

Indem wir unsere menschlichen Bedürfnisse benennen, die universell sind und daher beim anderen Verständnis erzeugen, zeigen wir uns verletzlich und drücken eine Bitte anstatt einer Forderung aus. Eine Bitte bedeutet, dass wir ein Nein akzeptieren können, sodass ein echter Dialog und eine Verhandlung möglich sind.

Die Gewaltfreie Kommunikation bietet uns somit eine wertvolle Möglichkeit, respektvoll und bewusst zu kommunizieren, um tiefere Verbindungen zu schaffen und Missverständnisse zu vermeiden.

Fotos: Andreas Bohnenstengel, CC BY-SA 3.0

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