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martes, 18. marzo 2025
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Porträt – Ricardo Bosshard Friedrich 

Direktor der WWF Chile

«Transparenz steht im Mittelpunkt»

El World Wide Fund For Nature (WWF) es una de las mayores y más experimentadas organizaciones para la conservación de la naturaleza en el mundo y desarrolla sus actividades en casi 100 países. En todo el planeta, sus empleados ejecutan actualmente 1.300 proyectos para preservar la biodiversidad. Esta organización privada e independiente (ONG) combina la transformación sostenible con la conservación de la naturaleza mediante la cooperación con empresas. Desde 2008, Ricardo Bosshard dirige WWF en Chile. 

 «Ich bin 1970 in Buenos Aires zur Welt gekommen, und eine meiner Erinnerungen ist die schreckliche Hitze im Sommer. Als ich 1982 nach Chile kam, war ich fasziniert davon, dass die Temperatur nachts sank und dass ich, von Bergen umgeben, nahe an der Natur war», erinnert sich Ricardo Bosshard. Sein in Argentinien geborener Vater Pedro studierte in Zürich, ebenso Mutter Brigitte Friedrich Dit Cachin. Ricardos Schwester Astrid arbeitet heute als Juwelierin in der Schweiz, Schwester Silvia ist in Frutillar ansässig. 

«Meine Großeltern väterlicherseits stammten aus Zürich (Wollishofen). Der Nachname Bosshardt wurde eigentlich mit dt am Ende geschrieben, aber das t ging bei meinem Großvater Ernesto in Argentinien verloren, wo er als Vertreter für die Schweizer Firma Sulzer arbeitete. Meine Großmutter mütterlicherseits, Hedi Specht, stammte aus St. Gallen und kam im Alter von 19 Jahren als ‚Au Pair‘ des Enkels von Präsident Bulnes nach Chile. Großvater Roberto stammte aus Vevey und kam nach Chile, um als ‚Maschinen-Schreiner‘ zu arbeiten. Er erhielt die Ehrenstaatsbürgerschaft, weil er diesen Beruf in Chile einführte und war anschließend 25 Jahre lang als Professor an der Universität von Santiago tätig.»

In Argentinien besuchte Ricardo die Goethe-Schule in Buenos Aires, in Chile die Schweizer Schule in Santiago. Er studierte Agrarwissenschaften an der Universidad Austral in Valdivia. Als er sich nach einem Aufbaustudium umsah, entschied er sich für den Bereich Umwelt und einen Master-Abschluss in Umweltmanagement an der Dalhousie University in Kanada. «Das war im Jahr 2000, es gab nur sehr wenige Informationen dazu, aber es schien mir eine enorme Herausforderung zu sein, produktive und ökologische Fragen miteinander in Einklang zu bringen – und ich hatte Recht.»

2008 suchte der WWF einen Direktor in Chile, der sich genau dieser Herausforderung stellen sollte. Ricardo Bosshard bewarb sich bei der größten Naturschutzorganisation weltweit mit Sitz in der Schweiz. «Zu diesem Zeitpunkt konzentrierte sich meine Arbeit unter anderem auf Zertifizierungen in Forstwirtschaft und Fischerei, um ökologische und soziale Auswirkungen zu minimieren. Diese erste Aufgabe legte den Grundstein für das, was der WWF Chile heute ist.» 

Ricardo Bosshard hat den WWF Chile seither auf nationaler Ebene positioniert, sowohl im Hinblick auf Institutionen als auch auf nicht-staatliche Akteure, von Energie und Klimawandel bis hin zu Biodiversität, Schutzgebieten, Plastikverschmutzung und grüner Finanzierung, neben anderen Themen. «Ich bin stolz darauf, strategisches und Management-Denken aus der privaten Welt in die Nichtregierungsorganisation gebracht zu haben. Vom chilenischen Büro aus haben wir den ersten integrierten Strategieplan erstellt, der heute Standard im weltweiten WWF-Netzwerk ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Transparenz: Ich mache transparent, was ich vorhabe, was ich erreicht habe und was nicht, und natürlich wie ich es finanziert habe, und nicht nur, woher die Mittel kommen.»

Ricardos Frau, Bárbara Campos Berkoff, besuchte die Deutsche Schule in Valdivia. «Obwohl ihr Vater, Hugo Campos, mein Professor an der Universität war, haben wir uns zufällig auf einer Party in Osorno kennengelernt. Unsere Kinder haben die Deutsche Schule in Santiago besucht», erklärt er.

Immer waren seine Hobbies mit Sport und Natur verbunden – er war Pilot, hat Windsurfen und Skifahren betrieben und ist heute ein begeisterter Segler.

Außerdem ist die Familie sehr reisefreudig. «In den ersten Lebensjahren unserer Kinder haben wir ihnen viel in Lateinamerika gezeigt, natürlich Chile, aber auch Brasilien, Bolivien, die Galapagos-Inseln und das Amazonasgebiet. Vor allem aber ist mir in Erinnerung geblieben, wie wir mit meiner Frau ein Jahr nach unserer Heirat und vor meinem Masterstudium in Kanada für fünf Monate den halben Globus auf dem Landweg umrundet haben – wir nahmen die Transsibirische Eisenbahn, reisten durch Russland und die Mongolei bis nach Peking, von dort aus bis nach Tibet, überquerten das Everest-Basislager nach Nepal, dann ging es durch Indien und Thailand nach Kambodscha. Es war eine wunderbare Erfahrung, unser Leben als Paar so zu beginnen und später die Familie zu gründen, die wir heute sind.»

Foto: privat

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