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sábado, 8. febrero 2025
Inicio Kultur «Playmobil y sus 50 años» im Museo Histórico y Militar de Chile

«Playmobil y sus 50 años» im Museo Histórico y Militar de Chile

Mehr als ein Kinderspielzeug

Rennfahrer, Römer und Wikinger – im Jahr 2024 erfand der Spielzeugentwickler Hans Beck die Playmobilfiguren. Nun eröffnete das Museo Histórico y Militar de Chile am 9. Januar mit der deutschen Botschafterin Susanne Fries-Gaier die Ausstellung «Playmobil y sus 50 años».

Darwin Martínez Veliz, Leiter und Gründer der Comunidad Playmobil Chile, Botschafterin Susanne Fries-Gaier, General Antonio Yakcich Furche, Direktor des Museo Histórico y Militar de Chile, und Oberstleutnant Tomás Díaz Bórquez, militärischer Leiter des Museo Histórico y Militar de Chile

Für die rund 1.800 Mitglieder der Comunidad Playmobil Chile ist die Marke mehr als nur Kinderspielzeug: Auch als Erwachsene sammeln sie die Figuren noch mit Begeisterung. Alejandro Soffia und acht weitere Mitglieder haben die Ausstellung «Playmobil y sus 50 años» vorbereitet. Bisher hat die Comunidad Playmobil Chile jedes Jahr eine eintägige Ausstellung organisiert. «Doch wir wollten unsere Objekte in einer größeren Ausstellung vorstellen. Im Museo Histórico y Militar de Chile hatten wir die Gelegenheit dazu und konnten außerdem Vitrinen verwenden», erläutert Alejandro Soffia. Anlass war das 50-jährige Jubiläum der deutschen Spielzeugmarke aus Bayern, das im Jahr 1974 begangen wurde.

Piratenwelt von Playmobil

Ab dem Jahr 2009 haben sich die chilenischen Playmobil-Fans zusammengeschlossen, wie Alejandro erklärt: «Als Kinder haben wir Anfang der 1980er Jahre angefangen, die Figuren zu sammeln.» Wie bei Liebhabern von Modelleisenbahnen haben sie bis heute Spaß und Freude an diesem Spielzeug. 

Die deutsche Spielzeugmarke hat mehrere Generationen begleitet, es gibt Fans auf der ganzen Welt. Die Playmobil-Sammler in Chile tauschen sich zum Beispiel über Ersatzteile aus: «Wir stehen unter anderem in Kontakt mit Fan-Clubs in Argentinien, Mexiko, Spanien, Griechenland und anderen Ländern.».


3,8 Milliarden Playmobil-Figuren weltweit

Horst Brandstätter präsentierte die Playmobilfiguren erstmals auf der Nürnberger Spielzeugmesse im Jahr 1974. Seitdem hat der Playmobil-Hersteller geobra Brandstätter nach und nach die Kinderspielzimmer erobert: Bis heute wurden rund 3,8 Milliarden Figuren hergestellt, die in rund 100 Ländern erhältlich sind. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr hat das Unternehmen einen Abbau von mehreren Hundert Stellen angekündigt. Die Branche hat mit veränderten Spielgewohnheiten zu kämpfen: Kinder beschäftigen sich immer mehr mit Computerspielen und digitalen Medien. Daher will das Unternehmen mit Sammelfiguren wie etwa dem Playmobil-Luther, den das Unternehmen vor einigen Jahren mit der Evangelischen Kirche herausgebracht hat, Erwachsene ansprechen. Es gibt bereits Charaktere aus den Asterix-Comics und auch ein Porsche-Modell bringt Playmobil auf den Markt. 
Die deutsche Botschafterin Susanne Fries-Gaier (Zweite von links) und Ausstellungsbesucher am Eröffnungstag

Museo Histórico y Militar de Chile Alejandro Soffia zur Organisation der Ausstellung 14 Themenwelten und 1.500 Besucher

Auf der Ausstellung werden 14 Themenwelten gezeigt, die ausschließlich mit Playmobil-Figuren gestaltet wurden. Die Figuren wurden realistisch in Szene gesetzt, um eine Geschichte zu erzählen. Zu den im Museum gezeigten Playmobil-Szenarien gehören: der Grand Prix, das römische Kolosseum, ein Flughafen, Piraten, englische Soldaten, ein viktorianisches Haus, Ägypten, der Weltraum, die Wikinger, ein Zoo, die Antarktis und eine Baustelle in der Stadt.

Warum wurden diese Objekte ausgewählt?

Da es sich um die 50-Jahr-Feier handelt, wurden einige frühere und einige neue Objekte ausgewählt. Es gibt auch Szenerien, die alte und neue Stücke zum gleichen Thema kombinieren. Viele Objekte mussten jedoch aus Platzgründen ausgelassen werden, daher haben wir vor, eine solche Ausstellung künftig einmal jährlich zu wiederholen.

Tauschen Sie Ersatzteile mit anderen Clubs weltweit?

Es gibt einen großen internationalen Second-Hand-Markt, der hauptsächlich über Facebook-Communities funktioniert. Auch über Handelsplattformen gibt es einen aktiven Handel. Das ist eine gute Möglichkeit, um die eigene Sammlung zu vervollständigen.

Wie kam der Kontakt mit der Botschaft zustande?

Wir dachten, dass eine Ausstellung über ein deutsches Spielzeug das kulturelle Interesse wecken könnte, und haben uns zunächst an das Goethe-Institut gewandt. Sie boten uns die Möglichkeit, unsere Ausstellung im Rahmen der Veranstaltung «Tag der offenen Tür» im Juni letzten Jahres zu präsentieren. Bei diesem Event waren auch Mitglieder der deutschen Botschaft anwesend, die von unserer Ausstellung begeistert waren. Sie luden uns ein, Mittel beim Auswärtigen Amt zu beantragen, um die 50-Jahr-Ausstellung von Playmobil zu unterstützen.

Wie viele Menschen haben die Ausstellung besucht?

Wir schätzen, dass bisher etwa 1.500 Menschen die Ausstellung gesehen haben. Es kommen ganz unterschiedliche Besucher: Kinder, die Schulferien haben, Familien an den Wochenenden, Spielzeugsammler, Touristen, die die anderen Sammlungen des Museums besichtigen – darunter ein hoher Anteil an internationalen Besuchern. Im Allgemeinen haben die Besucher die ausgestellten Objekte sehr positiv bewertet und auch die begleitenden Informationen zur Ausstellung..

Die Ausstellung kann bis zum 9. März
besichtigt werden. 

Ort: Museo Histórico y Militar de Chile, Avenida Blanco Encalada 1550, Santiago

Öffnungszeiten: 

Dienstag bis Freitag zwischen 9.30 und 16.30 Uhr; samstags von 10 bis 14 Uhr

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