Großer Reformer – mit harter Hand
Pedro el Grande convirtió a Rusia en una gran potencia europea al derrotar a Suecia en la Gran Guerra del Norte (1700-1721). Rusia fue declarada entonces Imperio y Pedro se convirtió en su primer emperador. Introdujo algunas de las mayores reformas políticas, económicas y culturales de la historia rusa, a menudo con métodos brutales.

Foto Porträt auf Emaille und Gold (1723)
Pjotr Alexejewitsch Romanow kam am 30. Juni 1672 als vierzehntes Kind des Zaren Aleksej Michajlowitsch in Sankt Petersburg zur Welt. Eigentlich sollte nicht er, sondern sein Halbbruder Fjodor III. die Nachfolge des Vaters antreten. Als dieser jedoch starb, wurde Peter zum Zaren ausgerufen.
Öffnung nach Europa
Peter der Große wollte Russland modernisieren – mit Ideen aus Europa. 1697 reiste der Zar unter dem Decknamen Peter Michailow nach Westen, blieb aber nicht lange anonym – 250 Adligen begleiteten ihn nach Europa. Im preußischen Königsberg lernte er den Kanonenbau kennen. In Amsterdam heuerte er als Schiffsbauer auf einer Werft an. In England ließ er sich in die Astronomie und in die Neuheiten der Medizin einweihen.

Foto: Carel de Moor/ Jacobus Houbraken, State Historical Museum
Nach anderthalb Jahren kehrte er nach Moskau zurück. Als erstes stutzte der Aufklärer einigen Würdenträgern eigenhändig die Bärte und erließ Vorschriften, wie man sich fortan zu kleiden habe. «Peter war ein Barbar, aber immerhin ein Barbar, der Menschen geschaffen, Städte gegründet und Meere durch Kanäle verbunden hat», schrieb Voltaire über ihn.
Der Zar unterstützte das Unternehmertum und reformierte Militär und Schulwesen. Er führte Senat und Kollegien in der Staatsverwaltung ein, gründete staatliche Schulen und brachte die Russische Akademie der Wissenschaften auf den Weg. Vor allen Dingen war ihm wichtig, Russland nach Europa zu öffnen, von den Europäern zu lernen und auch das Leben in Russland dem europäischen Lebensstil anzunähern. Er schuf einen modernen, absolutistischen russischen Staat.

Foto: Foto CC BY-SA 3.0
Was allerdings die Art und Weise der Modernisierung betrifft, ging Peter dabei buchstäblich über Leichen. Da Moskau für ihn der Inbegriff des alten, rückwärtsorientierten Russlands war, wollte er mit einem neuen St. Petersburg für Russland das «Fenster zum Westen» und damit auch das «Tor zur See» öffnen. «Wenn Gott mir Zeit lässt, will ich Petersburg zu einem zweiten Amsterdam machen», soll Peter 1703 gesagt haben. Im selben Jahr begann er, diesen Traum zu verwirklichen.
St. Petersburg wurde 1712 zur Hauptstadt erklärt und blieb es mit Ausnahme kurzer Perioden bis 1918. Die Stadt wurde unter unermesslichen Opfern errichtet, jeglichen Widerstand ließ der Zar brutal niederschlagen. Über hunderttausend Arbeiter kamen in diesen Jahren ums Leben.

Der Beiname «Der Große» bezieht sich vor allem auf seine Leistungen, seinen ersten großen Schritt in die Moderne. Allerdings war auch seine Körpergröße entsprechend: Nach zeitgenössischen Angaben war Zar Peter tatsächlich ein Riese an Gestalt. Unterschiedliche Quellen nennen Maße zwischen 2,01 und 2,15 Meter.

In Musik und Literatur wurden zahlreiche Episoden aus dem Leben des Zaren verarbeitet. So handeln unter anderem die Opern «Zar und Zimmermann» (1837) von Albert Lortzing und «Der Nordstern» (1854) von Giacomo Meyerbeer / Eugène Scribe von seinem Aufenthalt in Holland.
Peter bürdete seinen Untertanen immense Lasten auf, was besonders die Landbevölkerung hart traf und immer wieder zu Aufständen führte. Seinen eigenen Sohn Alexej, der sich gegen die Reformen seines Vaters auflehnte, ließ der Monarch 1718 aus dem Ausland zurückbringen, ins Gefängnis werfen und wegen Landesverrats zum Tode verurteilen. Er wurde unter Folter verhört. Bevor das Urteil vollstreckt werden konnte, starb Alexej an den Folgen der schweren Misshandlungen.
Alexej war der Sohn aus Peters erster Ehe, die 1698 geschieden wurde. 1707 hatte Peter Katharina Alexejewna geheiratet. Sie war eine enge Vertraute ihres Mannes und unterstützte ihn sowohl in politischen als auch persönlichen Angelegenheiten. Nach Peters Tod 1725 bestieg sie den Thron und wurde die erste Kaiserin Russlands. Peter der Große starb am 28. Januar 1725 in Sankt Petersburg.
Der russische Zar und Deutschland
Die Sprachförderung war für Peter den Großen wichtig, er wollte die Literatursprache vorantreiben und den Fremdsprachenunterricht fördern. Er war ein großer Freund Deutschlands und der deutschen Handwerkskunst.
Es gab bereits während Peters Jugend deutsche Handwerker, Ärzte und Angehörige weiterer Berufsgruppen in einer speziellen Siedlung bei Moskau, der «Nemjezkaja sloboda». Deutsche heißen auf Russisch noch heute «nemjezki» und die deutsche Sprache «nemjezki jazyk». Diese Bezeichnung kommt vom russischen Wort für «stumm»: In diesen Siedlungen lebten nicht nur Deutsche, sondern auch Angehörige anderer Nationalitäten, die die russische Sprache nicht beherrschten. Daher wurden sie von der Bevölkerung «die Stummen» genannt.
Peter der Große war als Jugendlicher so begeistert vom Können und Wissen der Deutschen, dass er sich gern mit ihnen umgab und von ihnen lernte, unter anderem auch die deutsche Sprache. Er nahm sogar inkognito an einer großen Gesandtschaft teil, die aus ihm und drei Botschaftern bestand, reiste nach Deutschland, England und Holland, um dort den Schiffbau zu erlernen und arbeitete monatelang in Amsterdam als einfacher Zimmermann. Die modernen Technologien des Schiffbaus kamen ihm im Krieg gegen Schweden um die Vorherrschaft in der Ostsee zugute: Im Großen Nordischen Krieg sicherte sich Russland im Jahr 1709 mit der Schlacht von Poltawa den entscheidenden Sieg über Karl XII. von Schweden und damit den Zugang zur Ostsee.
Das Interesse des Zaren an Deutschland und der deutschen Sprache ist nicht spurlos an der russischen Sprache vorübergegangen. Im 18. Jahrhundert wurden etwa 8.500 deutsche Lehnworte in die russische Sprache übernommen, meist Begriffe für die Neuerungen in Verwaltung, Militär und Technik, die man einfach aus dem Deutschen übernahm.
Zwar haben sich viele der Entlehnungen aus der Zeit Peters des Großen nicht bis heute durchgesetzt und es kamen danach noch einige neue hinzu, doch es steckt bis heute einiges an Deutsch im Russischen. Das bemerkt man spätestens, wenn man ein «Buterbrod» angeboten bekommt, wenn man mit dem Auto am «Schlagbaum» anhalten muss, wenn man zum Friseur geht, der «Parikmacher» (Perückenmacher) heißt oder es zu Silvester «Feierwerk» gibt.
Quelle:
www.uebersetzungen-mescheder.de