Gold für Deutschland und Österreich
Nach den vier Turniertagen der Faustball-Weltmeisterschaft vom 31. Oktober bis 3. November in Llanquihue stand fest: Die männliche U18-Nationalmannschaft aus Deutschland und die weibliche U18-Nationalmannschaft aus Österreich sind Faustball-Weltmeister 2024.
Der Club Gimnástico Alemán de Llanquihue war Gastgeber für insgesamt 14 Teams – acht der männlichen U18- und sechs der weiblichen U18-Faustballer. Aus Europa traten Deutschland, Dänemark, die Schweiz und Österreich an. Namibia vertrat Afrika, während Argentinien, Brasilien und Gastgeber Chile den südamerikanischen Kontinent repräsentierten.
Nach einer stimmungsvollen Eröffnungszeremonie, bei der alle Teams und auch die Sonne als «besonderer Gast» strahlten, startete das Turnier im Modus «Jeder gegen Jeden». Die Mannschaften lieferten sich spannende Begegnungen, wenn auch meistens bei strömendem Regen, was jedoch der Begeisterung der rund 5.000 Zuschauer keinen Abbruch tat.
Nach der Vorrunde standen die besten vier Teams für die Finalrunde fest: Deutschland, Österreich, die Schweiz (überraschend stark) und Brasilien (unberechenbar wie eh und je). Die chilenischen Teams konnten das hohe internationale Niveau nicht ganz halten, errangen jedoch beachtliche Siege: die Herren gegen Dänemark und Argentinien, die Damen ebenfalls gegen Argentinien.
Im großen Finale standen sich die deutschen und österreichischen Damen sowie bei den Herren Deutschland und Brasilien gegenüber. Die Finalspiele endeten mit einem dramatischen 3:2-Sieg für Deutschlands Herren, die damit U18-Weltmeister wurden. Zweiter wurde das brasilianische Team und Dritter die österreichischen Faustballer.
Bei den Damen dominierte Österreich das Feld ganz klar und sicherte sich mit einem 3:0 den Titel. Auf den zweiten Platz kam Deutschland und den dritten errang die Schweizer Mannschaft.
Chile belegte bei den Damen den fünften und bei den Herren den siebten Platz – ein respektables Ergebnis. Chiles Teams schöpften ihr Potenzial aus – auch wenn es laut Trainerin María José Salas, gebürtige Argentinierin, noch an mehr Erfahrung und Beständigkeit fehlt. Zwar konnten die jungen Talente immer wieder Sätze gegen Top-Teams wie Brasilien oder Deutschland gewinnen, doch mangelte es oft an Konstanz. Anders als in Europa, wo Faustball-Ligen regelmäßig und auf hohem Niveau spielen, stehen die Jugendlichen unter 18 Jahren in Südamerika noch am Beginn ihrer Entwicklung.
Der traditionsreiche Club Gimnástico Alemán de Llanquihue hat sich über ein Jahr auf dieses Weltereignis vorbereitet. Es ist dem hochmotivierten Verein gelungen, eine internationale Veranstaltung zu organisieren, die weltweit Beachtung fand. Faustballgeschichte wurde nach den erfolgreichen Herren-Weltmeisterschaften 1992 wieder in einem einmaligen Ambiente geschrieben: Die Spielplätze glichen makellosen Rasen-Teppichen – ein Luxus, den Rodrigo Böttger, Vorsitzender des chilenischen Faustball-Verbands, auf die umfangreiche Unterstützung von privaten und öffentlichen Partnern zurückführte. Lorena Mödinger, die Vorsitzende des Organisationskomitees, hat das Projekt maßgeblich vorangetrieben. Damit holte sich der Club Gimnástico Alemán de Llanquihue den größten Pokal: für ein unglaubliches Turnier, das in Erinnerung bleiben wird!