Satelliten überwachen weltweit Waldbrände
Was haben Waldbrände in Chile mit einer Firma in Bayern zu tun? Das 2018 in München gegründete Unternehmen OroraTech informiert mit satelliten-basierten Wärmebildern über Brände in Chile – aber nicht nur dort: Weltweit erstellt das SpaceTech-Start-up Daten, um den Klimawandel aufzuhalten.
(sik) «Jeder der 25 Satelliten unseres Netzwerks überfliegt Chile mehrmals täglich, um nach neuen Waldbränden zu suchen und die Größe und Geschwindigkeit der aktuell brennenden Waldbrände zu aktualisieren», erklärt Zach Ricklefs, Content und Communications Manager von OroraTech.OroraTech ist ein weltweit agierendes Intelligence-as-a-Service-Unternehmen, das heißt es bietet datenbasierte und analytische Dien-ste an, die anderen Firmen helfen, Entscheidungen auf Basis dieser Datenanalysen zu treffen. OroraTech erstellt Wärmebilddaten, um bessere Entscheidungen hinsichtlich des Klimawandels zu ermöglichen. Die sogenannte «Wildfire Solution-Plattform» des Unternehmens wird durch hochauflösende Wärmebilddaten aus dem firmeneigenen und öffentlichen Satellitennetzwerk unterstützt und revolutioniert damit weltweit die Waldbrandüberwachung. Die Plattform verwendet Erdbeobachtungsdaten zur Erkennung und Überwachung von Waldbränden.
Mit der Verschärfung des Klimawandels nehmen Waldbrände an Größe und Häufigkeit zu. Das bedeutet aber gleichzeitig auch, dass die Waldbrände zur Erderwärmung beitragen, da sie CO₂ in die Atmosphäre freisetzen. Ziel von OroraTech ist es, zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen, «indem wir Waldbrände stoppen, bevor sie zu groß werden, und so die CO₂-Emissionen begrenzen», sagt Zach Ricklefs. 2022 hat OroraTech begonnen, ein umfassendes globales Satellitennetzwerk aufzubauen. Dieses stellt «Echtzeit-Lagebewusstsein und schnelle Risikowarnungen bereit».
Kunden von OroraTech sind Regierungen, Forstunternehmen, Feuerwehren und andere Institutionen, die dabei unterstützt werden, Waldbrände zu kontrollieren und zu bekämpfen. Darüber hinaus stellt OroraTech kritische Wärme- und Hitzedaten für verschiedene Branchen bereit, darunter Versicherungen, Infrastruktur, Klima und Katastrophenschutz.
Das vor sechs Jahre gegründete Start-up mit Hauptsitz in München ist in Australien, Brasilien, Kanada, Griechenland und den Vereinigten Staaten tätig. Das Unternehmensteam umfasst über 100 Experten, die sich dafür einsetzen, «innovative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft bereitzustellen», betont der Manager.
Das Unternehmen hat zurzeit zwei Satelliten in der Umlaufbahn und bis 2025 sind mindestens neun weitere geplant. Dazu gehören Forest-3, der neue Versuchssatellit von OroraTech, und OTC-P1, die erste Satellitenkonstellation. Zach Ricklefs zu den Vorhaben im nächsten Jahr: «Wir planen den Start von Forest-3 für Anfang 2025 und den Start von OTC-P1 später im selben Jahr. Weil diese neun Satelliten im „Low Earth Orbit» sind, werden sie jeden Ort der Erde beobachten können.».
Quelle und Fotos: OroraTech