Kultur und Ausstellung
Spielzeuge von früher sind seine Leidenschaft: Was für Juan Antonio Santis vor fast 25 Jahren mit einem Fund auf einem Flohmarkt begonnen hat, hat sich zu einer großen Sammlung von Spielzeugen entwickelt, darunter ein großer Teil, der von Deutsch-Chilenen hergestellt wurde. Bis zum 24. November kann diese in der Ausstellung an der Pontificia Universidad Católica de Chile in Santiago besichtigt werden.
Miniatur-Puppengeschirr und Puppenmöbel aus Holz, Zinnsoldaten, Autos aus Blech, Holzschaukelpferde in Vitrinen – die Besucher kamen aus dem Staunen nicht heraus. Am 3. Oktober fand im Campus San Joaquín der Universidad Católica die Eröffnung der Ausstellung «Recetario, juguetes y delicias del ayer» statt. «Schon seit vielen Jahren gibt es keine Spielzeugindustrie mehr in Chile», erklärt Juan Antonio Santis. Darum seien diese Sammlerstücke von besonderer Bedeutung und gehörten zum nationalen Kulturgut. Während seiner Forschungen zur Geschichte des chilenischen Spielzeugs hat er festgestellt: «Ein großer Teil der Stücke sind „Deutsches Spielzeug made in Chile“.» Bekannte deutschstämmige Spielzeughersteller in Chile waren: Otto Sturm und Carlos Neumann, die auf Blechspielzeug spezialisiert waren; Oscar Bubert, Alejandro Brintrup, Ernst Starke und Jorge Fleischmann produzierten Holzspielzeug, Werner Faust stellte Metallspielzeug her, Gaston Grubner und Ernesto Meyer verwendeten verschiedene Materialien; Deutscher Doggenweiler produzierte elektrische Züge, Armin Neumann Dampfschiffe und Armin Schwartz Plastikspielzeug.
Im Jahr 2000 begann der Sammler und Forscher, sich mit dem Thema zu beschäftigen; seit 2005 leitet er die Fundación Museo del Juguete Chileno. Er hat bereits mehrere Ausstellungen in verschiedenen Städten in Chile und im Ausland kuratiert und mitgestaltet, von denen die wichtigste «Juguete Nacional» im Centro Cultural des Moneda-Palastes im Jahr 2011 war. Im September 2023 unterzeichneten Santis und das Museo del Juguete Chileno ein Abkommen mit der Pontificia Universidad Católica de Chile, und seitdem unterstützt die Universität sein Projekt.