Spezialausgabe Österreich
Wolfgangsee, Wien und Salzburg wecken «viele schöne Erinnerungen»
Der Verein der Österreicher in Chile setzt sich für die typischen Bräuche und Traditionen in Österreich ein. Was die einzelnen Mitglieder des Vorstands eigentlich mit dem Alpenland verbindet und was ihnen dort ganz besonders gefällt – ob Landschaft, Städte oder kulinarische Spezialitäten – erzählten sie anlässlich des österreichischen Nationalfeiertags am 26. Oktober.
Alexander Schultheis, Vereinsvorsitzender
Meine Großmutter und Mutter stammen aus Graz und daher habe ich von Kindheit an einen Bezug zu Österreich gehabt. Persönlich gefällt mir gut Wien, Graz und das Salzkammergut mit dem Wolfgangsee und seiner Operette «Im weißen Rössl am Wolfgangsee». Viele Bräuche sind mit den bayerischen Bräuchen identisch, so zum Beispiel das Erntedankfest oder Nikolausfest.
Ulrike Dabsch, stellvertretende Vereinsvorsitzende und Kassenführerin
Ich bin in Wien geboren und in Langenzersdorf (Niederösterreich), gleich außerhalb der Stadtgrenze von Wien, aufgewachsen. Dort bin ich auch in die Volksschule gegangen. Danach habe ich acht Jahre das Gymnasium in Stockerau besucht und anschließend fünf Jahre in Wien studiert.
Wien ist definitiv eine der schönsten Städte – nicht umsonst ist Wien schon mehrmals zur lebenswertesten Stadt der Welt erklärt worden. Aber auch die Berge und die vielen Seen, die Österreich zu bieten hat, rufen wunderschöne Erinnerungen hervor. Im Sommer war Wandern und Schwimmen angesagt, im Winter Skifahren.
Gerne erinnere ich mich an das traditionelle Faschingsgschnas, die Ballsaison und natürlich das Après-Ski. Bei einem Besuch in Österreich darf weder ein Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat, eine Currywurst am Würstelstand, ein Abend beim Heurigen noch ein Apfelstrudel, eine Sachertorte oder gar Marillenknödel aus Topfenteig fehlen.
Susana Sakurada, Schriftführerin
Ich habe einen familiären Bezug zu Österreich. Meine Tochter ist mit einem Österreicher verheiratet und ich habe drei österreichische Enkelkinder. Ich lebe jeden Sommer in Ried im Innkreis. Ich genieße sehr die Musik, die Traditionen und den Attersee.
Die Landschaft, die ich am meisten mag, ist der Attersee. Ich promeniere gerne am Ufer entlang. Ich beobachte die Menschen und genieße die Landschaft.
Das Gericht, das mir am allerbesten schmeckt, ist Palatschinken mit Marillenmarmelade.
Paulina Jezierski, Vorstandsmitglied
Mein Vater ist im Ort Ostermiething, in der Nähe von Salzburg, geboren und 1948 nach Chile ausgewandert. Hier hat er meine Mutter kennengelernt, die deutsch-schweizerische Wurzeln hatte.
Am liebsten mag ich die Gegend von Ostermiething, weil mir mein Vater so viele Kindheitserinnerungen erzählt hat, und ich von den Verwandten und Bekannten so herzlich empfangen wurde, dass ich das Gefühl habe, dort gelebt zu haben.
Ganz besonders mag ich Ostern mit allem, was dazu gehört: Eier färben, verstecken, suchen, pellen, basteln und so weiter. Viele schöne Kindheitserinnerungen kommen dabei immer wieder auf.
Es sind sehr viele österreichische Gerichte, die ich mag. Meine Mutter bemühte sich sehr, österreichische Rezepte zu kochen und zu backen. Auch meine Schwiegermutter war eine ausgezeichnete Köchin. So sind bei uns schon immer Gulasch, Spätzle, Semmelknödel, Grießnockerln, Frittatensuppe, Kaiserschmarrn, Schnitzel, Rotkohl, Sauerkraut, Wirsinggemüse und noch viele andere Delikatessen üblich gewesen. Aber ein Gericht hat einen besonderen Stellenwert für mich: die Marillenknödel! Ihre Zubereitung war ein Muss jeden Sommer, bei dem die ganze Familie zusammenkam zum Mithelfen und Verspeisen.
Fernanda Jorquera, Vorstandsmitglied
Ich bin in Brasilien geboren und mein Mann ist österreichischer Abstammung, unsere Familie engagiert sich seit jeher im Verein der Österreicher.
Mein Lieblingsort in Österreich ist Melk, weil es eine der berühmtesten Städte an der Donau ist, und das liegt zum Teil an dem großen und fabelhaften Stift. Ich würde auch gerne die Festung Hohensalzburg besichtigen.
Ich liebe es Familientraditionen aufrechtzuerhalten, und ich habe das Gefühl, dass die Gastronomie ein Spiegelbild der Kultur ist. Deshalb ist meine Lieblingsbeschäftigung der neue Stammtisch, bei dem wir alle gemeinsam kochen. Zu den Rezepten, die ich am liebsten probiere, gehören Apfelstrudel, Sachertorte und die Zubereitung von Gulasch.
Andrés Carvajal, Vorstandsmitglied
Mein Großvater Markus Rath Pink ist in Graz, Steiermark, geboren. 1926 ist er nach Südamerika gereist. Am Anfang war er in Brasilien und danach einige Zeit in Argentinien und zuletzt ist er nach Chile gekommen. Im Süden, in Temuco, hat er geheiratet und seine Familie gegründet. Im Jahr 1991 ist er gestorben.
Allgemein für mich ist die österreichische Landschaft sehr schön, aber der Ort, der mir am meisten gefällt, ist Salzburg (genauso wie die Mozartkugeln aus Schokolade).
Was Gerichte angeht, schmecken mir besonders gut die Marillenknödel.