Das Insalco-Team überzeugte beim großen Finale des Yes!-Wettbewerbs Young Economic Solutions 2024 in Hamburg: Die Jugendlichen entwickelten das Spiel «Capital Masters» und wurden gleich in zwei Kategorien Gewinner – zum allerersten Mal gewann ein Team zwei Preise bei diesem Wettbewerb.
Vom 17. bis 19. September fand das große Finale des Yes-Wettbewerbs in Hamburg statt. Jugendliche aus ganz Deutschland und darüber hinaus präsentierten ihre Projekte und Lösungsideen für aktuelle Probleme der Gesellschaft.
Es war eine große Reise für die Schüler Tomás Martin, Alexandra Almizry, Diego de Solminihac, Daniel Krzok und Joaquín Fuchs. Im Juni hatten sie bereits das Regionalfinale des Wettbewerbs gewonnen und mit ihrer Idee eines Kartenspiels zur Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung an Schulen die anderen Schulteams so überzeugt, dass sie, zusammen mit ihrer Lehrerin Hannah Wiesehöfer, zum großen Finale nach Hamburg eingeladen wurden.
Der Yes!-Wettbewerb findet seit 2015 statt, er ist ein gemeinsames Projekt des ZBW-Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und der Joachim Herz Stiftung unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Zusammen mit Wissenschaftlern erarbeiten die teilnehmenden Schulklassen Lösungsansätze für Probleme ökologischer, sozialer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Art, immer mit Blick auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit ihrer Ansätze.
«Wir haben uns mit dem Problem der finanziellen Allgemeinbildung in Schulen beschäftigt, besser gesagt, mit ihrer Nicht-Existenz», erklärt Tomás Martin vom Team Insalco. Dafür hat der Kurs zunächst die Ausgangslage analysiert: hohe persönliche Verschuldungsquoten, auch unter Jugendlichen, und mangelnde Aufklärung über das Thema in den Schulen.
«Es war uns wichtig, etwas Einfaches, Niederschwelliges zu entwickeln. Wir dachten sofort an ein Spiel», sagt Alexa Almizry und Nicolas de Solminihac ergänzt: «Es ist ein Kartenspiel, in dem die Schüler erste finanzielle Entscheidungen treffen müssen. Sie können Kreditkarten, Ersparnisse oder ihr Gehalt verwenden, um Situationen, die ihnen im Spiel begegnen, zu meistern. Es gibt Ereigniskarten, die positiv oder negativ sein können. Zum Beispiel eine kaputte Waschmaschine oder eine Gehaltserhöhung. Ziel des Spiels ist es, sich nicht zu verschulden und seine jeweiligen Ziele zu erreichen – zum Beispiel den Kauf eines Hauses, eine gute Ausbildung für die Kinder oder auch einfach eine Reise, auf die man spart.»
Beim Wettbewerb selbst kam der Kurs mit vielen anderen Schülern in Kontakt und war teils begeistert von den dort vorgestellten Projekten. «Es waren richtig interessante Ideen dabei», sagt Daniel Krzok. «Eine Gruppe hat zum Beispiel nachhaltige Kissen aus Seegras entwickelt, andere ein Konzept zur autofreien Innenstadt oder zum Tag der Pflege in Schulen vorgestellt.»
Die große Überraschung war, dass das Insalco gleich zwei Preise erhielt: den ersten Platz, vergeben von den anderen teilnehmenden Schulen, und noch den Preis für die beste wissenschaftliche Analyse, vergeben von einer Jury aus Expertinnen und Experten. Das Team überzeugte mit der Präsentation seiner Idee in der Diskussion mit Sven Schuman, Finanzexperte bei der Deutschen Börse, und Dr. Malte Becker aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klima. Doppelt schwierig war für die Jugendlichen vom Insalco, dass alles auf Deutsch ablief.
Wie geht es nun weiter? Am 3. Dezember darf das Team sein Projekt noch mal im Bundesministerium für Wirtschaft und Klima vorstellen und kann danach sicherlich auf weitere Unterstützung und Förderung zählen. Denn «das Ziel ist, eine große Anzahl des Kartenspiels herzustellen und umsonst an Schulen in Chile zu verteilen», unterstreicht Diego de Solminihac und Joaquín Fuchs bekräftigt: «Es soll nicht nur eine Idee auf dem Papier bleiben, sondern wirklich zur finanziellen Allgemeinbildung beitragen. Lehrerinnen und Lehrer können damit einfach und ohne viel Aufwand eine Doppelstunde gestalten und Spaß macht es natürlich auch.».
Text und Fotos: Insalco