Sportschützin Francisca Crovetto (34) ist die erste chilenische Frau, die für ihr Land eine Goldmedaille gewonnen hat. Kurz darauf errang der chilenische Schwergewichtsringer Yasmani Acosta (35) eine Silbermedaille. Die deutschen Reiter standen in Paris fünf Mal auf dem Podium.
(MK, sik) Die 1990 in Santiago geborene Francisca Crovetto macht einen Landestraum wahr: Als erste Chilenin erringt sie Gold bei den Olympischen Spielen. Es waren Crovettos vierte olympischen Sommerspiele, bei denen sie hart und lange für ihren Sieg kämpfen musste. Erst nach vier Runden unentschieden schlug sie die Britin Amber Rutter: ein knapper Vorsprung mit 61 getroffenen Scheiben zu 60 war das Endergebnis. Bronze ging an Austen Smith aus USA.
Der Skeet-Wettbewerb ist eine Sportart, die eine hohe Konzentration bei den Schützen verlangt und gehört zu den ältesten des Olympischen Programms. Er findet immer im Freien statt und verlangt eine ständige Anpassung an das Wetter.
Francisca ist schon fast 20 Jahre dabei. Ihr Vater vermittelte ihr die Liebe zu dieser Disziplin. Heute behauptet sie überglücklich und stolz: «Träume können erfüllt werden, aber sie kommen nicht zufällig. Sie sind hart erarbeitet.» Sie trainiert hauptsächlich in Chile, ist aber auch viel für ihren Sport in der Welt unterwegs.
Chile kann eine Schießtradition vorweisen: Bei den Olympischen Spielen in Seoul, Südkorea, 1988 holte sich der chilenische Sportschütze, Alfonso de Iruarrizaga die Silbermedaille im Skeet-Sportschießen.
Der gebürtige Kubaner Yasmani Acosta Fernández (35) tritt seit 2017 für Chile an. Der Ringer gewann in Paris eine Silbermedaille im Finale der Männer im griechisch-römischen Stil bis 130 kg für Chile gegen keinen geringeren als seinen Landsmann Mijaín López. Dieser stellte einen gewaltigen Rekord auf: López ist fünffacher Weltmeister und gewann in Paris seine fünfte Goldmedaille – und das bei seinen fünften olympischen Sommerspielen in Folge.
Christian Kukuk hat für die erste deutsche Goldmedaille im Springreiten seit Atlanta 1996 gesorgt. Der 34-Jährige gewann dank eines fehlerfreien Stechens mit Checker 47 den Einzelwettkampf. Reiterin Jessica von Bredow-Werndl (38) erhielt erneut die Goldmedaille im Einzelwettbewerb des Dressurreitens. Sie setzte sich in der Grand Prix Kür mit 90,093 Punkten vor Isabell Werth durch. Die 55-Jährige bekam mit Wendy 89,614 Punkte und holte mit Silber ihre 14. Olympia-Medaille – und ist damit deutsche Rekord-Olympionikin.
Michael Jung (41) gewann gemeinsam mit seinem Pferd Chipmunk den Titel im Vielseitigkeit Einzel – der dritte Olympiasieg seiner erfolgreichen Karriere. Die Dressur-Equipe um Isabell Werth hat nach Rio 2016 und Tokio 2021 zum dritten Mal in Folge Gold geholt.
Weitere Goldmedaillen für Deutschland errangen: Der Ruderer Oliver Zeidler sowie das deutsche Triathlon-Quartett Timm Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann und schließlich stürmten bei ihrer allerersten Olympia-Teilnahme überraschend die deutschen 3×3-Frauen zum Sieg. Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert schlugen im Finale Spanien und bescherten Deutschland damit die allererste olympische Medaille im Basketball überhaupt.