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Porträt – Eduardo Gorchs

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CEO von Siemens Südamerika und Chile und Vorstandsmitglied der AHK Chile

Der Manager, der Menschen in den Mittelpunkt stellt

Eduardo Gorchs ist CEO der Firma Siemens Südamerika und Chile – insgesamt ist er bereits 27 Jahre für das Unternehmen tätig. Seit 2021 ist der Manager Mitglied des Vorstands der Auslandshandelskammer Chile. Er schätzt bei seiner Arbeit nicht nur den Kontakt mit Menschen. Seiner Meinung nach sind die persönlichen Beziehungen auch für das gute Funktionieren von Unternehmen entscheidend.

Schon als Student begann Eduardo Gorchs erst bei dem Unternehmen IBM und dann bei Siemens als Teilzeitkraft zu arbeiten. Der Argentinier ist in Buenos Aires geboren, hat seine Kindheit und Jugend in und um die Hauptstadt verbracht. «Meine Familie und sechs Geschwister waren sicherlich prägend für mich», stellt Eduardo Gorchs rückblickend fest.

Nach dem Schulabschluss absolvierte der junge Mann sein Grundstudium der Elektrotechnik am Instituto Tecnológico de Buenos Aires. Für das Studien-
fach entschied er sich, «weil ich mich für Technik im Allgemeinen und deren Anwendungen im Besonderen interessiere». Direkt nach seinem Studienabschluss erhielt er seine erste Stelle bei Siemens, wo er inzwischen insgesamt 27 Jahre tätig ist.

Trotz seines deutsch klingenden Nachnamens stammt Eduardo Gorchs durch seinen Vater von katalanischen und durch seine Mutter von italienischen Vorfahren ab. Während eines einjährigen Aufenthalts in Nürnberg in Deutschland bei Siemens hat der Argentinier Land und Leute kennengelernt und ist der Meinung: «Deutschland ist ein bewundernswertes Land, was die Organisation, die Menschen und auch die Geografie angeht. Die Kultur, die es durch die vielen Herausforderungen entwickelt hat, lehrt uns eine Menge.»

Für seine berufliche Laufbahn war ihm wichtig, «mich als Generalist zu entwickeln, nachdem ich als Spezialist begonnen hatte». Daher habe er sich auch nach seinem Studium bemüht, sich weiterzubilden: «Ich machte einen MBA an der Business and Management School der Universidad Austral in Buenos Aires. Und vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, an der Universidad Adolfo Ibañez das Diplom für Führung und Coaching zu erwerben.»

Bei Siemens hat der Ingenieur zunächst im Bereich Industrieautomatisierung begonnen zu arbeiten: «Dort war ich für die Entwicklung des großen Automatisierungsgeschäfts verantwortlich, was dazu führte, dass ich ein Jahr lang in Deutschland lebte.» Aufgrund von beruflichen und persönlichen Umständen wechselte der Manager dann zu Sony in den Bereich Professional Audio and Video. «Dort fing ich in der für mich neuen Vertriebsfunktion an und übernahm die Leitung des Bereichs des Cono Sur.» Nach der Krise 2001 in Argentinien und nach einer kurzen Zeit der Selbständigkeit kehrte Eduardo Gorchs zu Siemens zurück: «Hier habe ich mich bis heute ständig weiterentwickelt. Ich habe die Vielfalt innerhalb des Unternehmens genutzt und war in mehreren Geschäftsbereichen und Ländern tätig: in Argentinien, Venezuela und Chile.» Jetzt ist der CEO für die Leitung der spanischsprachigen Länder in Südamerika verantwortlich. Sein Ziel ist es, «das Unternehmen in diesem Teil der Welt zu konsolidieren, damit es weiter wachsen kann».

Die Frage, was ihm bei seiner Arbeit am besten gefällt und was er als seine größte Stärke ansieht, kann er eindeutig beantworten: «Am meisten mag ich an meinem Job den persönlichen Kontakt mit Menschen. Das Führen diverser und multidisziplinärer Teams erfordert den ständigen Aufbau direkter und indirekter Beziehungen – das Wichtigste in Organisationen sind persönliche Beziehungen. Sie sind die Voraussetzung dafür, dass jede formale Organisation gut funktionieren kann und umgekehrt gilt auch: Keine Organisation kann Probleme mit persönlichen Beziehungen technisch lösen.» Das war für ihn auch ein Grund, sich immer weiterzubilden: «Das gilt insbesondere in Bezug auf adaptive Führungsfähigkeiten, die für mich persönlich als auch für den Erfolg des Unternehmens ein Schlüsselfaktor sind.»

Auch bei seiner Arbeit als Vorstandsmitglied der AHK interessiert ihn besonders ein Bereich der beruflichen Weiterentwicklung, die duale Ausbildung in Chile, aber auch Themen, die Innovationen betreffen.

Eine wichtige Unterstützung für seine berufliche Laufbahn sei immer seine Familie gewesen, seine Frau und seine Kinder: «Sie haben sich auf meine berufliche Laufbahn eingestellt, indem sie mich begleiteten, sich an die Länder anpassten, in denen ich arbeitete, oder meine Abwesenheit aufgrund zahlreicher Reisen in Kauf nahmen.»

Auch er selbst muss für seine Arbeit zurückstecken. Sein größtes Hobby ist eigentlich das Segeln. Da er dazu aber sehr selten Zeit hat, «fahre ich öfter mit dem Fahrrad – entweder in die Berge oder auf den Straßen, in Begleitung oder allein. Das hält mich gesundheitlich fit und ich genieße sehr die Natur». 

Früher war Eduardo Gorchs ein großer Fan von Science-Fiction- und Fantasy-Literatur: «Wenn ich mich für ein Werk entscheiden müsste, dann wäre das «Der Herr der Ringe» von J.R.R.Tolkien.» Zurzeit liest er «El arte de subir (y bajar) la montaña» von Marcos Peña, der sich aus seinen eigenen Erfahrungen mit dem Thema Führungsstil beschäftigt.

Für Eduardo Gorchs bedeutet Führung, flexibel zu sein, zu lernen und sich anzupassen: «Dies liefert uns die notwendigen Werkzeuge für die Umsetzung kultureller Veränderungen in Organisationen.» Denn die chinesische Weisheit «Glück? Pech? Wer weiß?» habe er oft in seinem Leben selbst erfahren:  «Es gibt viel mehr Dinge im Leben, die wir nicht kontrollieren, als solche, die wir kontrollieren können.»

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