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martes, 10. diciembre 2024
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Porträt – Klaus Peter Droste 

Psychologe

«Vertrauen führt uns zur Liebe»

Der Psychologe Klaus Droste, Dekan der Fakultät für Psychologie und Geisteswissenschaften an der Universidad San Sebastián, schaut auf einen sehr erfolgreichen beruflichen Werdegang zurück. Auch als Autor ist er aktiv: Er veröffentlichte, sein Buch «La Palabra Paterna», in dem sich seine Erfahrungen als Vater von neun Kindern widerspiegeln.

«Ich weiß, dass mein Urgroßvater väterlicherseits der erste deutsche Konsul in Chile war und mit seiner Familie in Viña del Mar lebte. Mein Vater wurde in Iquique geboren, als mein Großvater dort bei Gildemeister arbeitete. Mein Großvater mütterlicherseits kam aus Deutschland nach Valdivia, wo meine Mutter geboren wurde. Er arbeitete als Heizungsinstallateur. Ich weiß auch, dass meine Großeltern befreundet waren», so Klaus Droste zu seinen Vorfahren. Er selbst besitzt einen deutschen Pass und spricht etwas Deutsch, «das ist aber noch sehr verbesserungswürdig – ich arbeite daran!»

Geboren 1974 in Santiago, errinnert er sich gern an die Sommertage auf dem Land, an die Ausritte, an die Fahrten mit dem Pferdewagen, an die leckeren Wassermelonen und an das Zusammensein mit seinen Geschwistern und Cousins. Mit seinem Vater, der Maschinen für die Bergbau- und Erdölindustrie verkaufte, unternahm er nächtliche Spaziergänge, um die Sterne zu beobachten und seiner Mutter, Sozialarbeiterin bei der Lufthansa, half er bei der Gartenarbeit. Aber auch Familiendramen und schwierige Momente sind ihm im Gedächtnis geblieben. 

Klaus Droste ist heute Dekan der Fakultät für Psychologie und Geisteswissenschaften an der Universidad San Sebastián. «Eigentlich wollte ich immer schon Musik studieren, für mich kam eigentlich kein anderer Weg in Frage. Als ich meine Meinung änderte, war ich bereits in der zwölften Klasse und wusste nicht, welchen anderen Weg ich einschlagen sollte. Deshalb habe ich zunächst ein Jahr lang Philosophie studiert. Dann habe ich mich – eher zufällig und auf Anraten – für die Psychologie entschieden, weil ich damit gleichzeitig Menschen helfen und meinen Lebensunterhalt verdienen kann.»

Klaus kann auf einen sehr erfolgreichen beruflichen Werdegang zurückblicken: Er absolvierte ein Postgraduiertenstudium in philosophischen Grundlagen an der Universidad de los Andes und promovierte in Geisteswissenschaften an der Universidad Abad Oliva CEU in Barcelona, war Dekan der Fakultät für Psychologie an der Universidad Gabriela Mistral, Gründer der Fakultät für Psychologie an der Universidad Finis Terrae sowie Ausbilder und Dekan der Fakultät für Pädagogik, Psychologie und Familie an derselben Universität. Außerdem ist er Mitgründer der Asociación de Psicología Integral de la Persona.

«Natürlich gab es im Laufe der Zeit auch viele schwierige Situationen in meiner Berufslaufbahn. Am schwierigsten zu bewältigen sind meines Erachtens diejenigen, bei denen eine große Anzahl von Studenten mit viel Geduld, Umsicht und Effizienz angeleitet werden müssen. Heute konzentriere ich mich voll und ganz auf meinen Auftrag als Dekan, um zur künftigen Entwicklung der Universität beizutragen.» 

Klaus Droste ist seit 20 Jahren mit Fernanda García Larraín verheiratet. Kennengelernt hatte sich das Paar an einem Sonntag nach der Messe in der deutschen Ursulinenschule in Santiago, wo er im Chor sang. «Die Schwierigkeit bestand darin, dass sie 16 Jahre alt war und ich 23. Zunächst entwickelte sich eine sehr enge Freundschaft zwischen uns. Heute haben wir neun Kinder: Domingo (19), Juan (17), María (15), Pablo (14), Clara (12), Jacinta (10), Bernardo (8), Elena (6) und der jüngste ist Samuel, der 3 Jahre alt ist.» 

In seinem Buch «La Palabra Paterna» spiegeln sich seine Erfahrungen als Vater wider. «Ich glaube, dass das Wichtigste für das Familienleben die eheliche Liebe ist, die tiefe und intensive Freundschaft, die zwischen den Eltern bestehen sollte. Diese Liebe ist der Boden, auf dem das Leben der Kinder geboren wird, keimt und sich entwickelt.»

Schon als Kind gehörten Musik und Poesie zu den Lieblingsbeschäftigungen von Klaus Droste. Und das hat sich auch später nicht geändert – er spielt bis heute Schlagzeug, Gitarre und Klavier, singt gerne und schreibt Gedichte. Auch der Sport darf nicht zu kurz kommen, ebensowenig wie lange Gespräche mit der Familie, gemeinsame Spiele und Spaziergänge. «Dazu gehören auch Treffen mit Freunden und gemeinsames Grillen oder auch Restaurantbesuche.» 

Gefragt nach seinem Lebensmotto meint er: «Ich habe mehrere, aber ich möchte zwei hervorheben: ‚Alles vermag ich durch den, der mich stärkt‘ und ‚Vertrauen, und nichts als Vertrauen führt uns zur Liebe‘.»

Foto: archiv

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