Von Monsterbiografien bis Endzeitmythen
Es ist inzwischen schon eine Tradition, dass in der Deutschen Schule Sankt Thomas Morus der Internationale Tag des Buches ganz besonders gefeiert wird. Unterschiedliche Aktivitäten standen auch in diesem Jahr auf dem Programm, und die Schüler aller Klassenstufen hatten sich mit groβem Enthusiasmus auf den 23. April vorbereitet.
In der Pause waren auf dem Schulhof Kinder in Kostümen zu sehen – die Kleinsten hatten sich nach Figuren aus ihren Lieblinsbüchern verkleidet, Lehrer erschienen gemäß der Geschichten von Harry Potter. Eine Theateraufführung, Geschichtenerzählen mit Eltern oder Großeltern und thematisch entsprechend einem Buch dekorierte Eingangstüren zu den einzelnen Klassenräumen waren Initiativen der 1. bis 4. Klassen. Auf einer von der Bibliothek der Schule organisierten Buchmesse stellten Schüler ihre Lieblingsbücher vor und teilten ihre Erfahrungen mit anderen Kindern. Leseempfehlung von vier lateinamerikanischen Kurzgeschichten wurden von Schülern der 10. Klassen gegeben, während die 11. und 12. Klassen intertextuale Arbeiten auf der Grundlage eines spanischen Liedes und Lesezeichen mit Zitaten aus untersuchten Werken erstellten.
Im gesamten zentralen Innenhof waren Ausstellungen mit den verschiedenen Arbeiten zu sehen, die zu diesem Anlass von den Klassenstufen 5 bis 9 gefertigt wurden – von lustigen Monsterfiguren und deren Biografien, Papierlaternen mit Reisegeschichten und literarischen Regenschirmen mit eschatologischen (der Endzeit gewidmeten) oder ätiologischen (Ursprungs-) Mythen. Auch Zugvögel mit Reisebotschaften und avantgardistische Artefakte des 20. Jahrhunderts waren ausgestellt.
«Unsere Erfahrungen mit dem Tag des Buches waren immer sehr positiv, die Schüler sind motiviert, über ihre Lieblingslektüre und ihre thematischen Vorlieben zu sprechen», sagt Claudia Mery, Fachleiterin für Spanisch der DS Sankt Thomas Morus. «Das Schönste ist, dass wir sehen, wie sie ihre Begabungen beim Zeichnen, Malen, Schauspielern, Deklamieren, Schreiben und Gestalten einbringen. Es ist eine Gelegenheit, all diese anderen Fähigkeiten zu entdecken, die unsere Schüler haben und die wir als Lehrer oft nicht sehen.»
Der Tag des Buches solle den Schülern zeigen, wie wichtig das Lesen im Leben ist: «Als Sprach- und Literaturlehrer, unabhängig von der Klassenstufe, in der wir unterrichten, lieben wir die Literatur, wir lesen leidenschaftlich gern, und das wollen wir auch vermitteln. Wir wollen unseren Schülern zeigen, dass Lesen unterhaltsam ist, dass es anregend ist, dass es eine ständige Herausforderung ist, dass es uns dazu bringt, uns mit uns selbst auseinanderzusetzen, denn im Grunde ist es ein Gespräch mit uns selbst. Lesen bewegt uns, zeigt uns, wie wir ticken, sagt uns, wer wir sind. Kurzum, es lässt uns durch eine Welt der unendlichen Möglichkeiten reisen.»