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Einweihung des Observatoriums «Rolf Chini» auf dem Cerro Murphy

Deutscher Astrophysiker mit Namensgebung geehrt

Etwa 3.000 Meter über dem Meeresspiegel in der chilenischen Atacama-Wüste befindet sich das Extremely Large Telescope der Eso neben dem neu eröffneten Rolf Chini Cerro Murphy Observatory. Ihre Nähe gestattet die Nutzung gemeinsamer Ressourcen wie Zufahrtsstraßen und Glasfaserkabel sowie des unberührten Wüstenhimmels.
Foto: P. Karczmarek/CAMK/Eso

Eine große Ehre für den ehemaligen deutschen Leiter des Astronomischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum: Rolf Chini Cerro Murphy lautet der Name des renovierten Observatoriums in der Atacama-Wüste, das das Astronomische Zentrum Nicolaus Copernicus der Polnischen Akademie der Wissenschaften, die Europäische Südsternwarte (Eso) und andere Institutionen am 28. November einweihten. 

Das Rolf Chini-Observatorium befindet sich innerhalb des Paranal-Observatoriums der Eso, wurde seit 2020 umfassend umgebaut und nimmt nun die wissenschaftlichen Beobachtungen wieder auf – ein neues Kapitel in seiner Geschichte. Mit der Einweihung wird die Aufnahme des wissenschaftlichen Betriebs dreier neuer optischer Teleskope gefeiert, die zusammen mit den bestehenden Einrichtungen die Expansionsrate des Universums erforschen werden. Das Observatorium ist dem Araucaria-Projekt gewidmet, einer Zusammenarbeit zwischen Astronomen aus Chile, den Vereinigten Staaten und Europa, deren Ziel die Verbesserung der Kalibrierung der extragalaktischen Entfernungsskala ist, einer Kombination von Methoden, mit denen Astronomen die Entfernung von Objekten im gesamten Universum messen. Die von der Sternwarte gesammelten Daten werden für die genaue Bestimmung der Expansionsrate des Universums von Bedeutung sein.

Wenn die Sonne hinter dem Horizont versinkt und über der Atacama-Wüste die Dunkelheit hereinbricht, gibt es keinen besseren Ort für astronomische Beobachtungen als diesen. Hier steht die Sternwarte der Ruhr Universität Bochum im Rolf Chini-Observatorium.
Foto: RUB, Lehrstuhl für Astrophysik

Die Beobachtungsbedingungen in der hochgelegenen, trockenen Atacamawüste gehören zu den besten der Welt. Das Observatorium Rolf Chini teilt sich nicht nur den unberührten Himmel mit anderen Teleskopen, wie dem im Bau befindlichen Extremely Large Telescope auf dem benachbarten Cerro Armazones und dem Very Large Telescope auf dem nur 23 Kilometer entfernten Cerro Paranal, sondern auch Ressourcen wie Glasfaserkabel für das Internet und Zugangsstraßen.

Ein Hobby des Astrophysikers Rolf Chini sind Kakteen. Rund 100 Kilometer vom Observatorium entfernt bewundert er die außergewöhnlichen Copiapoas, eine Kakteengattung, die an der trockenen Wüstenküste im Norden Chiles beheimatet ist. 
Foto: privat, Rolf Chini

Neben der erneuerten wissenschaftlichen Kapazität des Observatoriums markiert die Einweihung auch eine neue Ära in seinem Betrieb. Im Jahr 2020 wurde die Leitung von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Universidad Católica del Norte, die beide Hochschulen seit 2005 gemeinsam betrieben hatten, an die Polnische Akademie der Wissenschaften übergeben. Der neue Name ehrt nun Prof. Dr. Rolf Chini, der als Astrophysiker am Astronomischen Institut der RUB für die Gründung und Entwicklung des Observatoriums verantwortlich war.
Zu den neuen optischen Teleskopen gehören ein 1,5-Meter-Teleskop für hochauflösende Bildgebung und Spektroskopie sowie ein 0,8 und ein 0,6 Meter-Teleskop für Bildgebung. Außerdem wird die Sternwarte um das bisher größte polnische 2,5-Meter-Teleskop erweitert, das im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden soll. Aus dem bisherigen Bestand der Sternwarte bleiben das 0,8-Meter-Infrarot-Imaging-System, ein Infrarot-Imager und eine 30-Zentimeter-Weitfeld-Roboterkamera, die vom Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam betrieben wird. 

Quelle: Eso

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