Der Western ist eine Verfilmung des Romans «The Searchers» von Alan Le May, der auf einer wahren Begebenheit beruht: Cynthia Ann Parker, die Tochter eines Siedlerehepaares, wurde 1836 als Elfjährige während eines Massakers, bei dem ihre Eltern ums Leben kamen, von Komantschen entführt und von einer Indianerfamilie adoptiert. Später heiratete sie einen Häuptling. 24 Jahre danach wurde sie von der Staatspolizeibehörde gefunden und gegen ihren Willen zu ihren einstigen Familienangehörigen gebracht. Daraufhin unternahm sie mehrfache vergebliche Versuche, zu den Komantschen zurückzukehren. Schließlich verweigerte sie die Nahrungsaufnahme, bis sie starb.
Zu Beginn des Films kehrt Ethan Edwards (John Wayne), der am Sezessionskrieg teilgenommen hat, zu seiner Familie in Texas zurück. Während Ethan und andere Männer der Ranch mutmaßliche Viehdiebe verfolgen, überfallen Komantschen das Wohnhaus, töten die Erwachsenen und entführen die Mädchen. Ethan und Martin (Jeffrey Hunter) begraben notdürftig die Verstorbenen und brechen alsbald auf, um die Mädchen zu suchen. Für Lucy (Pippa Scott) kommt jede Hilfe zu spät – Ethan findet nach einer verzweifelten Suche ihre Leiche.
Debbie (Lana Wood als Kind, Natalie Wood als Erwachsene) bleibt lange Zeit verschollen. Erst fünf Jahre später machen sie Ethan und Martin im umherziehenden Komantschenstamm ausfindig. Sie ist eine der Frauen des Häuptlings Scar (Henry Brandon) – in der deutschen Fassung ist sein Name Schwarzer Falke – und hat kein Interesse, zu ihrer Herkunftsfamilie zurückzukehren.
John Ford drehte im Colorado-Plateau, wo er die einzigartigen Felsformationen des Monument Valley mit ihren Türmen und Nadeln als Kulissen verwendete. Diese einmalige Landschaftszene verleiht den Bildern die passende Atmosphäre für die außergewöhnliche Handlung. «Der Schwarze Falke» gehört zu den beachtlichsten Filmen Fords, in der seine psychologische Personenführung und seine Bilddramaturgie (sparsame, stets fundierte Kameraschwenks) optimal zum Ausdruck kommen.
Ford filmte in Farbe, was aufgrund der Kosten damals nicht selbstverständlich war. Als Breitwandverfahren kam VistaVision zum Einsatz, bei dem ein 35mm-Filmnegativ verwendet wird, das nicht wie üblich vertikal, sondern horizontal durch die Kamera läuft, wodurch ein Bildverhältnis von 1,5 zu 1 erreicht wird. Bei der Überspielung auf Blu-Ray wurde die gesamte Fläche des Bildschirms (16 zu 9) genutzt.
Der hervorragend aufgearbeitete Mono-Ton klingt natürlich und kontrastreich; nicht so das Bild, das streckenweise einen rot-bräunlichen Stich aufweist, obwohl Schärfe und Korn nicht zu beanstanden sind.
Die Platte enthält informatives Bonusmaterial. In «,The Searchers‘ – An Appreciation» äußern sich Martin Scorsese, Curtis Hanson und John Milius über Fords Filme im Allgemeinen und «The Searchers» im Besonderen. Die Experten würdigen seine Landschaftsmalerei, den richtungsweisenden Umgang mit der Kamera und die wirkungsvolle Personenführung. «John Ford, John Wayne and ‚The Searchers‘» ist eine lehrreiche Chronik der Dreharbeiten, in der Schauspieler und Crewmitglieder die Zusammenarbeit des Regisseurs mit seinem Hauptdarsteller unter die Lupe nehmen. In einem zusätzlichen Kurzfilm erzählt Patrick Wayne, wie er als 15-Jähriger neben seinem berühmten Vater eine Nebenrolle spielen durfte. Ein Trailer rundet das Bonusmaterial ab.
«The Searchers», USA, 1956. Regie: John Ford. Produktion: C. V. Whitney. Drehbuch: Frank S. Nugent. Kamera: Winton C. Hoch. Ton: Hugh McDowell und Howard Wilson. Schnitt: Jack Murray. Musik: Max Steiner. Mit John Wayne, Jeffrey Hunter, Vera Miles, Natalie Wood u. a. Spieldauer: 119 Min.
Bild ***
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Darbietung ***
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