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Argentinisch-chilenischer Studentenaustausch am Insalco

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Voneinander und miteinander lernen

22 Studentinnen und Studenten vom Berufsbildungszentrums (BBZ) am Instituto Ballester in Buenos Aires waren vom 2. bis 6. Oktober zu Gast beim Instituto Superior Alemán de Comercio (Insalco) in Santiago. Beide Institutionen bieten eine berufliche Ausbildung gemäß dem deutschen Dualen Ausbildungssystem an. Auch dieses Jahr bedeutete der Austausch eine gegenseitige Bereicherung, wie aus dem Rückblick des Insalco hervorgeht.

Am 2. Oktober landeten unsere argentinischen Gäste nachmittags in Santiago: Gerald Klein, BBZ-Leiter am Instituto Ballester in Buenos Aires, zusammen mit der begleitenden Lehrerin Anke Maria Kurth und 22 ihrer Studentinnen und Studenten aus dem ersten Ausbildungsjahr. Empfangen wurden sie am Abend in ihrer Unterkunft im Barrio Italia von Gordan Nikolić, Insalco-Leiter, Sandra Rodríguez, akademischen Leiterin, und Hannah Wiesehöfer, verantwortliche Lehrerin für den Austausch. Auch die Schülervertretung des Insalco war zur Stelle, und lud die argentinischen Gäste kurzerhand zum Pizzaessen bei einer Studentin zu Hause ein. Die vier Lehrkräfte besuchten ein Restaurant im Barrio Italia und lernten sich bei Sandwiches und Bier besser kennen.

«Mauern und Brücken»

Schon am nächsten Tag wurden die neu geknüpften Beziehungen gestärkt: Nur zusammen lassen sich Brücken aus Nudeln und Marshmallows konstruieren, ganze Gruppen über Seile hieven und in ein paar Stunden Performances, Fotoshootings, Collagen und Heißluftballons ersinnen…  Denn der 3. Oktober, der Tag der Deutschen Einheit, stand bei Insalco ganz unter dem Thema «Mauern und Brücken». 

Nach einer kurzen historischen Einführung zur Geschichte des geteilten Deutschlands, der Berliner Mauer und des Mauerfalls, hatten die Studentinnen und Studenten Zeit, das Gehörte künstlerisch zu verarbeiten. Die Wahl der Mittel war ihnen dabei komplett freigestellt und es entstanden Fotos, Bastelarbeiten und kleine Theaterstücke. 

Jede der acht Gruppen wählte einen anderen Ansatz, alle überzeugten durch ihre Kreativität. Auch das Lehrerteam trug mit einer Performance sehr zur fröhlichen Atmosphäre des Tages bei. Vertreterinnen und Vertreter des Escuela de Pedagogías en Alemán (ehemals LBI) gaben die kompetente Jury. Danach konnten sich alle bei aufklarendem Himmel im Insalco-Garten mit Brezeln und Thüringer Rostbratwürsten stärken. 

BASF und Rodenstock

Zeit zum Ausschlafen gab es am nächsten Tag allerdings nicht: Auf dem Programm stand ein Besuch der Niederlassung von BASF im Barrio Quinta Normal. Dort wurde die gesamte Gruppe, die argentinischen Gäste Insalco-Studentinnen und -Studenten aus dem zweiten Ausbildungsjahr, von Natasha Pineda aus der Personalabteilung  empfangen. Nach einer Einführung in die Arbeit von BASF in Chile ging es aufs Gelände. Sicherheit ist hier das oberste Gebot und gut instruiert durften wir uns die verschiedenen Lagerhallen auf dem weitläufigen Gelände ansehen. Giftige, entflammbare und ätzende Substanzen müssen in einem ausgeklügelten System gelagert werden, in anderen Hallen geht es mit der Lagerung von Baumaterialien oder Tiernahrung harmloser zu.

Wie auch bei allen nachfolgenden Unternehmensbesuchen war bei BASF durchgehend viel Engagement und Leidenschaft für die duale Ausbildung zu spüren. Auch dank der Studentinnen und Studenten, die sich in ihren jeweiligen Ausbildungsbetrieben wie zuhause fühlten: Kathleen Lengwenus bei BASF, Alexandra Almizry bei Rodenstock und Alisson Pollet und Tomas Martín bei Ultramar stellten sich und ihre Arbeit in den Unternehmen, ihre Aufgaben, Herausforderungen und Erfolge selbstsicher und kenntnisreich vor. 

Ein weiteres Highlight des Tages war der Besuch bei Rodenstock, deren gesamte Produktion von optischen Gläsern im Firmenstammsitz in der Nähe des Parque O’Higgins angesiedelt ist. In zwei Gruppen wurden wir Schritt für Schritt durch die aufwendige, extrem präzise Produktionskette geführt. Jeder Schritt und jede der komplizierten, teils schweren Maschinen, wurden uns im Detail durch die Mitarbeiterin Yovana González (HR) und dem Mitarbeiter Christopher Cortés (Operations Assistant) erklärt.

Hafen von Valparaíso

Ziel war am nächsten Tag Valparaíso: Noch vor den Toren der Stadt liegt Texval, Terminal für Waren aller Art außerhalb des eigentlichen Hafens. Hier wurden wir von Geschäftsführer Jaime Gutiérrez bereits mit Frühstück erwartet. In zwei Gruppen aufgeteilt wurden wir über das Gelände geführt.

Noch höher als die Container sind die Kräne, um sie zu heben und zu stapeln. Viele Fragen gab es zu den Bestimmungen der Zollbehörde, die umfassende Kontrolle der eingeführten Waren, die Lagerung und Säuberung der Container. 

Danach ging es bei strahlendem Wetter zum Dreh-und Angelpunkt der maritimen Logistik: dem Hafen von Valparaíso. Die Crew des Schleppers «Calafate» empfing uns an Bord des kleinen, enorm leistungsstarken Schiffes und zeigte bereitwillig alles, vom Maschinenraum bis zur Kombüse. 

Am Freitagmorgen, unserem letzten gemeinsamen Tag, hielt Patricio Parraguez, Berater in der internationalen Abteilung der Initiative «Pro Chile» des chilenischen Außenministeriums, einen Vortrag über die außenpolitischen Beziehungen und Ziele Chiles. Er zeigte mit vielen interessanten Daten und Fakten die Entwicklungen, Chancen und Risiken im Außenhandel auf. 

Das anschließende gemeinsame Pizzaessen am Insalco diente noch einmal dazu, die erlebnisreichen Tage Revue passieren zu lassen, letzte Kontakte auszutauschen und sich auf das bevorstehende Wiedersehen zu freuen: nächstes Jahr in Buenos Aires!

Text und Fotos: Insalco

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