Santiago 2023

Foto: Matias Capizzano/Santiago 2023 via Photosport
Jubel bei den chilenischen Sportlern: Am Ende der XIX. Panamerikanischen Spiele am 5. November haben sie 79 Medaillenfür ihr Land gewonnen: 12 Gold, 31 Silber und 36 Bronze. In der Leichtathletik gab es mit Martina Weil eine strahlende Goldmedaillengewinnerin, weniger gut lief es im Straßenwettbewerb und Fußball für die Frauen.
Ein absolut spannender 400-Meter-Siegeslauf von Martina Weil: Begeistert folgten rund 50.000 Zuschauer im kalten Regen waren Zeuge dieser großartigen Goldmedaille für das Team Chile. Die Tochter von Gert Weil (Panamerikanischer Sieger als Leichtathlet) und Ximena Restrepo (Olympia-Gold in Barcelona 1992 als Sprinterin) konnte vor ihren unzähligen Fans ihr Talent beweisen. Eine stolze Mutter übernahm die Siegerehrung des 400-Meter-Laufs. Tag darauf holte Martina Silber in der 4×100-Meter-Staffel zusammen mit Isidora Jiménez, María Ignacio Montt (auch Club Manquehue) und Anaís Hernández Silber. Zeit: 44.19 Sekunden – ein chilenischer Rekord.

Eine peinliche Angelegenheit hat die Leichtathletik etwas überschattet. Der Straßenwettbewerb für Frauen, 20 Kilometer Gehen, war falsch gemessen worden: Die Entfernung war etwa zwei Kilometer kürzer. Ein grober Fehler, der nicht hätte passieren sollen, denn so kann die ersehnte Olympianorm für Paris 2024 nicht erreicht werden. Großer Frust für die Teilnehmerinnen, denn es gibt nur noch wenige Chancen, um sich zu qualifizieren und es ist unmöglich, diesen Lauf innerhalb der Spiele zu wiederholen. Ein Fiasko!

Foto: Javier Valdés Larrondo/ Santiago 2023 via Photosport
Ansonsten viel Lob und viele Stars zu Gast im Estadio Nacional: zum Beispiel Carl Lewis, neunmaliger Olympia-Gold-Gewinner und lange Zeit der schnellste Mann auf der Erde. Mike Powell (zweimal Olympia-Silber im Weitsprung) war auch dabei und konnte Ehrungen übernehmen.
In der letzten Woche der Spiele Santiago 2023 zeigte sich die Wettkampfbahn erneut gut ausgestattet, wie es sich bei diesem Niveau gehört. Chile fängt gut an mit Gold im Diskus und Zehnkampf der Männer. Insgesamt acht Medaillen, eine davon (Zehnkampf) von einem geflüchteten Kubaner, Santiago Ford, mit 7.834 Punkten, der jetzt unter chilenischer Fahne antrat.

Foto: Foto de Felipe PoGA/Santiago 2023 vía Photosport
Im Feldhockey-Finale spielte die chilenische Mannschaft mit Ehrgeiz und Hingabe in einem starken Spiel. Schließlich erreichten sie zum ersten Mal Silber für Chile in dieser Sportart. Mit dabei waren die Spieler Kay Gesswein, Axel Richter, Adrian Henríquez, José Manuel Hurtado, Felipe und Fernando Renz und Nils Strabucci, alles ehemalige Schüler der Deutschen Schule Santiago. Die Bronzemedaille erhielt die Feldhockey-Damenmannschaft mit Laura Müller und Valentina Cerda, ebenfalls von der DS Santiago.

Foto: Foto de Raul Zamora/Santiago 2023 via Photosport
Aufsehen erregte das Fußballteam der Frauen, die sich für das Finale qualifizierten und plötzlich auf beide Torhüterinnen verzichten mussten. Unter ihnen Christiane Endler. Es war von vornherein abgemacht, dass ihre europäischen Vereine sie bis Ende Oktober entbehren würden. Doch es kam anders und das Finale stand vor der Tür. Schweres Trainerdilemma: Wer kommt ins Tor? Eine Feldspielerinn, María José Urrutia, übernahm die Aufgabe. Sie verlieren nur knapp gegen Mexico 1:0 und gehen erhalten die Silbermedaille. Da lief nicht alles nach Plan.
Der große «Gewinner» dieser Spiele ist Maskottchen «FIU». Die Nachfrage ist enorm und es wurden, so die Presse, Tausende täglich verkauft. Ein Highlight der Spiele Santiago 2023!