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jueves, 10. octubre 2024
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Porträt – Alexander Mühlenbrock

Jurist auf dem Gebiet des geistigen Eigentums 

«Das Glück ist mit den Tüchtigen»

Alexander Mühlenbrock Reyes wurde 1984 in Santiago geboren und verbrachte seine Kindheit mit Zwillingsbruder Hans und den Geschwistern Ingrid, Jorge und Carolina in Copiapó. Vor 20 Jahren führte er eine genealogische Studie über seine Familie durch.

«Der Familienname Mühlenbrock setzt sich aus zwei Wörtern aus dem Altdeutschen zusammen: Mühlen: Mühle und Brock: Stein, der Weizen mahlt – also der Mühlstein. Der Ursprung des Namens liegt im nordwestlichen Teil des Bundeslandes Hannover, das Mitte des 19. Jahrhunderts zum Rheinbund gehörte und für die bäuerliche Tätigkeit des Getreidemahlens bekannt war», erklärt Alexander Mühlenbrock. 

Johann Heinrich Mühlenbrok, ein gebürtiger Hannoveraner, war der erste Deutsche, der mit diesem Nachnamen in den 1860er Jahren nach Chile einwanderte (zwei weitere kamen im Jahr 1914). Der Stammbaum der Familie begann in der Stadt Corral, wo er mit der Witwe Delfina Miranda zusammenlebte. Aus dieser Beziehung ging Anfang 1866 Alfredo Enrique Mühlenbrock Miranda hervor, der in der Stadt Valdivia geboren wurde. Ihm folgte 1871 Juan José Alejandro Mühlenbrock Miranda.

Das Ehepaar Mühlenbrock Miranda hatte nur diese beiden Söhne, sodass die Familie sich in zwei Zweigen weiterentwickelte. Die Brüder, die sich der guten wirtschaftlichen Entwicklung im Norden des Landes bewusst waren, reisten dorthin mit dem Ziel, sich eine Existenz aufzubauen. Alfredo Enrique Mühlenbrock zog nach Andacollo, wo er für die Reparatur von elektrischen Kabeln an den Schienen der Eisenbahn in der Gegend zuständig war. 1914 heiratete er Guillermina Romero Palomino. Alejandro Mühlenbrock ließ sich in La Serena nieder, wo er mit anderen eine Zeitung gründete und 1898 Francisca Lira heiratete.

Dem Ehepaar Mühlenbrock Romero wurden sieben Kinder geboren: Domitila, Delfina, Enrique, Francisca, Judith, Alejandro und Guillermo Alfonso – letzterer war Alexanders Großvater. Weiter berichtet er über den anderen Zweig seiner Vorfahren: «Das Ehepaar Mühlenbrock Lira hatte zwölf Kinder, die aus noch nicht eindeutig geklärten Gründen fälschlicherweise mit dem Zusatz ‚von‘ (de) registriert sind, was im Deutschen bedeutet, dass sie einen Adelstitel tragen: Yolanda Delfina, Mafalda Omatila, Efraín Eitel, Luís Raúl, Julio Enrique, Domitila, Rubén, Hermann, Alejan-
dro, Emigdia, Haydú und Gastón Aliro – alle mit den Nachnamen von Mühlenbrock Lira.»

Es gibt eine Reihe von Mitgliedern seiner Familie, die bis heute besondere Leistungen erbracht haben, von denen Alexander einige aufzählt: «Von meinem Großonkel Julio Ernesto von Mühlenbrock Lira, Senator für Valdivia, Osorno und Llanquihue, über den Abgeordneten Gastón von Mühlenbrock Zamora und den Entertainer und Fernsehkoch Carlo von Mühlenbrock bis hin zum General der Luftfahrt Eitel von Mühlenbrock Hevia.»

Er selbst studierte Rechts- und Sozialwissenschaften an der Universidad de Chile und schloss mit Auszeichnung ab. Seine eigene Firma Mühlenbrock & Kühner ist heute die führende Kanzlei für geistiges Eigentum auf dem chilenischen Rechtsmarkt. In den letzten acht Jahren wurden mehr als 8.000 Markenverfahren bearbeitet und im gleichen Zeitraum mehr als 800 Zivil-, Straf- und Schiedsgerichtsverfahren geführt. Das Portfolio umfasst 15.000 in- und ausländische Mandanten. 

2018 bildete Mühlenbrock & Kühner ein multidisziplinäres Team. Die beiden derzeitigen geschäftsführenden Gesellschafter sind Katrin Kühner, Wirtschaftsingenieurin, MBA und Master in Wirtschaftswissenschaften (Alexanders Ehefrau), und Hans Mühlenbrock, Architekt, Master in Urbaner Nachhaltigkeit und Studium der Künstlichen Intelligenz, der beabsichtigt, eine digitale Plattform zur Automatisierung der Abwicklung von Gerichts- und Verwaltungsverfahren, insbesondere bei der Eintragung von Marken zu entwickeln. 

Der Jurist erklärt: «Wir begannen, unsere Dienstleistungen digital anzubieten. Die Kunden müssen ihre Zeit nicht damit verschwenden, ins Büro zu gehen, Anwälte zu konsultieren oder Papierkram zu erledigen.» Und dies zahlte sich besonders in der Pandemie aus, als Tausende von kleinen Anwaltskanzleien keine Termine mehr mit ihren Kunden in ihren Büros vereinbaren konnten. «Dagegen hatten wir schon eine sehr leistungsstarke digitale Plattform und viele Automatisierungen entwickelt. Heute arbeiten wir bereits an Modulen, die Aspekte der künstlichen Intelligenz integrieren.» Alexanders Lebensmotto «Das Glück ist mit den Tüchtigen» hat sich hier bewahrheitet.

Vor allem kleinen und mittleren Unternehmen soll eine hervorragende Dienstleistung zu einem fairen Preis angeboten werden. Der Jurist berichtet von häufigen Fällen, bei denen Kunden von skrupellosen Influencern schlecht beraten werden und am Ende ihr Branding ruinieren. «Wir leben in seltsamen Zeiten, in denen soziale Netzwerke dazu genutzt werden, Menschen falsch zu informieren, um so um jeden Preis zu profitieren», sagt er. Für die Zukunft ist er sehr daran interessiert, eine Niederlassung in Deutschland zu eröffnen. «Es ist das Land, das proportional gesehen die meisten Patente in der Welt produziert, das wäre eine enorme Herausforderung.» 

Seine Frau Katrin Kühner wollte als Österreicherin die chilenischen Anden kennenlernen, und Alexander war Präsident eines Bergsteigerclubs – so trafen sie sich. Beide lieben die Berge und das Wandern, als Familie fahren sie mit Sohn Laurenz (3) und Tochter Valerie (1) auch oft an den Strand. Der kleine Laurenz ist Stipendiat des FA Fernando Alonso Teams, also dreht sich ein Teil des Familienlebens derzeit um den Kartsport. 

Außerdem besucht die Familie jedes Jahr verschiedene Teile Europas. Alexander würde gern Italien, Rom und die Insel Sardinien kennenlernen. Hier bekommt er dann ganz bestimmt auch sein Lieblingsessen serviert: Lasagne.

Foto: privat

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