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lunes, 24. marzo 2025
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Interview mit Feuerwehrmann Mathias Prett

Spezialausgabe 65 AÑOS – BOMBA ALEMANA MÁXIMO Humbser

«Viel mehr als ein Ehrenamt»

Der 20-jährige Mathias Prett studiert an der Pontificia Universidad Católica de Chile Naturwissenschaften und Mathematik. Er besuchte die Deutsche Schule Santiago und ist seit rund fünf Jahren bei der Deutschen Feuerwehrkompanie.

Wann hast du dich entschieden, zur Feuerwehr zu gehen?

Im Alter von 15 Jahren besuchte ich die Feuerwache der 15. Deutschen Feuerwehrkompanie während des Día del Patrimonio Nacional. Dort wurde mein Interesse geweckt, und ich trat sofort in die Jugendgruppe ein, um mich vorzubereiten und schließlich im Mai 2021 als freiwilliger Feuerwehrmann Mitglied der Kompanie zu werden. 

Zunächst war es für mich eine Art Berufung, mich für den Dienst in der Feuerwehr zu entscheiden. Mit der Zeit wurde mir jedoch bewusst, dass die Feuerwehr viel mehr ist als nur ein Ehrenamt; sie wurde für viele von uns zu einem zweiten Zuhause und zu einer Familie. Ein Beispiel dafür ist der brüderliche, kameradschaftliche Umgang, den wir untereinander pflegen.

Gibt es Familienmitglieder, die dich bei deiner Entscheidung beeinflusst haben?

Soweit ich weiß, habe ich keine engen Verwandten, die bei der Feuerwehr sind oder waren. Ich war der Erste in meiner Familie, zweifellos dank der ständigen Unterstützung durch meine Eltern, die diese Institution sehr wertschätzen und ihre Arbeit bewundern.

Wie war für dich die erste Zeit bei der Feuerwehr? Was hast du gelernt?

In der Jugendgruppe habe ich samstagvormittags an Übungen teilgenommen, bei denen ich mir die ersten Kenntnisse und Grundsätze angeeignet habe, die notwendig sind, um die Aufgaben bewältigen zu können. Dazu gehören der richtige Umgang mit Werkzeugen, das Arbeiten auf Leitern, die Rettung von Menschen in verschiedenen Szenarien und Erste-Hilfe-Maßnahmen. 

Nach dem Eintritt in die Feuerwehr hatte ich die Möglichkeit, an einer Vielzahl von Kursen teilzunehmen, die mir technische Kenntnisse vermittelten. Die Behandlung von Verletzten empfand ich als besonders herausfordernden Teil meiner Arbeit, weil es viel Verantwortung bedeutet und ich mich daher intensiv darauf vorbereiten musste, denn es kann in solchen Momenten um Leben und Tod gehen.

Wann sind deine Arbeitszeiten bei der Feuerwehr?

Normalerweise arbeite ich nachmittags und versuche dabei auch meinem Studium gerecht zu werden. Im Falle eines schwierigen Notfalls, bei dem mehr Hilfe benötigt wird und der zu jeder Uhrzeit eintreten kann, versuche ich jedoch auf jeden Fall zu kommen und meinen Dienst zu leisten.

An den Wochentagen nehme ich nachmittags oder abends an der Ausbildung teil, an manchen Wochenenden auch vormittags. Außerdem übernehme ich eine Übernachtung im Nachtdienst, in einer der beiden zweiwöchigen Schichten. 

Was macht Spaß und was ist eine Herausforderung?

Was ich immer am meisten geschätzt habe, ist die Kameradschaft innerhalb der Feuerwache für die gemeinsame Sache. Ich finde auch große Befriedigung in einer gut gemachten Arbeit und in den Einsätzen, die ich bei jedem Notfall erleben durfte. 

Als Feuerwehrmann habe ich viele Herausforderungen gemeistert, aber die wichtigste war es, zu lernen, meine Zeit einzuteilen, was zu einer Chance für die persönliche Entwicklung geworden ist.

Mit der Zeit ist mir bewusst geworden, dass die Feuerwehr viel mehr ist als nur ein Freiwilligendienst; sie wurde für viele von uns zu einem zweiten Zuhause und zu einer Familie.

Foto: Deutsche Feuerwehr Santiago

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