El cráter de Nördlingen es conocido como «Ries» y los expertos inicialmente teorizaron que era la hendidura de lo que alguna vez fue un volcán. No fue hasta hace unas décadas que descubrieron que no lo era.
In dem Buch «Merkwürdigkeiten der Stadt Nördlingen» von Johannes Müller aus dem Jahr 1824 ging man noch davon aus, dass «das Ries ein großer See gewesen sein soll». Erst 1960 wurde der Nachweis erbracht, dass es sich um einen etwa 15 Millionen Jahre alten Einschlagkrater handelt. Kurz darauf entdeckten andere Wissenschaftler vor Ort das Vorhandensein von Tonnen von Diamanten im Material der Häuser und Straßen sowie im Ökosystem der Stadt, gelegen im Landkreis Donau-Ries in Bayern. Diese können jedoch nicht abgebaut werden, da die kleinen Edelsteine nur etwa 0,2 Millimeter groß und für das menschliche Auge fast unsichtbar sind. Immerhin haben Wissenschaftler sie auf mehr als 70.000 Tonnen geschätzt.
Wie der Krater entstand
Der Meteorit, der vor etwa 15 Millionen Jahren das Nördlinger Ries erzeugte, dürfte einen Durchmesser von etwa 1,5 Kilometer gehabt haben und mit einer Geschwindigkeit bis zu 180.000 km/h eingeschlagen sein. Die Explosion beim Auftreffen des Meteoriten hatte die Energie von etwa 1,8 Millionen Hiroshima-Bomben. Durch den Einschlag wurden 150 Kubikkilometer Gestein ausgeworfen, darunter Teile aus dem kristallinen Grundgebirge – der Meteorit durchschlug das 600 Meter starke Deckgebirge aus Sedimentgesteinen. In wenigen Minuten war ein Krater von beinahe 25 Kilometer Durchmesser und rund 500 Meter Tiefe entstanden und das Leben im Umkreis von mindestens 100 Kilometer ausgelöscht.
In der Zeit nach dem Einschlag füllte sich der Krater mit Wasser und wurde dadurch zu einem rund 400 Quadratmeter großen Kratersee, der schließlich verlandete. So entstand das Ries.
Der Bau der Stadt Nördlingen
Die Menschheit kommt fast überall zurecht. Sogar auf dem Grund eines Meteoritenkraters. Im Mittelalter wurde die perfekte Kreisform des Lochs genutzt, um darin eine Stadt zu bauen und später auf der kreisrunden Linie eine Befestigungsmauer zu errichten. Heute ist sie die am besten erhaltene mittelalterliche Mauer aus dem 14. Jahrhundert. Nördlingen zählt heute etwas mehr als 20.000 Einwohner – etwa so viele wie Illapel in der Region Coquimbo oder San Clemente in der Region Maule. Abgesehen von ihrer Lage inmitten eines Meteoritenkraters birgt die Kleinstadt rund 70.000 Tonnen Diamanten.
Die Stadt der Diamanten
Wissenschaftler vermuten, dass der Nördlinger Meteorit genau auf ein Graphitvorkommen fiel, was dazu führte, dass die etwa 70.000 Tonnen winziger Diamanten in den Felsen eingebettet oder mit dem Boden vermischt wurden. Man sagt, es sei eine Stadt der Diamanten, denn obwohl sie klein und unsichtbar sind, enthielten die Felsen, aus denen die ersten Häuser und Gebäude errichtet wurden, diese Fragmente vom Einschlag des Meteoriten.
Der endgültige Beweis wurde in der 1427 erbauten Nördlinger St.-Georgs-Kirche mit ihrem 90 Meter hohen Daniels-Turm gefunden. Eine Gruppe von Wissenschaftlern stellte fest, dass Teile der Kirche mit Gestein gebaut worden waren, das Teilchen wie Achat, Amethyst, Citrin, Jaspis oder Onyx enthält. Diese Polymorphe des Quarzes entstehen, wenn das Mineral durch den Einschlag eines Meteoriten sehr hohem und schnellem Druck ausgesetzt wird.