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viernes, 14. febrero 2025
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Porträt – Enrique Reutter Reinking

Unternehmer und Familienmensch

Enrique Reutter studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Universidad Católica. Mit seinen Brüdern Juan und Alfonso, ebenfalls Wirtschaftsingenieure, führt er heute mehrere Unternehmen.

Enrique Reutter erzählt über seine Familiengeschichte: «Mein Vater Juan Heinz Reutter Fuchs wurde 1915 in Santiago geboren, meine Mutter Gisela Reinking 1926 in La Serena. Beide sind deutscher Abstammung – mein Großvater väterlicherseits war Hans Reutter Frommknecht, Buchhalter aus Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg. Seine Frau Wilhelmine Fuchs Habermeier wurde in Limache geboren und lebte bis zu ihrer Heirat auf dem Landgut Artificio, La Calera, wo ihr Vater Georg Fuchs, ein in Hockenheim geborener Braumeister, die Brauerei La Calera besaß. 

Mein Opa mütterlicherseits, Wilhelm Reinking Landwehr, kam aus Hörste in der Nähe von Bielefeld als Angestellter der Salpeterfabrik Gildemeister bei Iquique nach Chile. Später ließ er sich in Coquimbo nieder, wo er den Maschinenpark von Gildemeister vertrat. Außerdem besaß er eine Nudelfabrik, ein Holz- und Eisenlager und das Landgut El Molle. Er war deutscher Konsul in Coquimbo und La Serena. Seine Frau Else Jeitteles Dannemann wurde in Stuttgart geboren. Ihr Vater hatte eine große Lederhandschuhfabrik in Esslingen, die in die ganze Welt exportierte, auch nach Chile. Seine Tochter Else reiste nach Chile, um ihre Schwester Martha zu besuchen, die in Valdivia lebte, da ihr Mann Julius von Borries als Leiter der Deutschen Bank nach Chile geschickt wurde. Auf dieser Reise lernte sie meinen Großvater kennen und sie heirateten.»

Er selbst wurde 1951 in Santiago geboren und besuchte die Deutsche Schule in Antonio Varas.  «Meine Kindheit war sehr glücklich, ich hatte viele Freunde, sowohl in der Nachbarschaft als auch in der Schule. Meine Hobbys waren Hockey, Fußball und Schwimmen im Club Manquehue, Skifahren (ich war Mitglied im Deutschen Andenverein), später Rad- und Motorradfahren und auf Partys gehen…», erinnert er sich. 

Enrique leitet mit seinen Brüdern Juan und Alfonso mehrere Unternehmen: Die 1915 von seinem Großvater gegründete Reutter S.A. beliefert den Gesundheitsmarkt wie Krankenhäuser, Kliniken und Apotheken mit medizinischen Artikeln und Zubehör. Laboratorio Vitafarma vermarktet Medikamente und pharmazeutische Rohstoffe, Ortomédica Lifante bietet Artikel für behinderte Menschen. In Comercial Reutter findet man Produkte für Partys, und Bakkavor, eine Fabrik in Porvenir, Feuerland, verarbeitet und exportiert Königskrabben. Außerdem hat er mit seiner Frau und seinen Kindern ein Family Office mit Investitionen in verschiedenen Unternehmen, wie zum Beispiel Jugos Bless. Eine Menge unterschiedlicher Themen und Projekte, die er verantwortungsvoll wahrnimmt, gemäβ seinem Lebensmotto «mit Freude lieben und dienen», das sich natürlich auch auf seine Familie bezieht. 

«Anfang der 90er Jahre kam ein Mann in unser Büro und kaufte den gesamten Bestand einer Reihe von Produkten. Dann bat er mich, ihm eine noch größere Menge dieser Produkte, ganze Schiffsladungen, zu verkaufen. Ich rechnete nach – es ging um mehrere Millionen Dollar! Nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich es mir überlegen würde, rief ich die Kriminalpolizei an. Sie sagten, es handele sich um einen Drogenhändler, da diese Produkte zur Herstellung von Kokain verwendet würden, und dass ich sie informieren solle, wenn diese Person zurückkäme. Sie nahmen ihn auf der Stelle fest», berichtet Enrique und fügt lachend hinzu: «Und ich bedauerte, dass ich nicht unermesslich reich geworden war.»

Der Großvater von Enriques Ehefrau, Maria Doris Palma Kitzing, stammte aus Leipzig und wurde von einem Verwandten bei der Firma Saavedra Benard angestellt. «Wir lernten uns beim Studium kennen und heirateten kurz nach unserem Abschluss. Sie arbeitete in Teilzeit bei der Cruzat-Gruppe, der Banco Bhif und als Bankprüferin. Außerdem gründete sie das Reisebüro Mundomax. Heute widmet sie sich der Verwaltung unseres Bauernhofs und verschiedener Häuser sowie unseren 14 Enkelkindern.»

Der vielbeschäftigte Unternehmer hat aber auch Hobbies, die er in seiner Freizeit gern mit der Familie und mit Freunden betreibt, wie Golf spielen, Bilder malen, Serien auf Netflix ansehen, Fußballspiele der UC und der chilenischen Nationalmannschaft verfolgen, Tennis spielen und Rad fahren, aber vor allem mit seinen Enkeln zusammen sein. Außerdem reist er gern, und vor allem ein Aufenthalt in Süddeutschland, dem Land seiner Vorfahren, ist ihm im Gedächtnis geblieben – mit mehreren Kindern und Enkelkindern, die zwei Vans gemietet hatten. «Wir besuchten unter anderem Stuttgart, Rothenburg, Freiburg, Lindau, die Zugspitze, Garmisch und München. Auch an eine Reise nach Südafrika und Mosambik, Safari inklusive, erinnere ich mich immer wieder. Und letztes Jahr waren wir in Punta Cana, die ganze Familie, wir waren 24 plus die Familie eines Bruders, mit zehn Personen. Sehr unterhaltsam mit so vielen Angehörigen!»

Foto: privat

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