20.5 C
Santiago
-0.5 C
Berlin
lunes, 13. enero 2025
Inicio Magazin Geschichte Zum 150. Todestag von Justus von Liebig, Begründer der organischen Chemie

Zum 150. Todestag von Justus von Liebig, Begründer der organischen Chemie

Erfinder von Backpulver, Babynahrung und Mineraldünger 

Justus Liebig 1821 als junger Student

Justus von Liebig fue un químico alemán, considerado uno de los pioneros en el estudio de la química orgánica. Como profesor en la Universidad de Giessen, ideó el método de enseñanza moderno orientado al laboratorio. Por tales innovaciones, es considerado como uno de los mejores profesores de química de todos los tiempos. También es conocido por aplicar los conocimientos de la química a la biología y a la agricultura. 

Justus Liebig, ab 1845 Justus Freiherr von Liebig, wurde am 12. Mai 1803 in Darmstadt als Sohn eines Drogisten und Farbenhändlers in Darmstadt geboren. Schon früh experimentierte er mit den Materialien, die er in der Werkstatt seines Vaters vorfand und entwickelte dadurch eine starke Neigung zur Chemie. 

Auch die chemischen Experimente, die von Schaustellern auf Jahrmärkten vorgeführt wurden, weckten sein Interesse, insbesondere die Herstellung von Knallerbsen, bei der er das Knallquecksilber erstmals kennenlernte. 

Abgebrochene Apothekerlehre

Den Besuch des Ludwig-Georgs-Gymnasiums in Darmstadt beendete er schon in der Sekunda. Einer seiner Lehrer bewertete seine intellektuellen Fähigkeiten mit den Worten: «Du bist ein Schafskopf! Bei Dir reicht es nicht mal zum Apothekenlehrling.» Tatsächlich brach Liebig eine Apothekerlehre vorzeitig ab, da er bei seinen privaten Versuchen mit Knallsilber einen Dachstuhlbrand in der Apotheke verursachte. Danach half er seinem Vater in der Werkstatt und bildete sich nebenher in der Chemie als Autodidakt aus Büchern und durch private Untersuchungen weiter. 

Durch Vermittlung seines Vaters begann Justus im Herbst 1819 ein Chemiestudium in Bonn bei Karl Wilhelm Gottlob Kastner, der sein Talent schnell erkannte und ihn als Assistenten in seinem Labor beschäftigte. Als Kastner 1821 einen Ruf an die Universität Erlangen annahm, folgte ihm Liebig, begann dort seine Doktorarbeit «Über das Verhältnis der Mineralchemie zur Pflanzenchemie». Mit einem Stipendium zum Studium an der Pariser Universität Sorbonne lernte er den damals fortschrittlichsten Chemie-Unterricht kennen.

Professor und Akademie-Präsident

Bald trat er mit eigenen Arbeiten über Knallquecksilber hervor, wodurch der Naturforscher Alexander von Humboldt auf ihn aufmerksam wurde. Auf Grund von dessen Empfehlung wurde der erst 21-jährige Liebig im Mai 1824 außerordentlicher Professor für Chemie und Pharmazie an der Ludwigs-Universität Gießen.

Im Jahr 1845 wurde er auf eigenen Wunsch vom Großherzog Ludwig II. von Hessen für seine Verdienste mit dem Titel Freiherr geadelt. Schließlich sondierte die Universität München seine Berufung. König Maximilian II. von Bayern lud Liebig persönlich ein, bot ihm in einer Privataudienz den Bau eines neuen Chemischen Instituts mit daneben liegendem Wohnhaus an und sicherte ihm weitgehende Freiheit in Lehre und Forschung zu. Liebig nahm die Berufung zum Professor für Chemie an und lehrte ab 1852 in München. 1859 wurde er zum Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tod. 

Justus Liebig starb am 18. April 1873 in München an einer Lungenentzündung und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung – er war 1870 zum Ehrenbürger der Stadt München ernannt worden – zu Grabe getragen.

Die Bronzebüste auf dem Grab von Justus von Liebig (Alter Südlicher Friedhof in München) schuf der Bildhauer Michael Wagmüller
Justus von Liebigs Labor, 1840

Einige von Liebigs wichtigsten Entdeckungen

Radikaltheorie
Liebigs Radikaltheorie erklärt die Vielzahl von Stoffen, die nur aus Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff bestehen.

Fünf-Kugel-Apparat
Mit dem von Liebig entwickelten Fünf-Kugel-Apparat war es einfacher als je zuvor, die chemischen Bestandteile von tierischen und pflanzlichen Stoffen zu bestimmen. Damit wurde die organische Chemie begründet.

Superphosphat
In seinem Privatlabor widmete er sich der Entwicklung eines wasserlöslichen Phosphatdüngers. Das Ergebnis war das so genannte Superphosphat, das auch heute noch der weltweit meistverwendete Phosphatdünger ist. 

Silberspiegel
Während man bis dahin noch Quecksilber-Spiegel herstellte, ent-stand im 19. Jahrhundert schließlich der Silberspiegel. 1835 publizierte Justus von Liebig die Zeilen: «Wenn man Aldehyd mit einer Silbernitratlösung mischt und erhitzt, scheidet sich Silber auf der Wand des Glases ab und es entsteht ein brillanter Spiegel.» Aber erst als Amalgamspiegel 1886 wegen ihrer Giftigkeit verboten wurden, ging man allgemein zur Silberspiegelfabrikation über.

Chloroform
Im Jahre 1831 entdeckte Liebig das Chloroform, das zwei Jahr-zehnte später als eines der ersten Narkotika in der Medizin eingesetzt wurde.

Fleischextrakt
Als die Tochter eines Freundes 1852 an Cholera erkrankte, brachte ihn das auf die Idee, ein «Fleischinfusum» zu entwickeln, mit dessen Hilfe Personen mit schweren Magen- und Darmerkrankungen vor dem Tod gerettet werden konnten. Daraus entwickelte er «Liebigs Fleischextrakt», den späteren Suppenbrühwürfel.  

Backpulver
Viel Zeit und Arbeit investierte Liebig in die Schaffung eines chemi-schen Gemisches, mit dessen Hilfe man Brot backen konnte, ohne auf die leicht verderbliche Hefe angewiesen zu sein. In Deutschland fand das Backpulver erst ab 1892 weite Verbreitung, als August Oetker es den Hausfrauen zum Kuchenbacken empfahl.

Babynahrung 
Um Säuglinge aus armen, schlecht ernährten Familien vor dem Verhungern zu bewahren, entwickelte Liebig eine «Suppe für Säug-linge», einen Muttermilchersatz als frühen Vorläufer der heutigen Babynahrung.

Anmeldung zum Cóndor-Newsletter

Wir senden Ihnen den regelmäßig erscheinenden Newsletter mit unseren Textempfehlungen zu.

- Werbung -

Mehr Lesen

Porträt – Hanni Fitzke-Engel

Physiotherapeutin, Organistin und Leiterin des Chor Frohsinn «Die Musik hat mir viele Türen geöffnet»

Weihnachtskonzert der Acchal

Die Agrupación de Coros Chileno-Alemanes (Acchal) gab am 8. Dezember ihr diesjähriges Weihnachtskonzert in der Parroquia de la Transfiguración del Señor. Die...

Albert Schweitzer zum 150. Geburtstag

«Ehrfurcht vor dem Leben» Albert Schweitzer war nicht nur ein Intellektueller, der auf den Gebieten der Theologie und der...

Albert Schweitzer – unsere Inspiration gestern und heute

 Von  Sabine Köhler Die Albert-Schweitzer-Schule wurde im Jahr 2003 in Puente Alto gegründet. Ziel der Gründer war es, Kindern...