«Mythen der kollaborativen Robotik verstehen»
Domino oder Jenga mit einem Roboter spielen – diese Erfahrung konnte vom 10. bis 15. März bei der Plattform für Kultur Suizspacio in der Metrostation Ñuñoa in Santiago gemacht werden. Im Rahmen der Ausstellung «Mythen der kollaborativen Robotik verstehen» interagierte YuMi, der weltweit erste Roboter seiner Art, mit Passanten und Besuchern, um zu zeigen, wie Schweizer Innovationen zur Bewältigung lokaler Herausforderungen beitragen können.
Die Ausstellung wurde von der Schweizer Botschaft zusammen mit der Schweizer Agentur für Handelsförderung im Ausland, Switzerland Global Enterprise, Metro de Santiago und dem Schweizer Unternehmen ABB in Chile organisiert. Familien und Schüler – darunter natürlich auch von der Schweizer Schule – nutzten die Gelegenheit, im Suizspacio mit dem YuMi-Roboter zu interagieren, ihn zu bestaunen und sich Themen aus den Bereichen Innovation und Technologie zu nähern.
«Konkrete sensorische Erfahrung»
Markus Dutly, Botschafter der Schweiz in Chile, stellte bei der Eröffnung fest, dass Ausstellungen wie diese über die rein kulturelle Dimension der Galerie Suizspacio hinausgehen und es ermöglichen, konkrete Technologien und Lösungen zu präsentieren. Das Innovationsökosystem der Schweiz ist laut Global Innovation Index seit zwölf Jahren in Folge als das innovativste Land der Welt anerkannt. «Chile wiederum führt die Liste auf lateinamerikanischer Ebene an, und in diesem Sinne spiegelt diese Ausstellung eine Priorität wider, die unsere Länder teilen.»
Der Star der Show war YuMi, der erste wirklich kollaborative Roboter der Welt, der 2015 von ABB auf den Markt gebracht wurde. Der Androide ist in der Lage, Seite an Seite mit einem Menschen leichte Montagearbeiten in Laboren oder anderen Industrien zu erledigen. In Chile kann die Automatisierung von Produktionsprozessen durch Roboter in Bereichen wie dem Bergbau oder der Agrarindustrie einen wichtigen Beitrag für größere Nachhaltigkeit leisten.
Vorher hatte YuMi bereits Musikorchester an der Seite von Andrea Bocelli in Italien dirigiert, Kaffee bei Selfridges in London und Bloomingdales in New York serviert und Eiscreme in einer Roboter-Eisdiele in Australien angeboten.
«Wir sind stolz darauf, Schweizer Technologie mit unserem YuMi-Roboter einem breiten Publikum und an einem für die Schweizer Kultur in Chile so emblematischen Ort wie Suizspacio zu präsentieren und dem Publikum eine konkrete sensorische Erfahrung zu vermitteln, die ihm die Robotik näher bringt. Diese Technologie zielt darauf ab, Menschen von monotonen, sich wiederholenden und manchmal unsicheren Aufgaben zu befreien, damit sie sich auf Tätigkeiten konzentrieren können, die mehr Kreativität und analytisches Urteilsvermögen erfordern», sagte Martin Castellucci, Country Holding Officer von ABB in Chile. Die ABB Ltd (Abkürzung für Asea Brown Boveri) ist ein Energie- und Automatisierungstechnikkonzern mit Hauptsitz in Zürich, der 1988 aus der Fusion der schwedischen ASEA und der schweizerischen BBC entstand. Der Konzern ist weltweit tätig und beschäftigt etwa 110.000 Mitarbeiter in 100 Ländern.
«Die Welt der Robotik»
Laut Guillermo Muñoz, Präsident der Metro Santiago, stand diese Ausstellung ganz im Einklang mit der Vision und dem Engagement des Unternehmens für Kultur, Kunst und Wissenschaft. «Bei Metro möchten wir unsere Bahnhöfe mehr und mehr zu einem Treffpunkt für diese Themen machen. In diesem Sinne konnten wir mit YuMi an der Station Ñuñoa unseren Fahrgästen die Welt der Robotik nahebringen, ebenso wie die unglaublichen Möglichkeiten, welche diese bietet.»
Eine davon ist eine in Chile entwickelte Robotertechnologie, die Schnittstellen von Roboter und menschlichem Gehirn zur Steuerung eines elektrischen Rollstuhls nutzt. Die Entwicklung ist Teil der Initiativen von Rotatecno und Robotics Lab Scl, einem Pionierlabor für Robotik in Chile, das einen neuro-gesteuerten Roboterrollstuhl namens Over Mind entwickelt hat (siehe auch Seite 7).