Im Jahr 1875 trafen die ersten österreichischen Einwanderer in der Gegend von Nueva Braunau ein. Genau ein Jahrhundert später gründete Antonio Felmer (1922-2008) auf seinem nahe dem Ort gelegenen Gut das Museo Alemán Antonio Felmer. Er ließ die große Scheune des Betriebs umbauen, um die zahlreichen Exponate unterzubringen. Die Sammlung enthält größtenteils Gegenstände aus dem 19. Jahrhundert, wie Küchengeräte, landwirtschaftliche Maschinen, Fotografien, Wanduhren, Musikinstrumente und Grammophone. Das Museum vermittelt einen lebendigen Eindruck des Brauchtums der Einwanderer. Felmer betrachtete es als seine Lebensaufgabe und widmete ihm nicht nur den größten Teil seiner Freizeit, sondern reparierte auch eigenhändig jene Objekte, die er als Spenden erhielt und die sich in mangelhaftem Zustand befanden.
Porzellanpfeifen waren im 19. Jahrhundert ein beliebter Geschenkartikel. Schreibmaschine um 1900: Die schwarzen Tasten sind für die Groß-, die weißen für die Kleinbuchstaben.Brombeer- und Hagebuttenmahlmaschine, die zum Trennen des Fruchtfleischs von den Kernen verwendet wurdeKüchenherd, englische Importware Spinnräder waren in den Haushalten der Einwanderer unentbehrlich.Kaiser Wilhelm II., Gipsbüste, in Berlin 1906 gefertigtPferdekutsche, die Ende des 19. oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Europa importiert und später in Chile restauriert wurdeButterkneter, in Osorno von der Firma «El Volcán» (Morawitz, Kraushaar & Co.) hergestellt Ein Polyphon, Musikwiedergabegerät, das auswechselbare Metallplatten abspielt. Jede Platte enthält ein Werk. Im Museum wird eine CD mit so beliebten Weisen wie «Muss i denn», «O Tannenbaum», «Die Wacht am Rhein» und «La Paloma» zum Verkauf angeboten.Das Museumsgebäude war einst die Scheune von Felmers landwirtschaftlichem Betrieb.