Der globale Saatguttresor auf Spitzbergen ist zu einer Art arktischer Arche Noah für die Pflanzenvielfalt geworden. Nun kam Nachschub an.
Longyearbyen (dpa) – Der globale Saatguttresor auf Spitzbergen ist um knapp 20.000 neue Samenproben reicher. Anlässlich seines 15-jährigen Jubiläums wurden am 28. Februar Dutzende Boxen mit Samenduplikaten aus aller Welt in die Anlage in der Nähe des Polarortes Longyearbyen gebracht, darunter erstmals welche aus den Balkanstaaten Albanien, Kroatien und Nord-Mazedonien sowie aus dem afrikanischen Benin.
Aus Deutschland waren diesmal 2.761 Proben des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben und eine Probe wilder Erdbeeren des Julius Kühn-Instituts aus Quedlinburg dabei. Damit wird der Saatguttresor künftig mehr als 1,2 Millionen Samenproben beheimaten – Platz ist für rund 4,5 Millionen.
Die Anlage wird von der norwegischen Regierung, dem nordischen Agrarforschungsinstitut NordGen und dem in Bonn ansässigen Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt (Crop Trust) auf der nordnorwegischen Inselgruppe betrieben. Weitere Einlagerungen sind im Juni und im Oktober geplant.
Im Saatguttresor sind Sicherungskopien von rund 6.000 verschiedenen Pflanzensorten bei knapp minus 18 Grad Celsius eingelagert, darunter Getreide wie Weizen, Reis und Gerste in all seiner Vielfalt, aber auch Obst und Gemüse. Die zentrale Aufgabe des Depots ist es, die Pflanzenvielfalt auf der Erde und damit auch die Ernährung der Menschheit zu sichern.