Verfolgung und Ermordung jüdischer Fußballspieler in der NS-Zeit
Die internationale Ausstellung «No fue un juego» ist noch bis Ende Dezember in der Residenz der deutschen Botschafterin zu sehen, anschließend im Goethe-Institut. Das Museo Interactivo Judío de Chile hatte am 24. Oktober zur Eröffnung ins Estadio Israelita Maccabi in Las Condes eingeladen.
Dies ist das erste Mal, dass die Ausstellung außerhalb von Argentinien besucht werden kann. Die Idee dafür hatte vor rund vier Jahren der argentinische Historiker und Sportjournalist Leonardo Albajari. Albajari arbeitet im jüdischen Museum in Buenos Aires und stellte dort erstmals das von ihm gesammelten Material aus. Er war selbst bei der Ausstellungeröffnung in Santiago dabei.
Am Beispiel ausgewählter Vereine, Trainer und Spieler wird die Geschichte der systematischen Ausgrenzung, Verfolgung, und Ermordung jüdischer Fußballspieler dargestellt. Im Rahmen der Ausstellung werden nicht nur Einzelschicksale beleuchtet, sondern sie bietet den Besuchern die Möglichkeit, mittels Text, Kunstobjekten und historischen Dokumenten in die damalige Zeit einzutauchen.
Bereits in der Vergangenheit erhielt die von Albajari für die von ihm konzipierte Ausstellung «No fue un juego» zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch den Julius-Hirsch-Preis , der seit dem Jahr 2018 vom Deutschen Fußball-Bund gestiftet wird. Damit ist der Argentinier der erste internationale Preisträger.
«Wir hoffen, dass viele Leute die Ausstellung besuchen, weil dies eine Thematik ist, die nicht so bekannt ist», erklärt Beate Wenker. Daher ist es der Leiterin der Bildungsabteilung des Museo Judío ein Anliegen, «diese schwierige und nahegehende Thematik einer möglichst breiten Öffentlichkeit näherzubringen». Ziel der Ausstellung sei es, vor allem zu sensibilisieren, aber auch zu zeigen, wie der Fußball und insbesondere die Vereine während der Zeit des Nationalsozialismus instrumentalisiert wurden. Sie zeigt auch, wie jüdische Spieler systematisch ausgeschlossen wurden.
Gleichzeitig wird aber durch die ausgestellten historischen Dokumente deutlich, dass es auch Gegner dieser Politik gab. Es werden zahlreiche Solidaritätsbekundungen von Seiten anderer Spieler gezeigt. «Diese Ausstellung vervollständigt die Arbeit im Museum», so Wenker.