Den 170. Jahrestag des Beginns der Besiedlung des Llanquihue-Sees beging die deutsch-chilenische Gemeinschaft feierlich am 27. November. In einem Gottesdienst auf dem Friedhof von Totoral und vor dem Denkmal «Unsern Ahnen» gedachten alle der ersten deutschen Einwanderer. Das Denkmal war am 28. November 1952, dem hundertsten Jahrestag der Ankunft der ersten deutschen Familien am Llanquihue-See, eingeweiht worden.
(sik) «Es sind die großen Anstrengungen unserer deutschen Vorfahren, die voller Hoffnung von einem neuen Leben träumten, dessen enorme Herausforderungen sie meisterten, und das ist es wert, erzählt und gefeiert zu werden», sagte Cristian Bogdanic in seiner Ansprache. Der Vorsitzende des Club Gimnástico Alemán de Llanquihue begrüßte die Vertreter der staatlichen Institutionen und der deutsch-chilenischen Gemeinschaft, die an der Zeremonie teilnahmen: den Deutschen Verein Puerto Varas, den Deutschen Verein Puerto Montt, den Deutschen Verein Frutillar, den Deutschen Musikverein Harmonie, die Deutsche Schule Puerto Varas, die Deutsche Schule Puerto Montt, die Deutsche Schule Frutillar, die Seegemeinde Lutherische Kirche, die deutsch-chilenischen Feuerwehrkompanien, die Burschenschaft Vulkania von Valdivia, Kränzchen/Grupo de las 18, Club de los 20 de Llanquihue, die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, das Colegio de Abogados de Puerto Montt und die Agrollanquihue Asociación Gremial.
Selbst ein Nachfahr der sechsten Generation des deutschen Einwanderers Gottlieb Werner Wendler, unterstrich Cristian Bogdanic: «Heute sind unsere Städte, Dörfer und Landschaften im Süden Chiles von den Spuren geprägt, die uns diese ersten Bewohner hinterlassen und die unsere lokale Identität geformt haben. Es besteht kein Zweifel, dass heute ein Tag zum Feiern ist, nicht nur für uns, sondern für alle, die in dieser schönen Gegend im Süden unseres Landes leben.»
Gemeinsam mit Tatiana Held, Felipe Werner, Pfarrer Eduardo Silva und Javier Billiard bildete Cristian Bogdanic das Organisationskomitee der Jubiläumsfeier. Er betonte: «All dies und noch viel mehr verdanken wir jenen mutigen Menschen, die eines Tages beschlossen, alles hinter sich zu lassen, sich auf eine gefährliche Reise zu begeben, das Land, in dem sie geboren wurden, zu verlassen und an diesen abgelegenen Ort zu kommen, um Chile zu ihrer eigenen Heimat zu machen, und die es mit viel Mühe und harter Arbeit geschafft haben, diesen Ort zu einem besseren Ort zu machen.»
Die Feier begann morgens auf dem lutherischen Friedhof von Totoral, wo Pfarrer Eduardo Silva mit den Gläubigen einen Gedenkgottesdienst feierte. Die jungen Sportler trugen die chilenische und die deutsche Flagge zum Denkmal «Unsern Ahnen» am Llanquihue-See, wo alle gemeinsam mit dem Liederkreis-Chor von Puerto Montt die chilenische und die deutsche Nationalhymne anstimmten. Danach gingen die Teilnehmer zu den Gräbern der deutschen Einwanderer und Vorfahren.
Die Feier wurde in den Räumlichkeiten des Club Gimnástico Alemán de Llanquihue fortgesetzt, wo rund 250 Personen zum Mittagessen kamen. Für ihre Verdienste für das Siedlerdenkmal erhielten Genoveva Montecinos und Sigrid Pfeiffer ein Geschenk: Auf dem Grundstück der Familie von Genoveva Montecinos, der Familie Arturo und Marion Kretschmar, befindet sich das Denkmal, um dessen Pflege und Erhalt sich eine Frauengruppe unter der Leitung von Sigrid Pfeiffer kümmert (siehe auch Seite 7).
Quelle: Club Gimnástico Alemán de Llanquihue